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Fairbank, als er die kopflose Gestalt erblickte.
Ellison taumelte zur Seite. Er lehnte sich an die Wand. »Die Ratten sind hier.«
Niemand widersprach ihm.
Er stolperte auf den Spalt zu. »Machen wir, dass wir hier rauskommen.«
Culver hielt ihn zurück. Die Tür war in ihre alte Stellung zurückgekehrt. Die Knochenhand rutschte vom Griff ab und landete auf dem Boden.
»Wir können nicht mehr raus«, sagte Culver. »Wir haben kein Licht mehr. Außerdem wäre es möglich, dass die Ratten irgendwo auf der anderen Seite der Tür sind, nicht im Bunker.«
Dealey sprach, ohne ihn anzusehen. »Glauben Sie, dieser Mensch hat versucht, die Ratten vom Eingang zu vertreiben?«
»Ich weiß es nicht«, räumte Culver ein. »Entweder das, oder er hat versucht, aus dem Bunker zu fliehen.« Er war inzwischen sicher, dass es ein Mann gewesen war. Die olivgrünen Fetzen eines Kleidungsstücks, das eine Uniform gewesen sein mochte, wiesen darauf hin.
»Der Kopf«, sagte Fairbank, zwischen Abscheu und Faszination. »Wo ist der Kopf?« Verwesungsgeruch lag in der Luft, aber der Gestank war nicht so intensiv, wie die Gruppe ihn bei den anderen Opfern kennengelernt hatte. Offensichtlich war der Tod dieses Menschen schon vor Wochen eingetreten.
»Das erinnert mich an die Leichen in den U-Bahntunnels. Die hatten auch keine Köpfe mehr.«
»Aber warum?« fragte Dealey. »Ich verstehe das nicht.«
»Vielleicht haben sich die Ratten auf die Anfertigung von Schrumpfköpfen spezialisiert.« Diesmal blieb Fairbanks makabrer Humor ohne Echo.
»Haben Sie wirklich keine Erklärung für die fehlenden Köpfe, Dealey?« Culvers Frage war in scharfem Ton gestellt.
»Ich schwöre Ihnen, ich weiß nicht mehr, als ich Ihnen bereits gesagt habe. Glauben Sie mir doch.«
»Warum sollte ich das?«
»Weil ich keinen Grund habe, die Unwahrheit zu sagen. Ich hätte dadurch überhaupt nichts zu gewinnen.«
Culver musste ihm recht geben. Er inspizierte den Korridor und stieß auf Blutspritzer an den Wänden. Er deutete auf die grausigen Spuren. »Das zeigt, wie er zu Tode gekommen ist.
Er hat versucht, aus dem Bunker zu fliehen. Die Ratten überfielen ihn, noch bevor er die Tür erreichte. Die letzten Meter ist er gekrochen. Sie haben ihn bei lebendigem Leibe zerfleischt.«
Kate schlug die Hände vors Gesicht. »Der Alptraum geht weiter, und wir werden darin umkommen.«
Culver ging zu ihr. »Es ist zu früh, um irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Wir müssen erst den Bunker erkunden. Vielleicht haben die Ratten versucht, in die Schutzräume einzudringen, und sind zurückgeschlagen worden. Du hast keine Vorstellung, Kate, wie groß dieser Bunker ist. Hundert von Menschen haben hier Platz. So viele, dass sie sich gegen die Ratten verteidigen können. Außerdem müssten hier unten auch Soldaten stationiert sein, die im Falle der Bedrohung eingesetzt werden können.«
»Wenn es so ist, wie konnte dieser Mensch von den Bestien überwältigt werden?«
»Vielleicht hat er einen Fluchtversuch unternommen, ohne die anderen zu verständigen. Dies ist nur einer von vielen Korridoren, die zu den verschiedenen Ausgängen führen.
Denkbar, dass die Insassen des Bunkers noch gar nichts vom fürchterlichen Schicksal dieses Mannes wissen.«
»Hier ist noch eine Tür!« Fairbank war weiter in den Tunnel eingedrungen. Er deutete auf eine Vertiefung in der Wand.
Culver und Kate gingen zu Fairbank, die anderen folgten. Die Tür sah ähnlich aus wie jene, deren Schwelle sie vorhin überquert hatten. Allerdings war sie größer und breiter. Sie stand offen.
Bebend vor Angst starrten sie in das Innere des Bunkers, in das unterirdische Hauptquartier der Regierung.
Sie bewegte den Kopf, weil sie Gefahr witterte. Feinde, die sich Ihrem Nest näherten.
Es gelang ihr, die Lage ihres unförmig aufgedunsenen Körpers aus der Auspolsterung, die aus Dreck und zermahlenen menschlichen Gebeinen bestand, zu verändern.
Das Plätschern des Wassers in den Tunnels blieb ihren Sinnesorganen verborgen. Sie hatte keine Ohren. Und doch war sie imstande, das warnende Fiepsen der Kreaturen wahrzunehmen, die ihre Dienerschaft darstellten. Die Verständigung war möglich, weil die Stimmen der Untertanen auf einer Frequenz sendeten, die von ihr, und nur von ihr, empfangen werden konnte. Es gab kein Licht in der unterirdischen Kammer, die ihr als Versteck diente. Auch wenn es Licht gegeben hätte, zu optischen Wahrnehmungen wäre sie nicht imstande gewesen, weil ihre Augen nicht mit
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