Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg
die schweren Räder den Schnee.
Drinnen saßen die Mädchen, teils ängstlich verkrampft auf die Straße starrend, teils munter schwatzend, und freuten sich auf die Ankunft in ihrer geliebten Burg.
„Von hier aus sieht die Burg immer am schönsten aus!” rief Gusti über die Köpfe der anderen hinweg und wies aus dem Fenster.
Schallendes Gelächter antwortete ihr, denn von der Burg war nicht eine Spur zu erblicken. Dafür sahen sie etwas anderes, vielmehr – zunächst sahen sie nichts, hörten nur einen fürchterlichen Fluch des Busfahrers und wurden im gleichen Moment kräftig durcheinandergeschüttelt.
„Verflucht noch mal! Alles durfte passieren – nur nicht bremsen müssen, habe ich mir die ganze Zeit gesagt! Und was passiert? Ich muß eine Vollbremsung machen!”
„Na, wenigstens sind wir nicht im Straßengraben gelandet!” bemerkte Fräulein Pott trocken. „Das hätte uns nach dieser Bahnfahrt gerade noch gefehlt!”
„Was ist denn los?” fragte Juliane und reckte den Kopf.
„Das siehst du doch! Um ein Haar wären wir in den vor uns reingerumpelt”, belehrte Regine sie. „Kaum eine Handbreit ist dazwischen Platz.”
„Warum muß der Idiot vor uns auch so plötzlich bremsen!”
„Freiwillig wird er es wohl nicht getan haben. Wahrscheinlich ist er auf ein Hindernis gestoßen”, mischte sich Andrea ein. „Sollte mich wundern, wenn da nicht einer festsitzt. Dann werden wir gleich ein bißchen schaufeln und schieben dürfen!”
Sie hatte kaum ausgesprochen, als im Bus vor ihnen die Tür aufging und einige der Mädchen aus dem Westturm hinaussprangen. Jetzt erschien KlausHenning Schwarze auch an ihrer Tür und öffnete sie.
„Wer hat festes Schuhzeug an und ist bereit, schieben zu helfen? Vor uns sitzen ein paar Pkw im Schnee fest und versperren die Straße. Die müssen wir irgendwie wieder flottmachen. Wer im übrigen Lust hat, das letzte Stück durch den Schnee zu Fuß zur Burg zu gehen, kann das gerne tun. Das hier wird sicher länger dauern. Ihr solltet aber euer Handgepäck mitnehmen, für den Fall, daß die Busse es nicht mehr bis zur Burg schaffen. Euer großes Gepäck bekommt ihr dann morgen.”
Mit Indianergeheul stürmte die Meute nach draußen.
„Auf diese Art sind wir noch nie in der Burg angekommen”, rief Franziska lachend. „Ich komm’ mir vor wie bei einer Nordpolexpedition!”
„Öfter mal was Neues! Schade, daß ich meine Skier nicht dabei habe!” Greta sprang mit einem Riesensatz in den Schnee und landete prompt auf ihrem Hinterteil, weil die weißen Massen unter ihren Füßen wegrutschten. „Juchhu! Holladrio!”
„Weg da, jetzt komm’ ich!”
„Mist, meine Tüte ist geplatzt!” schrie Martina auf. „Die ganzen Bonbons im Schnee verstreut…”
„Kannst sie Ostern ja wieder zusammensuchen – als Ostereier!” rief hinter ihr Eine lachend. „Wollen Sie auch aussteigen, Fräulein Pott? Warten Sie, ich helfe Ihnen!”
Die ersten waren bis zur Unfallstelle vorgedrungen und standen fassungslos vor der Bescherung: vier Personenwagen ineinander verkeilt, halb auf der Straße, halb im Straßengraben. Eine Gruppe Mädchen hatte bereits damit begonnen, teils mit den Händen, teils mit Besen und Schaufeln, die die Busfahrer mitgeführt hatten, den Schnee vor den Autos wegzuschaufeln. Die Männer schoben und zogen, während die Fahrer die Motoren aufheulen ließen und versuchten, die Wagen aus eigener Kraft aus ihrer mißlichen Lage zu befreien.
„Wer hat den Schlamassel eigentlich verursacht?” erkundigte sich Franziska bei einem Mädchen aus dem Westturm.
„Olly natürlich! Sie ist ihrem Vater in den Arm gefallen, um ihn drauf aufmerksam zu machen, daß er von der Straße abkam. Er hat das Steuer herumgerissen, und schon war es passiert – er stand quer zur Fahrbahn und der nächste Wagen rauschte in ihn hinein. Der übernächste schob beide in den Graben, und der vierte bohrte sich in den dritten. So hat man’s mir jedenfalls erzählt.”
„Typisch! Mal wieder Olly!”
„Und Alexa mit ihrer Großmama hat es erwischt. Ausgerechnet!”
Juanita stapfte zu der Klassenkameradin hinüber. „Jetzt heul nicht, Alexa! Es ist ja niemand verletzt!”
„Du hast gut reden!” empörte sich das Mädchen und warf geziert den Kopf zurück. „Was glaubst du, wie lange wir hier schon stehen! Ich bin fast erfroren!”
„Dann verstehe ich nicht, warum du nicht beim Schneeschippen hilfst, da wäre dir längst warm geworden!”
„Glaubst du, ich will mir meinen neuen Mantel
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