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Domain

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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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unten befindet sich das unterirdische Hauptquartier der Regierung. Habe ich das gesagt, ja oder nein?«
    »Ja, das haben Sie«, lachte Kate.
    »Das Geräusch wird lauter«, sagte Culver.
    Fairbank presste sein Ohr an das Gitter. »Keine Veränderung«, sagte er nach einigen Sekunden. Er wandte sich zu Culver.
    Culver hatte sich umgedreht und spähte in den Himmel.
    Die anderen folgten seinem Blick.
    Das Summen war zu einem Dröhnen angeschwollen.
    »Da!« Culver deutete nach oben.
    Das Flugzeug flog niedrig, es kam aus westlicher Richtung.
    Mit vorsichtigen Bewegungen, als hätten sie Angst, die Erscheinung zu vertreiben, erhoben sich die Menschen. Keiner sprach ein Wort.
    Es war Dealey, der zuerst die Sprache wiederfand. »Der Pilot fliegt den Fluss entlang.«
    Das Flugzeug war näher gekommen. Es war eine kleine, leichte Maschine.
    »Eine Beaver«, sagte Culver, wie zu sich selbst.
    Die anderen sahen ihn an, ohne zu begreifen.
    »Ein Aufklärungsflugzeug der Air Force«, erklärte er.
    »Verdammt noch mal, die fliegen Aufklärung!«
    Das Flugzeug war über ihnen. Fairbank und Ellison begannen aus Leibeskräften zu schreien. Sie ruderten wie wild mit den Armen, um die Aufmerksamkeit des Piloten auf sich zu lenken. Die Gefährten folgten ihrem Beispiel.
    »Kann er uns sehen! Kann er uns sehen?« Kate hielt Culver umarmt. »Lieber Gott, mach, dass er uns sieht!«
    Das Flugzeug war über sie hinweggebraust und entfernte sich. Den Menschen sank der Mut. Sie starrten dem schwarzen Gebilde nach, bis es zu einem winzigen Punkt geworden war.
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße.« Fairbank.
    »Er muss uns gesehen haben.« Ellison.
    »Oder auch nicht. Es ist noch sehr neblig.« Dealey.
    »Vielleicht hat er uns gesehen und kommt zurück.« Culver.
    Schluchzen, Kate.
    Culver legte ihr den Arm um die Schultern. »Es ist nicht so wichtig, ob er uns gesehen hat oder nicht. Wir sind jetzt bald in Sicherheit. Sobald wir im Bunker sind, ist alles gut. Es gibt geheime Tunnels, die vom Bunker aus London herausführen.«
    »Entschuldige, dass ich mich gehenlasse, Steve. Es ist nur…
    Für einen Augenblick dachte ich, wir hätten endlich Kontakt mit… mit…« Sie suchte nach dem richtigen Wort. »Mit der Zivilisation. Mit Menschen, die uns helfen können, hier wegzukommen.« Sie deutete auf die Trümmerlandschaft.
    »Wir bekommen sehr bald Kontakt mit der Zivilisation, das verspreche ich dir.«
    »Glaubst du wirklich, das Flugzeug kommt zurück?«
    »Wer weiß. Es kommt alles darauf an, welchen Auftrag der Pilot hat.«
    Sie trocknete sich die Tränen. »Heute hast du es mit einer richtigen Heulsuse zu tun, fürchte ich.«
    Er lächelte. »Du hast dich bisher ganz tapfer gehalten. Verlier nicht die Hoffnung, wir haben es bald geschafft.«
    Sie gingen weiter, in die Richtung, die Dealey bestimmt hatte. Das Summen der Generatoren interessierte sie nicht mehr.
    Sie waren vor dem niedrigen, aus grauen Steinen errichteten Bauwerk angekommen und inspizierten es von allen Seiten.
    »Großartig«, sagte Fairbank und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Keine Tür, keine Öffnung, nichts. Wie kommen wir rein, Dealey?«
    Das Bauwerk sah aus wie eine uneinnehmbare Festung. Ein Monolith, der eine Grundfläche von 3,50 Meter mal 1,80
    Meter bedeckte. Ein Grabstein. Ein Altar.
    »Der Eingang ist oben«, sagte Dealey.
    Fairbank kletterte aufs Dach. »Es ist, wie er sagt«, rief er ihnen zu. »Hier ist ein Loch in der Decke. Ein Loch und ein Deckel. Und ein Schloss. Aber mit dem Schloss werde ich schon fertig.« Er hob seine Axt. »Wollen Sie nicht raufkommen?«
    Culver half den anderen, die 1,80 Meter hohe Mauer zu erklimmen. Dann kletterte er selbst aufs Dach. Er starrte auf das Loch in der Decke, dann heftete sich sein Blick auf Dealey.
    »Seit wann gibt es dieses hübsche Blockhaus?« fragte er. »Ist es etwa ein Neubau?«
    »Nein«, sagte Kate. »Ich bin oft an dieser Stelle vorbeigekommen, da war das Bauwerk schon da. Es ist mir allerdings nie besonders ins Auge gefallen.«
    »Das Ding«, sagte Dealey, »wurde im Zweiten Weltkrieg errichtet. Damals hatte es noch eine Tür und diente als Eingang zu einem Luftschutzbunker. Wie ich Culver gestern schon erklärt habe, sind die alten Bunker über die Jahrzehnte hinweg ausgebaut worden.«
    »Auf was warten wir?« ereiferte sich Ellison. »Gehen wir rein.«
    »Wird sofort gemacht«, sagte Fairbank. Er ließ sich in die Vertiefung gleiten und betrachtete das Schloss, mit dem der Deckel gesichert war,

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