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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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Dawson, seine Stimme belegt und erstickt. »Wenn Ihr sterbt, ehe Aster seine Reife erlangt, wäre Issandrian Regent.«
    »Nicht gewiss, aber er hätte einen Anspruch darauf.«
    »Er wird Euch töten lassen. Das ist Verrat.«
    »Das ist Politik«, sagte Simeon. »Ich hatte gehofft, Ternigan würde die Stadt selbst behalten, aber der alte Bastard ist auf Unabhängigkeit aus. Er weiß, dass Issandrians Kabale Oberwasser gewinnt. Nun hat er diesen Leuten einen Gefallen getan, ohne sich gleich ihrem Lager anzuschließen. Ich werde ihn umwerben müssen. Sie werden ihn umwerben müssen. Er wird in Kavinpol sitzen und Küsse auf beide Wangen erhalten.«
    »Curtin Issandrian wird Euch töten , Simeon.«
    Der König lehnte sich zurück, dunkles Wasser lief seine Arme empor und ließ sein Haar dunkler werden. Seifenschaum trieb wirbelnd auf dem Wasser.
    »Das wird er nicht. Solange er meinen Sohn hat, kann er an meinen Fäden ziehen, ohne auf einem Thron sitzen zu müssen.«
    »Dann brecht ihn«, sagte Dawson. »Ich werde Euch helfen. Wir können eine eigene Kabale aufbauen. Es gibt Männer, die die Traditionen nicht vergessen haben. Sie hungern danach. Wir können sie zusammentrommeln.«
    »Das können wir, aber was wird dabei herauskommen?«
    »Simeon. Alter Freund. Das ist der Augenblick. Antea braucht jetzt einen wahren König. Es ist an Euch, dieser Mann zu sein. Schickt Euren Jungen nicht zu Issandrian.«
    »Es ist nicht die richtige Zeit dafür. Issandrian steigt auf, und es wird den Streit nur verschlimmern, wenn man sich ihm jetzt entgegenstellt. Warten wir lieber, bis er strauchelt. Meine Aufgabe ist es jetzt, dafür zu sorgen, dass wir dabei nicht dem Pfad des Drachen folgen. Wenn ich Aster das Königreich ohne einen Bürgerkrieg hinterlassen kann, wird das Erbe groß genug sein.«
    »Selbst wenn es nicht das wahre Antea ist?«, fragte Dawson, hinter dessen Augen es zu schmerzen begann. »Was für eine Ehre liegt in einem Königreich, das sein Erbe an diese prahlenden, aufgeblasenen Kinder verloren hat?«
    »Wenn Ihr das gesagt hättet, ehe Ternigan ihm Vanai übergeben hat, hätte ich vielleicht zugestimmt. Aber wo liegt die Ehre, eine Schlacht zu schlagen, die man nicht gewinnen kann?«
    Dawson blickte auf seine Hände hinab. Vom Alter waren die Knöchel geschwollen, und die Kälte hatte die Haut spröde gemacht. Sein Jugendfreund, sein Herr und König, seufzte und brummte, schob sich in der Wanne herum wie ein alter Mann. Irgendwo in Osterlingbrachen tranken Curtin Issandrian und Feldin Maas seinen Wein, prosteten sich damit zu. Lachten. Dawsons Wangen schmerzten, und er zwang sich dazu, den Kiefer zu entspannen.
    Wo liegt die Ehre, eine Schlacht zu schlagen, die man nicht gewinnen kann ? Der Satz hing zwischen ihnen in der Luft. Als er es schaffte, die Enttäuschung aus seiner Stimme zu verdrängen, sprach Dawson.
    »Wo sollte sie sonst liegen, mein Lord?«

Cithrin
    Sobald die Drachenstraßen hinter ihnen lagen, verwandelte sich die Welt in Schnee und Schlamm. Der Karren unter ihr holperte durch Rillen und Löcher, die Maultiere vor ihr kämpften und schlitterten, und die Räder rumpelten schmatzend durch den Dreck, den die vorausfahrenden Karren hinterlassen hatten. Cithrin saß da, die Zügel in den betäubten Fingern, während ihr Atem Geister entstehen ließ, und sah, wie die niedrigen Hügel Ebenen wichen, die Wälder zusammenschrumpften und schneebedecktes Gestrüpp und Dornensträucher ihren Platz einnahmen. Im Frühling mochte das Land rund um die Freistädte vielleicht grün und lebendig sein, aber jetzt schien es leer und endlos.
    Sie kamen an einem Feld mit verfaulenden Heuhaufen vorbei, die von irgendeiner Bauerntragödie zeugten. An einem Weinhügel, auf dem Spaliere in Reih und Glied standen, um schwarze, holzige Ranken zu stützen, die abgestorben wirkten. Hin und wieder huschte ein Schneehase vorüber, fast schon zu weit entfernt, um ihn zu erkennen. Oder ein Reh verirrte sich in die Nähe, bis eine der Wachen einen Pfeil darauf abschoss und auf frisches Wild hoffte. Soweit sie sehen konnte, trafen sie nie.
    Vor allem war es kalt. Und die Tage wurden immer noch kürzer. Der Karawanenmeister ließ sie nachts an einer verlassenen Mühle anhalten. Cithrin zog an den Zügeln, so dass ihr Karren neben der dünnen Eisfläche eines Teichs zum Stehen kam, schirrte die schlammbespritzten Maultiere aus und rieb sie sauber, während sie fraßen. Die Sonne hing tief und blutig im Westen. Opal kam, um nach

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