Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dollbohrer!

Dollbohrer!

Titel: Dollbohrer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik Nachtsheim
Vom Netzwerk:
Erster beim großen Start losgelaufe … bis ich nach en paar Kilometer unauffällisch in einer Seitenstraße abgetaucht bin …«
    »… wo ich schon mit dem Auto uff dich gewartet hab …«, fuhr Arthur fort. »… und da bin ich dann ins Renne eingestiegen …«
    Paul lachte laut auf.
    »Genau … bis mer dich en paar Kilometer weiter wieder eingeladen ham und dich durch mich ersetzt habbe! Und so ging des über verzisch Kilometer … und kaaner hat’s gemerkt!«
    »Richtisch! Und während die annern Läufer immer kaputter warn, war dieser unglaubliche Läufer mit der Startnummer 103 fit wie en Turnschuh …!«
    »… wie des wohl kam?«, prustete Arnold.
    »Ja wenn mer des wüsste«, wimmerte Paul. »Ich weiß nur noch, dass ich zum Schluss mit mehrere Kilometer Vorsprung gewonne hab!«
    »Na, na … du bist zwar als Erster durchs Ziel gelaufe … aber gewonne habbe mer alle drei!«
    »In Rekordzeit! Hat bis heute keiner eingestellt, den Rekord!«
    Grinsend nahm Arnold einen tiefen Zug und ließ dann den Rauch gekonnt in Kringeln zum Himmel aufsteigen.
    »Mer warn aber auch schnell!«
    Lachend traten die drei Brüder ihre Zigaretten aus, die sie alle exakt bis einen Zentimeter über den Filter runtergeraucht hatten. Für eine gute Minute schwiegen sie, zufrieden vor sich hin feixend. Fragend schaute Andreas sie der Reihe nach an.
    »Noch so ’ne Story?«
    »Klar! Könnt ihr euch noch an die Sache mit dem Keith Richards erinnern?«
    Diesmal war Paul derjenige, der das Thema vorgab.
    »Ja, logisch …«, nickte Arnold »… des war in der Zeit, wo wir als Ordner bei Lippmann & Rau gearbeitet habbe, dieser Konzertagentur. Ich seh des noch alles vor mir. Mer stande in dem lange Gang, durch den die Stones laufe musste, um auf die Bühne zu komme. Vorne ich, zehn Meter weiter dann du, Paul … und dann noch ema zehn Meter weiter du, Arthur. Und als se dann aus ihrer Garderobe gekomme sind, hab ich den Keith Richards gebeten, mir mit’m Edding uff die Stirn en Autogramm zu gebbe. Was er auch gemacht hat …«
    »Genau … und en paar Meter weiter hab ich ihn dann gebeten, mir en Autogramm uff die Stirn zu gebbe. Ich weiß noch, dass er irritiert de Kopp geschüttelt hat, so als hätt er sich irgendwie vertan …«
    »Ja, und als ich ihm dann schließlich als Dritter auch noch meine Stirn und de Edding entgegengestreckt habe, isser kreidebleich geworn, hat seinen Flachmann und sein LSD -Dössche aus de Jackentasch gezogen und in de nächste Mülleimer geworfe!«
    Bedeutend blickte Paul Andreas an.
    »Und was lernt man daraus, mein Bub?«
    Andreas zuckte mit den Achseln.
    »Na?«
    »Wenn du drei so Vollidiote wie uns um dich rum hat, brauchste keine Drogen mehr. Net ma de Keith Richards!«
    Jetzt waren sie in ihrem Element.
    »Was auch super gelaufe is, war des auf der Karnevalssitzung. Erst bin ich aufs Podium und hab als hinkender Hausmeister im graue Kittel ’ne ziemlich schlechte Büttenrede gehalten. Dann hab ich mich auf der Bühne auf’n Stuhl gesetzt, damit mich auch alle weiter sehen konnten …«
    »Dann kam ich … natürlich auch als Hausmeister, natürlich auch hinkend, und hab dieselbe miese Büttenrede noch mal gebracht …«
    »Ja, und als ihr dann zu zweit nebeneinander da obbe gesesse habt, bin ich noch gekomme …«
    »Spätestens ab da war es totenstill in dem Schuppe. Die Typen vom Elferrat habbe nur noch ratlos auf ihren Tisch gestarrt, und die Kapelle hat auch net mehr dorschgeblickt, weil se ja dreimal hintereinander bei denselben blöden Witzen die Tuschs spiele musste. Kurz drauf sind alle stillschweigend heimgegange. Ich glaub, des war die schrägste Karnevalsveranstaltung aller Zeiten.«
    »Und der Elferrat ist noch am nächsten Tag offiziell zurückgetrete!«
    »Aber noch blöder waren diese Ärzte bei der Musterung damals. Keiner von dene hat gemerkt, dass wir uns bei unsere jeweiligen Untersuchungen heimlich abgewechselt ham. Am Ende hamse jeden von uns ausgemustert!«
    »Ei klar, die Kombination aus deinem schiefe Rücke, Pauls Asthma und meine zwei verschieden große Eier waren als Kombi aber auch unschlagbar!«
    Das nächste Lachbeben erschütterte die kleine Boulebahn! Arnold holte jetzt tief Luft.
    »Aber des Größte, des Allergrößte war die Nacht mit Irene!«
    Gespannt klebte Andreas an seinen Lippen. Was sollte denn all diese Geschichten noch toppen? Arnolds Augen leuchteten jetzt hell wie zwei kleine Lampions.
    »Immer wieder is einer von uns rein in de Kleiderschrank, und

Weitere Kostenlose Bücher