Dollbohrer!
einer keltischen Kirche im mittleren Westen Irlands … bis hin zu Ihrem vermutlich größten Projekt … einem kompletten Dorf aus der Kreidezeit in Australien in der Nähe der Küstenstadt Brisbane.
Genau! Des war echt ein Ding!
Wie landet jemand wie Sie dann nach all diesen Orten bzw. Betätigungsfeldern an der FH Darmstadt?
Meine Frau Birgit hat einen Geschenkeshop in Weiterstadt, und den hat immer ihre Mutter für sie geführt. Aber dann hat die Rheuma bekomme … erst im Beckenbereich, dann ist das hoch in den Rücken. Die konnte einfach nicht mehr, und Birgit wollte nicht, dass jemand Fremdes den Laden macht.
An der FH leiten Sie jetzt eine Gruppe von Archäologiestudenten, die ja auch beim Odenwälder Sensationsfund dabei waren. Mal etwas salopp gefragt … wie bekommt man denn eine Horde hoch motivierter junger Leute so in den Griff, dass sie diszipliniert und vor allem auch strategisch richtig an solch ein mit Sicherheit schwieriges Projekt wie die Bergung dieser hochbrisanten Dinge rangeht?
Na ja, Horde ist übertrieben. Es sind ja nur drei! Also mit mir! Ansonsten waren das die Katrin und der Holger. ›De Holscher‹, wie man in Südhessen auch gerne sagt. Gut, wenn man Vivak Mdlaczik dazunimmt, sind wir genau genommen vier Leute!
Ein osteuropäischer Kollege?
Nein, das ist der serbische Baggerfahrer, der das Ganze ja quasi entdeckt hat.
Ach so. Und mit dieser Gruppe haben Sie dann die gesamte Höhle inklusive Handkäszimmer, Schriftrollen, prähistorischer Gemälde und einiger Sensationen mehr freigelegt …
Ja und nein. Wenn man es genau nimmt, hat eigentlich Vivak Madliczik die Höhle freigelegt. Dann sind wir rein.
Was ja unsereinen etwas irritiert, ist die Frage der Datierung. Sie sagen, die Schriftrollen seien viele hundert Jahre alt.
Wenn nicht noch älter.
Wie kam es aber dazu, dass die unbekannten Schreiber nicht nur Werke des 19. und 20. Jahrhunderts vorwegnahmen, sondern auch wie selbstverständlich von Autos, Duschen oder zum Beispiel Telefonen schreiben …?
Einfache Erklärung: Genies!
Kann es nicht sein, dass es sich bei dem Ganzen um eine plumpe Fälschung handelt? Ich sage nur »Hitler-Tagebücher«.
Ich versteh die Frage nicht. Wenn Sie damit andeuten wollen, dass da was nicht ganz sauber ist oder dass zum Beispiel unser Vivak da seine Hände im Spiel hat, kann er Ihnen gern mit seinen Freunden das Ganze persönlich detaillierter erläutern.
Danke, nicht nötig … Die Funde dort haben jedenfalls Historiker aus der ganzen Welt in helle Aufregung versetzt und viele von ihnen auch veranlasst, direkt hierher zu Ihnen zu kommen
Das stimmt.
Wie muss man sich denn so eine Präsentation unter Archäologen vorstellen? Sind die kostbaren Funde in einem besonders gesicherten Raum untergebracht …?
Kann man so sagen.
Aha! Also sind sie nach Frankfurt in eines der zahlreichen Museen gebracht worden. Das Senkenberg-Museum müsste doch großes Interesse an Ihren Entdeckungen gezeigt haben …
Das haben die in der Tat.
Und?
Da sind sie nicht.
Wow, ich glaube, Ihr Schmunzeln bedeutet, dass es ein paar Nummern größer wird. Man wird die Fundstücke also bald im Guggenheim-Museum in New York bewundern können!
Nee, da auch nicht …
Lassen Sie mich raten. Im Pariser Louvre?
No.
Im Prado in Madrid, stimmt’s?
Und noch mal no …
Jetzt hab ich es! Die Russen haben zugeschlagen, und jetzt befindet sich alles in der Eremitage in Petersburg. Dort, wo auch »Der kauernde Knabe« von Michelangelo, die »Madonna mit der Blume« von Leonardo da Vinci, aber auch Bilder von Tizian, Vincent van Gogh, van Dyck zu sehen sind. Genauso wie Gemälde von Caspar David Friedrich oder auch die Werke der modernen Kunst, wie Bilder von Wassily Kandinsky und Kasimir Malewitsch. Sein »Schwarzes Quadrat« ist eines der bekanntesten Bilder des Museums.
Was Sie alles wissen! Aber trotzdem auch falsch.
Gut, dann kann ich Sie nur im Namen der Leserschaft von »Nova« bitten, uns zu verraten, wohin wir denn in Zukunft reisen müssen, wenn wir all diese großartigen Dinge mal aus nächster Nähe sehen wollen …
Nach Kelkheim!
Kelkheim? Klingt skandinavisch. Wo genau ist das? Schweden, Norwegen …?
Nee, weniger nördlich … eher westlich. Hinter Frankfurt, Richtung Rüsselsheim.
Oh! Das ist ja jetzt doch eine Überraschung!
Na ja …
Da kann man also jetzt die Sachen besichtigen?
So einfach ist es nicht, selbst wenn Sie dahin fahren, können Sie es nicht einfach anschauen.
Das heißt, die
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