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Domain

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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Ihr alle seht verdammt gesund aus. Von eurer Sorte laufen in London nicht mehr viele herum.«
    »Haben Sie Überlebende gesehen?« Dealey erhielt einen warnenden Stoß, aber das konnte ihn nicht zum Schweigen bringen. »Das ist eine wichtige Frage, Sie müssen sie mir beantworten.«
    »Ich muss gar nichts beantworten, du Scheißer. Aber ich will’s dir trotzdem sagen. Es gibt Überlebende. Sehen allerdings wie wandelnde Leichen aus.« Er hatte von Jackson abgelassen und stand vor Dealey. »Und jetzt erzählst du mir, wie ihr den großen Knall überlebt habt, Whitey. Diesmal möchte ich die Wahrheit hören.«
    Er kniete sich zu dem Regierungsbeamten. »Sieh uns an, Mann. Wir haben Verletzungen, die nicht mehr heilen. Das Mädchen hat Geschwüre am ganzen Körper. Siehst du den Typ auf Krücken? Die Wunde an seinem Fuß stinkt drei Meilen gegen den Wind.« Er senkte seine Stimme zum Flüsterton.
    »Meine Leute sind tot, sie wissen es nur noch nicht.«
    »Gibt es denn keine Krankenhäuser mehr?«
    »Du hörst mir nicht zu, Whitey. Es gibt keine Krankenhäuser mehr. Nichts dergleichen. Das einzig Gute, es gibt auch kein Gesetz mehr.« Er tippte auf den Lauf seiner Waffe. »Wir nehmen uns, was wir brauchen. Und von dir kriegen wir die Antworten, die wir haben wollen.«
    Dealey hatte verstanden. In dem Gebiet, das einst den Namen London getragen hatte, galt jetzt das Gesetz des Stärkeren.
    »Gibt es keine Truppen mehr? Keine Soldaten?«
    Der Schwarze lachte, und Dealey wich zurück, als ihn der übelriechende Atem traf. »Nichts. Wir kommen von der anderen Seite des Flusses. Haben gehofft, dass wir hier Überlebende antreffen. Aber es gibt nur Tote und wandelnde Tote. Und Typen wie wir. Das Gesetz des Dschungels, Mann.
    Töten, um zu überleben.« Er hielt Dealey das Messer an die Nase. »Und jetzt spuck’s aus, Whitey. Wie viele seid ihr, und wo ist euer verdammter Bunker?«
    »Schaut mal, was ich Hübsches gefunden habe!« Die Stimme des Mannes kam aus einiger Entfernung. Wenig später tauchten zwei Gestalten aus dem Nebel auf. Ein Fremder und Kate. Der Fremde war ein Weißer. Er hielt Kate am Haar gepackt, in der anderen Hand schimmerte eine Waffe. Ein Fleischerhaken.
    Das Lächeln, mit dem der Schwarze auf das Erscheinen der beiden reagierte, war nicht sehr vertrauenerweckend. Fand Dealey. Die Frau im buntgewürfeltem Hemd betrachtete Kate mit unverhohlener Feindseligkeit.
    »Das nette Kind lag in den Büschen«, sagte der Weiße. Er hatte sich ein Tuch um die Stirn gebunden.
    »War sie allein?« fragte der Schwarze.
    »Scheint so. Hab’ sie im Schlaf überrascht.«
    Dealey starrte in den Nebel. Culver, wo war Culver?
    Der Neger war aufgestanden. Er berührte Kate mit dem Handrücken. »Nicht schlecht. Nicht das Gelbe vom Ei, aber nicht schlecht.« Er schob ihr seine Hand in die Bluse und kniff ihr in die Brüste.
    Kate schlug ihm ins Gesicht. Sekunden später fand sie sich am Boden wieder. Die Fremden hatten einen Halbkreis um sie gebildet und grinsten. Vorfreude. In den Wochen nach der Katastrophe hatten sie gelernt, dass sie sich nehmen konnten, was sie wollten. Essen, Kleider – und Frauen.
    Der Schwarze neigte sich zu Kate und hielt ihr das Messer an die Wange. »Du brauchst eine Lektion, mein Kind. Du musst lernen, dass du keine Rechte mehr hast.« Er verstärkte den Druck der Klinge. Blut begann zu tropfen.
    »Was, zum Teufel, machst du da?« schrie Jackson, außer sich vor Zorn. Er versetzte dem Schwarzen einen Fußtritt. Der Weiße, der Kate festgehalten hatte, gab sie frei und warf sich auf Jackson. Er trieb ihm den Fleischerhaken in die Schulter.
    Der Verletzte ging zu Boden. Die Fremden attackierten ihn mit Tritten in den Unterleib.
    Die beiden Jugendlichen, die Fairbank bewachten, versetzten ihm einen Schlag. Er stolperte nach vorn. Ein junger Weißer, dickleibig, behäbig, kam in Sicht. Er hielt Dene im Schwitzkasten, die Mündung seiner Luftpistole war auf die Schläfe des Technikers gerichtet. Ellison wurde von einem Farbigen mittleren Alters in Schach gehalten. Dealey kniete.
    »Hören Sie auf!« schrie Kate. »Sie bringen ihn um!«
    »Stopp!« befahl der Schwarze, der ihr in die Bluse gefasst hatte. Die Männer ließen von Jackson ab.
    Der Schwarze hob sein Gewehr auf. »Die junge Lady hat immer noch nicht begriffen, wer hier das Sagen hat. Jetzt wird sie’s lernen. Bringt den Nigger zu mir!«
    Er ging zum Lagerfeuer hinüber und schob die Asche mit dem Stiefel auseinander. Die Glut kam zum

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