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Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe

Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe

Titel: Dolly - 12 - Die juegste Burgmoewe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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genießerisch in ihren Honigtoast. „Ich schaue es mir gleich mal an.“
Er wollte es nicht, aber irgend etwas zwang ihn, ihr Gesicht zu beobachten, als sie später das Päckchen Briefe in die Hand nahm.
„Das soll ich verloren haben? Unsere gute Sauer phantasiert mal wieder…“
Aber dann schaute sie sich die Briefe näher an und wurde blaß. Blitzartig wurden ihr die Zusammenhänge klar. Diese Briefe hatte Franz an Ellen geschrieben. Ellen mußte sie verloren haben. Und ausgerechnet die Sauer hatte sie gefunden! So ein Pech! Das einzig Gute daran war, daß Fräulein Sauer offensichtlich nicht wußte, wem die Briefe wirklich gehörten, und sie, Dolly, verdächtigt hatte. Sie würde schon mit der Sauergurke fertig werden. Im Gegenteil, auf diese Auseinandersetzung freute sie sich direkt!
„Du hast etwas verloren, Dolly!“ erklärte Klaus
    „Ah so, ja, ich weiß schon – ich erledige das“, sagte Dolly in leichtem Ton und steckte die Briefe in ihre Rocktasche.
„Wem gehören sie?“ fragte Klaus.
„Einem Mädchen. Eine etwas delikate Angelegenheit, weißt du. Ich werde ihr die Briefe zurückgeben.“
„Sag mir doch…“
„Nein, mein Schatz.“ Dolly gab ihm einen zärtlichen Kuß. „Das ist meine Sache.“
Wieder spürte Klaus diesen winzigen Giftstachel. Aber er bekämpfte das aufkommende Mißtrauen sofort.
Dolly hat ein Geheimnis
    In den nächsten Tagen schlugen die Wogen der Arbeit hoch über ihnen zusammen. Die Weihnachtsferien standen vor der Tür und mit ihnen der Elternbesuchstag. In allen Räumen wurde geprobt oder gebastelt, die Burg wurde auf Hochglanz gebracht, und Dolly hätte sich vierteilen mögen, um die Fülle ihrer Pflichten zu bewältigen.
    Im Schulunterricht wurden die letzten Arbeiten vor den Ferien geschrieben, und nicht selten stöhnten die Mädchen über Vokabelheften und Grammatikbüchern, wenn absolut nichts mehr in den Kopf hineinzugehen schien.
    Klaus trieb seine Schülerinnen unbarmherzig an. Bald nach den Ferien gab es Zeugnisse, und jede sollte jetzt ihr Bestes geben, um etwaige Schwächen noch auszubügeln.
    Ähnlich ging es in den anderen Klassen zu. So hatten sie alle – die Mädchen und ihre Lehrer – mehr als genug zu tun, und am Ende des Tages fielen die Großen wie die Kleinen nur noch erschöpft ins Bett und sehnten im Einschlafen den ersten Ferientag herbei.
    Dolly hatte Ellen die Briefe gegeben. Ellen war zu Tode erschrocken gewesen.
„Dieses Biest muß in meinem Zimmer gewesen sein und die Briefe aus meinem Nachttisch gestohlen haben!“ sagte sie wütend. „Oh, ich könnte ihr den Hals umdrehen! Was tue ich bloß, Dolly? Wenn ich zu Frau Greiling gehe, muß ich die Beziehung zu Franz Wollen aufdecken, und das will ich nicht. Noch nicht. Aber ich kann doch nicht einfach so tun, als wenn nichts geschehen wäre?“
„Du sagst, sie hat die Briefe gestohlen? Bist du sicher, daß du sie nicht verloren hast?“
„Ganz sicher!“
„Das ist gut. Damit haben wir sie in der Hand!“
„Wieso – wie meinst du das?“
„Sie hat mit diesen Briefen offensichtlich versucht, Klaus und mich auseinanderzubringen. Denn sie hat sie Klaus gegeben und behauptet, ich hätte sie verloren. Er sollte sie lesen und denken, ich hinterginge ihn mit einem anderen Mann!“
„Das… das ist ja empörend!“
„Das kann man wohl sagen! Nur hat sie leider nicht mit dem untadeligen Verhalten meines Mannes gerechnet. Klaus hat die Briefe gar nicht angesehen, er mischt sich nicht in meine Angelegenheiten, wenn ich ihn nicht darum bitte. So etwas würde er nie tun. Das ist unser Glück. Niemand außer uns beiden und der Sauergurke weiß etwas von den Briefen. Und anschwärzen kann sie uns nicht, weil sie genau weiß, daß wir dann den Diebstahl der Briefe aufdecken würden.“
„Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?“
„Willst du es mir überlassen? Gegen mich war der Anschlag gerichtet, ich möchte die Sache auch zu Ende bringen. Laß mir die Briefe noch für ein paar Tage, ich möchte ein Gespräch unter vier Augen mit der Dame führen.“
„Was hast du vor?“
„Eine kleine Erpressung. Aber ich glaube, in diesem Fall ist sie berechtigt. Du wirst mir zugeben müssen, daß ein Mensch mit einem solchen Verhalten, wie es unser liebes Fräulein Sauer an den Tag legt, nicht geeignet ist, die Schülerinnen von Burg Möwenfels zu unterrichten. Ich werde ihr nahelegen, zum Jahresende zu kündigen und nach den Ferien nicht mehr nach Burg Möwenfels zurückzukehren. Andernfalls würden

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