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Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Titel: Dolly - 18 - Sag ja, Dolly! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Hand auf die Schulter und hob gleich darauf mit spitzen
Fingern eine tote Bremse in die Höhe. Plötzlich begannen ihre Augen
zu leuchten.
„Kinder, ich hab’s! Nette kleine Tierchen im Essen. Kleine graue
Tierchen.”
„Bremsen? Wie willst du denn das anstellen?” fragte Yvonne
kopfschüttelnd. „Ehe du da eine gefangen hast, hat sie dich längst
gestochen.”
„Wer redet von Bremsen! Ich weiß eine Stelle, da kann man
Dutzende kleiner Krabbeltiere sammeln, ohne die geringste Gefahr.
Kommt mit!”
Rosi rannte durch den Torbogen hinaus, bog links um die Ecke und
lief zu dem Schuppen hinüber, in dem sich ein paar Autoabstellplätze
befanden, sowie ein Raum für den Rasenmäher und das
Schneeräumfahrzeug, das man nach der letzten winterlichen
Katastrophe angeschafft hatte. Seitlich an der Schuppenwand,
geschützt von dem weit überstehenden Dach, war Kaminholz
aufgestapelt. Rosi winkte die Freundinnen heran, dann bückte sie sich
und schob die Holzscheite auseinander. Dutzende von Kellerasseln
krabbelten erschreckt kreuz und quer.
„Jeden Tag so einen kleinen Liebling auf ihren Teller mogeln, das
müßte ihr doch auf Dauer den Appetit verderben!”
„Aber draufsetzen tust du sie!”
Lilli, Yvonne und Jana sahen angeekelt auf die fetten grauen Käfer.
Auch die anderen machten nicht eben begeisterte Gesichter,
wenngleich die Aussicht auf die Reaktion der Lehrerin, die sich mit
Heißhunger über ihren zum Überlaufen gefüllten Teller hermachte,
verlockend war.
„Keine Sorge, ich mach’ das schon. Wenn ihr sie nur ablenkt. Jetzt
besorgt mir erstmal ‘ne leere Streichholzschachtel, damit ich mir einen
kleinen Vorrat anlegen kann.”
„Du willst sie doch nicht etwa im Schlafsaal beherbergen?” fragte
Viviane entsetzt.
„Bloß keine Panik, bis in dein Bett werden sie sich nicht verirren.
Ich versteh’ euch gar nicht, die sind doch total harmlos.”
Lilli sah schaudernd auf das Gekrabbel zu ihren Füßen.
„Ich finde sie gräßlich eklig.”
„Was glaubst du, wie eklig sie dich finden!” spottete Rosi. „So ein
weißlicher, fetter Riesenwurm.” Anna kicherte.
„Und wie eklig sie erst den fetten Riesenwurm Fräulein Wehmut
finden werden, wenn sie ihr Auge in Auge gegenübersitzen! Die
Armen.”
„Wovon ernähren sich Kellerasseln eigentlich?” überlegte Karen. „Ich meine, hoffentlich gibt es heute abend etwas, was ihnen
schmeckt?”
Das Abendessen schien tatsächlich wie für ihren Plan geschaffen.
Als sie den Speisesaal betraten, standen auf den Tischen bereits große
Schüsseln Salat, zu dem später Schinkennudeln aufgetragen wurden.
Rosi vermerkte es zufrieden. Es war zu erwarten, daß Fräulein
Wehmut mindestens ein Drittel des Schüsselinhalts auf ihren Teller
häufen würde. Also konnte sie den Käfer getrost oben auf den Salat
setzen, nur wenig verdeckt von einem überstehenden Blatt. Rosi
beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Jana die Lehrerin durch eine
Frage ablenkte, und schon hatte das Tierchen seinen Standort
gewechselt. Fräulein Wehmut setzte sich, wobei ihr Stuhl einen
verzweifelt ächzenden Laut von sich gab. Unter dem Gewicht der
Lehrerin lösten sich Holzschrauben und Nähte jeden Tag ein wenig
mehr. Auch die Mädchen hatten Platz genommen und starrten
erwartungsvoll zum oberen Ende des Tisches hinauf. Rosi reichte
Fräulein Wehmut mit einem engelhaften Lächeln die Salatschüssel.
Hinter der Lehrerin stand abwartend Greta, in den Händen eine riesige
Platte mit Schinkennudeln.
„Danke, Roswitha”, orgelte Fräulein Wehmut, „ich werde mir erst
einmal von diesen köstlichen Nudeln nehmen. Du kannst den Salat ja
inzwischen herumreichen.”
Nicht nur Rosi erstarrte. Was nun? Fiel ihr schöner Plan ins
Wasser?
„Oder nein, warte”, verbesserte sich Fräulein Wehmut, die Sorge
bekam, vom Salat nicht genügend abzukriegen. „Ich nehme mir doch
schnell.”
Um den Tisch herum hörte man erleichtertes Aufatmen. Vom
Nachbartisch fing Rosi Juanitas lauernde Blicke auf.
Schnell schob sie die Schüssel nahe an den Teller der Lehrerin
heran. Aber wo war die Kellerassel? Eben hatte sie sie noch gesehen.
Nun, vielleicht hatte sie den falschen Blickwinkel, und der Käfer war
von ihrem Platz aus durch ein Blatt verdeckt. Fräulein Wehmut häufte
sich die erwartete Menge Salat auf ihren Teller und wandte sich den
Nudeln zu.
„Äh, köstlich! Mein Leibgericht!” Die Mädchen fragten sich, ob es
überhaupt irgend etwas gab, das Fräulein Wehmut nicht als ihr
Leibgericht bezeichnete. Mit

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