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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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sich von den Käfigen ab. Er brauchte nur einen Augenblick, um den Mann zu entdecken, den Yardem meinte. Nicht weit von der großen Fläche entfernt, wo die Straße sich zum Platz öffnete, lungerte ein Jüngling in der vergoldeten Rüstung der fürstlichen Garde herum. Mit ein wenig Mühe zerrte Marcus den Namen des Mannes aus seinem Gedächtnis hervor.
    »Tja, Gott lächelt«, sagte Marcus säuerlich.
    Der Gardist, der bemerkte, dass er entdeckt worden war, salutierte nachlässig und ging auf sie zu. Er hatte ein aufgedunsenes Gesicht und schmale, schwächliche Schultern. Der Geruch von Zedernöl aus dem Badehaus ging von ihm aus, als wäre er damit getränkt worden. Marcus lockerte die Schultern, wie er es vor einem Kampf machte.
    »Hauptmann Wester«, sagte der Gardist mit einem Nicken. Und dann: »Und Yardem Hane. Ihr folgt immer noch dem Hauptmann, wie?«
    »Sergeant Dossen, stimmt’s?«, fragte Marcus.
    »Tertian Dossen inzwischen. Der Fürst hängt an den alten Titeln. Sind das dort Eure Männer?«
    »Welche ›dort‹?«, fragte Marcus mit gespielter Unschuld. »Ich habe schon mit vielen Männern gearbeitet, dann und wann. Es sollte mich nicht überraschen, wenn ich in jedem Kerker der Freistädte Männer kenne.«
    »Der Haufen dort. Wir haben sie letzte Nacht zusammengetrieben, weil sie betrunken waren und Schwierigkeiten gemacht haben.«
    »So sind Männer.«
    »Ihr wisst nicht zufällig irgendetwas darüber?«
    »Ich möchte nichts äußern, was vielleicht seinen Weg zurück zum Magistrat findet«, sagte Marcus. »Er könnte es anders auffassen, als ich es beabsichtigt habe.«
    Dossen spuckte in den weiten Abgrund der Grube. »Ich kann respektieren, dass Ihr sie aus Schwierigkeiten heraushalten wollt, Hauptmann. Aber es macht keinen Unterschied. Der Krieg kommt, und der Fürst braucht Männer. Dieser Haufen ist ausgebildet. Hat Erfahrung. Man wird sie unter Zwang in die Armee eingliedern. Vielleicht bekommen sie sogar einen höheren Rang.«
    Marcus spürte, wie sein Zorn größer wurde, jene Wärme in Brust und Bauch, die sich anfühlte, als wäre er um ein paar Zoll gewachsen. Er misstraute diesem Gefühl, so wie er allem misstraute, was sich gut anfühlte.
    »Ihr klingt, als hättet Ihr etwas zu sagen.«
    Dossen lächelte wie eine Flussschlange. »Ihr habt immer noch einen Ruf. Hauptmann Wester, Held von Gradis und Wodfurt. Der Fürst würde das anerkennen. Ihr könntet eine anständige Vergütung erhalten.«
    »Fürsten, Barone, Herzöge. Sie sind alle nur kleine Könige«, sagte Marcus ein wenig heißblütiger, als er beabsichtigt hatte. »Ich arbeite nicht für Könige.«
    »Für diesen werdet Ihr arbeiten«, entgegnete Dossen.
    Yardem kratzte sich am Bauch und gähnte. Es war ein Zeichen, um Marcus zu ermahnen, seinen Zorn zurückzuhalten. Marcus nahm die Hand vom Schwertgriff.
    »Dossen, alter Freund«, sagte Marcus, »mehr als die Hälfte der Verteidiger dieser Stadt sind Söldner, Ich habe Karol Dannian und seine Jungs gesehen. Merrisan Koke. Euer Fürst wird sie alle verlieren, wenn bekannt wird, dass er freiberufliche Soldaten zwangsrekrutiert, die unter Vertrag stehen …«
    Dossens Mund ging vor Verblüffung auf. »Ihr steht nicht unter Vertrag«, sagte er.
    »Doch«, erwiderte Marcus. »Wir sind Wächter einer Karawane nach Carse oben in Nordstade. Im Voraus bezahlt.«
    Der Gardist blickte über den Abgrund auf die eingekerkerten Männer, den betrübten Kundigen und die rostverschmierte Jade. Eine Taube landete auf dem geschnitzten Fuß eines Greifen, schüttelte ihre perlengrauen Schwanzfedern und ließ etwas auf das Knie des Kundigen fallen. Ein alter Mann hinter ihnen brüllte vor Lachen.
    »Ihr habt keine Männer«, sagte Dossen. »Das da drüben sind Eure Karawanenwachen. Ihr und der Hundejunge könnt keine Karawane allein bewachen. Die Verträge fordern acht Schwert- und Bogenkämpfer und einen Kundigen im Trupp.«
    »Wüsste nicht, dass Ihr unseren Vertrag gelesen habt«, sagte Yardem. »Und nennt mich nicht Hundejunge.«
    Dossen presste die Lippen aufeinander, und in seinen zusammengekniffenen Augen stand Zorn. Seine Rüstung klirrte, als er mit den Schultern zuckte. »Doch, ich habe einen Blick darauf geworfen.«
    »Aber ich bin sicher, das hat nichts damit zu tun, dass genau diese Männer eingelocht worden sind«, sagte Marcus.
    »Ihr kommt am besten mit, Hauptmann. Die Stadt Vanai braucht Euch.«
    »Die Karawane zieht in drei Tagen los«, sagte Marcus. »Und ich gehe mit. Unter

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