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Dollars

Dollars

Titel: Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerben Hellinga
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Pisicini, in der Geuzenkade stationiert. Sie haben ihn ja dort gesehen. Er sollte mich sofort informieren, wenn King dort auftauchte. Aber an dem Abend lief alles schief. Wir warteten in der Van Eeghenstraat, unser auf King angesetzter Mann ließ sich abschütteln, und King fuhr zu Frau Effimandi, die mich nicht anrief, obwohl es so verabredet war.«
    »Das hat sie aus Pietät zu Jeanette getan.«
    »Ja, das habe ich am nächsten Morgen auch festgestellt, aber da war es schon zu spät. Tja, und anschließend fuhr King in die Geuzenkade, wo er Pisicini erwischte, bevor der uns warnen konnte. Ich habe neun Jahre mit ihm zusammengearbeitet. Ein prima Mann. Und er hatte eine Frau und zwei Kinder.« Henderson verstummte und starrte ins Leere.
    »Niemand hat ihn dazu gezwungen, diesen Beruf zu ergreifen«, sagte ich.
    »Gott weiß, warum sich jemand freiwillig für einen Job wie den unseren entscheidet. Aber King wird dafür büßen, das versichere ich Ihnen.«
    »Leute wie Sie werden auch gebraucht«, sagte ich.
    Er sah mich kurz mit diesem seltsamen, beschämten Lächeln an, das mir schon vorher an ihm aufgefallen war. »Das wird zumindest behauptet«, sagte er und fuhr mit etwas lebhafterer Stimmefort: »Ja, und dann sind Sie wieder aufgetaucht, der unvermeidliche Sid Stefan. Aber wie sind Sie eigentlich nach Laren gekommen?«
    Ich erzählte ihm, was sich in der Geuzenkade zugetragen hatte. Als ich bei dem Moment angelangt war, da ich die Villa »Festina lente« betrat, sagte er: »Den Rest der Geschichte kenne ich.«
    »Woher?«
    »Von van den Broek. Ach, das wissen Sie natürlich noch nicht. Nach dieser Schlägerei und Schießerei bei ihm im Haus war sein Widerstand endgültig gebrochen. In der allgemeinen Konsternation – sie saßen immerhin mit drei Leichen da, die sie irgendwie verschwinden lassen mußten – hat er mit seiner Frau das Weite gesucht. Er hatte am nächsten Morgen einen Flug nach England. Sie haben kurz vor Schiphol im Wald abgewartet, bis es hell wurde, und dann hat er für seine Frau einen Platz in seinem Flugzeug gebucht. Von London aus wollten sie nach Brasilien weiterfliegen, wo sie ein Haus und ein Bankkonto haben. Aber Pauline, die den Flug als Stewardess begleiten sollte, fiel schon vor dem Abflug auf, daß er sich ziemlich seltsam benahm, und sie hat mich darüber informiert. Als sie dann auch noch seine Frau unter den Passagieren sah, ahnten wir natürlich, was die Glocke geschlagen hatte. Ich rief London an, flog selbst mit, und als wir landeten, stand schon ein Wagen für uns bereit. Eine halbe Stunde habe ich auf ihn eingeredet, dann hat er die Waffen gestreckt. Bei seiner Frau dauerte es etwas länger. Ich habe ihm versprochen, daß wir uns nach Kräften für ihn einsetzen würden, wenn er reinen Tisch machte. Die Sache ist nämlich so...«
    »Passagiere für KLM-Flug 110 nach Athen bitte zu Gate acht!« schallte es durch die Lautsprecher. Ich schaute auf meine Armbanduhr, es war Viertel vor zwei.
    »Das ist mein Flugzeug, Bob. Ich habe noch eine Viertelstunde. Also rasch.«
    »Dann halten Sie sich fest. Schlüffer war seinerzeit nicht nur mit einer Mappe voller Angriffspläne nach England geflogen, sondern auch mit drei Metallkisten, die hundert Millionen Dollar enthielten. Falschgeld, aber so gut gemacht, daß es absolut nicht von echten Dollars zu unterscheiden ist. Die Deutschen hatten ein spezielles Laboratorium für so was. Sie wollten das Geld nach England einschleusen, ökonomische Kriegsführung, Inflation, Sie wissen schon. Wie Schlüffer daran gekommen ist, wissen wir nicht. Ich vermute, daß er den Auftrag hatte, es irgendwo über England abzuwerfen. Was er nicht tat. Er ließ die Kisten kurz vor der Küste ins Meer fallen und sagte kein Sterbenswörtchen. Nach dem Krieg hat er sie wieder rausgefischt.
    So saß er plötzlich mit diesem Haufen Bargeld da, mit dem man an sich nicht viel anfangen kann. Ausgeben höchstens, aber das wollte er nicht. Er wollte es rentabel machen und in ein Unternehmen stecken. In England ließ sich das nicht machen, denn da hätte er die Herkunft von soviel Geld irgendwie erklären müssen. Daher hat er es von Piloten verschiedener Fluggesellschaften in kleinen Mengen, so zwischen fünf- und fünfzehntausend Dollar, aus dem Land schmuggeln lassen. Gar nicht so dumm, was?«
    »Und wozu brauchte er dann die Mafia?«
    »Das kommt jetzt. Die Piloten, King und van den Broek zum Beispiel, aber auch Jeanette und andere von anderen Gesellschaften,

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