Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
erklärte Mademoiselle. “Alice, setz dich ans Fenster in die Sonne und lies für dich in deinem Buch. Du verstehst ja kein Wort von dem, was wir sagen.”
    Alice sah Dolly fragend an. So laut Dolly konnte, wiederholte sie alles. Zum Unglück überwältigte Betty das Lachen so, daß sie nichts sagen konnte. Aber die übrige Klasse tat es mit Wonne. “Du verstehst ja kein Wort von dem, was wir sagen!” schrien alle im Chor.
    Da ging plötzlich die Tür auf, und ein sehr aufgebrachtes Fräulein Pott kam herein. Sie hatte nebenan in der zweiten Klasse Unterricht und konnte sich das Schreien in der ersten Klasse nicht erklären. “Mademoiselle, verzeihen Sie die Unterbrechung, aber ist es nötig, daß die Mädchen ihr Französisch so laut wiederholen?” fragte sie.
    “Ach, Mademoiselle Pott, es tut mir leid. Aber das tun sie Alices wegen”, erklärte Mademoiselle. “Das Gehör von dem armen Kind ist nicht in Ordnung.”
    Fräulein Pott schien sehr erstaunt.
Sie blickte Alice an, der sofort unbehaglich zumute wurde. Sie setzte die unschuldigste Miene von der Welt auf. Doch Fräulein Pott war immer vorsichtig, wenn Betty oder Alice unschuldige Mienen hatten. “Was meinen Sie, Mademoiselle?” erkundigte sie sich. “Alice soll plötzlich schwerhörig geworden sein? Heute morgen war sie noch kerngesund!”
“Jetzt ist sie regelrecht taub”, versicherte ihr Mademoiselle.
Fräulein Pott sah Alice scharf an. “Komm nach dem Frühstück zu mir, Alice”, sagte sie. “Ich möchte gern ein bißchen mit dir reden.”
Niemand wagte, diese Worte für Alice zu wiederholen.
Nur Mademoiselle rief Alice zu: “Fräulein Pott sagt, du möchtest…”
“Bemühen Sie sich nicht”, sagte Fräulein Pott. “Alice wird schon kommen. Um elf Uhr erwarte ich dich, Alice. Und steh gefälligst auf, wenn ich mit dir spreche.”
Mit flammend rotem Kopf stand Alice auf. Fräulein Pott ging hinaus und machte die Tür nicht eben leise zu. Und Mademoiselle konnte Leute, die Türen warfen, nicht leiden!
“O diese Tür! Das tut mir in meinem armen Kopf weh”, sagte sie. “Fräulein Pott ist sehr gut und klug, aber sie hat nicht Kopfweh wie ich…”
“Und auch keine Ohrenschmerzen”, fiel Dolly ein, doch niemand lachte darüber. Fräulein Potts Einmischung hatte den Übermut der Klasse beträchtlich gedämpft.
Alice sagte nichts mehr von ihren Ohren. Sie nahm ein Buch und setzte sich ans Fenster in die Sonne. Fräulein Pott würde bestimmt nicht wiederkommen, und so wollte sie wenigstens einen Vorteil aus ihrer Vorstellung ziehen. Mademoiselle beachtete sie nicht weiter, sondern suchte eifrig nach jemandem, der ein französisches Verb richtig konjugieren konnte. Sie fand keinen, der es gut genug machte, und verlor dabei ihre gute Laune. Als es endlich zum Frühstück läutete, sauste sie gleich hinaus.
Die Mädchen scharten sich um Alice. “Ach, Alice, ich bin vor Lachen fast gestorben… War es nicht ein Jammer, daß Pöttchen hereinkam? Ob sie sehr mit dir schimpfen wird, Alice?”
“Dolly hat aber auch geschrien, daß beinahe das Haus einstürzte”, meinte Irene.
“Im bin fast erstickt vor unterdrücktem Lachen.”
“Ich muß gehen und hören, was Pöttchen mir zu sagen hat”, erklärte Alice. “Zu dumm von mir, zu vergessen, daß sie nebenan war. Also bis nachher!”
Dolly wird wütend
Alice wurde tüchtig ausgescholten und erhielt eine Strafarbeit. Dolly aber hatte an der verrückten Geschichte viel Spaß gehabt.
    Wie gescheit Alice es angestellt hatte! Sie sah bewundernd zu ihr auf. Alice gefiel das; es spornte sie zu weiterem Unfug an. Sie ging zu
Dolly hin und hakte sich bei ihr ein. “Wir werden uns bald etwas
anderes ausdenken”, sagte sie. “Du, Betty und ich.
Wir werden das ,Schlimme Kleeblatt’ sein oder so etwas
Ähnliches.”
“O ja”, rief Dolly, entzückt von dem Gedanken, mit Alice und Betty
im Bunde zu sein. “Das machen wir! Vielleicht kann ich mir auch
etwas ausdenken.”
Sie beschlossen aber, lieber ein bißchen Zeit verstreichen zu lassen,
ehe sie etwas Neues versuchten. Vielleicht konnten sie es das nächste
Mal bei Fräulein Lind probieren.
Evelyn war eifersüchtig, weil Alice und Betty, die anerkannten
Führerinnen der Klasse, sich mit Dolly angefreundet hatten. Schließlich war Dolly genausogut eine Neue wie sie selbst. Und sie
– Evelyn – war viel hübscher und hatte bestimmt ein viel besseres
Benehmen.
Sie zog Susanne Hoppe ins Vertrauen. “Im mag es einfach nicht,
wie Dolly Rieder sich

Weitere Kostenlose Bücher