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Domain

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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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die Hand auf den Mund.
    Der Schwarze, fast wahnsinnig vor Schmerzen, schlug um sich, dann war er frei. Er musste raus aus dieser Gruft. Da vorne war ein Lichtschimmer. Der Ausgang. Nichts wie raus!
    Der Bunker war voller Ratten! Große, schwarze Ratten!
    Ratten, die einen Menschen in Stücke reißen konnten!
    Culver warf sich auf den fiebernden Techniker, obwohl er wusste, dass es bereits zu spät war. Er war sicher, dass die Verfolger das Stöhnen des Verletzten gehört hatten. Jackson war zu Fall gekommen. Er versetzte dem Piloten, der sich an ihn klammerte, einen Stoß, riss sich von ihm los und kroch auf den Lichtschein in der Tiefe des Raums zu.
    Er hatte die Stelle, die von einem Strahl Tageslicht erhellt wurde, erreicht. Ein Balken versperrte ihm den Weg ins Freie.
    Jackson stieß einen Wutschrei aus. Er begann an dem Balken zu rütteln.
    Seine Gefährten hörten, wie die Schuttmassen ins Rutschen gerieten.
    »Die Decke kommt runter!« rief Dealey.
    Es hätte dieser Warnung nicht bedurft. Seine Gefährten rannten in den hinteren Teil des Raums, er folgte ihnen. Das Knirschen des Gerölls hatte sich in das Donnern einer Lawine verwandelt.
    Als das Getöse verhallt war, hob Kate den Kopf. Sie wischte sich den Staub von der Stirn. Neben ihr kniete Ellison. Sie erkannte Dealey und Fairbank, die zitternd vor Angst an der Wand lehnten. Jackson war verschwunden. Von den Verfolgern war nichts zu sehen. Wo war…
    »Steve?« Ihre Frage verklang in der Staubwolke. »Steve!«
    Diesmal hatte sie den Namen geschrien.
    Culver tauchte aus dem Dunkel auf. Mit langsamen Schritten ging er auf seine Gefährten zu.
    »Ihr habt wohl gedacht, ich lebe nicht mehr, wie?«
    Kate war in Tränen der Erleichterung ausgebrochen. »Ich dachte, ich hätte dich verloren, Steve«, schluchzte sie. »Ich hätte alles ertragen, aber das nicht.«
    »Der Alptraum geht zu Ende, Kate. Bald sind wir in Sicherheit.«
    »Das glaube ich dir nicht. Wir haben keine Chance mehr.«
    »Wir leben noch, das ist alles, was zählt.«
    »Ich bin verrückt vor Angst, Steve.«
    Er zog sie an sich und küsste sie. »Du bist ein gesundes, mutiges Mädchen. Mutiger als wir alle.«
    Ihr Schluchzen verebbte. »Was bleiben uns denn jetzt noch für Möglichkeiten? Wohin können wir gehen? Was können wir tun? In welcher Welt werden wir leben?«
    »Es könnte sein, dass es künftig sehr friedlich zugeht auf der Erde«, sagte Culver.
    »Die Typen, die uns im Park überfallen haben, waren alles andere als friedlich.«
    Er streichelte ihre Stirn. »Sie kämpfen ums Überleben. Die menschliche Rasse ist durch die Katastrophe ein paar tausend Jahre in die Vergangenheit geschleudert worden. Damals kämpften die Stämme gegeneinander. Im Verlauf der Evolution hatten wir die bösen Instinkte überwunden. Die Entwicklung beginnt wieder von vorn. Eines Tages wird es Frieden geben.«
    »Ich kann das nicht glauben.«
    »Und doch geht die Entwicklung zum Guten«, beharrte Culver. »Unsere Vorfahren hatten recht. Ihnen ging es immer nur darum, wie sie lebten, nicht warum sie lebten.«
    »Und die Zukunft?« fragte Kate. »Sollen wir das, was wir tun, nach irgendeinem Orakel ausrichten? Vielleicht nach dem Vogelflug?«
    Er lächelte. »Ich meine, dass wir uns auf das Hier und Heute konzentrieren müssen, alles andere ist unwichtig. Fairbank macht’s richtig. Er handelt, als wäre er auf automatische Steuerung geschaltet. Er denkt nicht an gestern, nicht an morgen, für ihn existiert nur noch die Gegenwart.«
    »Das ist unnatürlich.«
    »In unserer Situation ist es natürlich.«
    »Aber wir müssen an die Zukunft denken, wenn wir überleben wollen.« Kate wischte sich die Tränen von den Wangen.
    »In gewisser Weise hast du recht«, sagte Culver. »Wir brauchen ein Ziel.«
    »Und haben wir eines?«
    »Wir haben eines, und es liegt nicht sehr weit von der Stelle, wo wir uns jetzt befinden.«
    »Außerhalb von London?«
    »In London. Ganz nahe. Fühlst du dich jetzt besser?«
    Sie nickte. »Es tut mir leid. Ich habe die Nerven verloren. Ich war sicher, du wärst von den Trümmern begraben worden.«
    »Unkraut vergeht nicht.«
    Sie strich mit den Fingern über die Schürfwunden an seiner Stirn. »Du siehst ganz schön mitgenommen aus.«
    Er küsste sie auf die Lippen. »Du siehst auch nicht aus, als ob du gerade aus der Sommerfrische kommst.«
    »Können die anderen uns sehen?«
    »Sie können uns sehen, aber weil sie liebe Menschen sind, schauen sie in die andere Richtung. Warum?«
    »Ich

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