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Domain

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Titel: Domain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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zurück, aber sie bewegte sich so langsam, dass die Menschen ihr ausweichen konnten. Jene, die nicht bewusstlos waren, standen vom Boden auf und wateten zur Tür.
    Clare Reynolds tastete nach ihrer Brille. Sie fand sie nicht.
    Das Wasser ging ihr bis zu den Knien. Sie blinzelte. Das dunkle Rechteck, das musste wohl der Ausgang sein. Sie überlegte. Es gab zwei Fluchtwege. Die Schwingtüren, durch die man in den Korridor gelangte, und die Tür zum Wirtschaftsbereich. In der Kantine zu bleiben, war keine gute Idee. Sobald das Wasser auf eine Höhe von zwei Metern stieg, war dieser Raum eine Todesfalle. Sie watete auf die Schwingtüren zu und sah, wie zwei Männer, die am Tisch gegenüber gesessen hatten, ihr folgten.
    Die Deckenbeleuchtung hatte zu flimmern begonnen. Die Frau, die vor Clare ging, stieß einen Schrei aus. Alle waren stehengeblieben. Sie bewegten sich erst weiter, als das Flimmern aufhörte. Normale Beleuchtung.
    Na, Gott sei Dank. Clare kam an der chromblitzenden Kaffeemaschine vorbei. Der Anblick brachte sie auf eine Idee.
    Ob es nicht besser war, durch den Wirtschaftsbereich zu flüchten? Die Strömung des Wassers, das durch die Schwingtüren hereinflutete, war stärker geworden. Möglich, dass der Pegel im Korridor, der das Bett des Flusses bildete, noch höher war.
    Sie wandte sich zu dem Mann, der hinter ihr ging, und erklärte ihm, was sie vorhatte. Wir flüchten durch die Küche.
    Der Mann nickte. Ich habe verstanden. Clare warf einen Blick in die Runde. Nein, zehn, elf Überlebende. Elf, das war’s dann wohl. Ja, und dann gab’s noch ein paar, die mit dem Gesicht nach unten im Raum herumtrieben. Die Überlebenden, fand die Ärztin, sahen wie begossene Pudel aus, und das nicht nur, weil sie nass waren. Ein Anflug von Schadenfreude durchzuckte Clare. Bis vor wenigen Minuten hatte es im Bunker zwei Parteien gegeben. Jene, die unten bleiben wollten, und die anderen, die sich das Trümmerfeld namens London zu Gemüte führen wollten. Die Überschwemmung hatte derartige Diskussionen überflüssig gemacht. Dafür gab es ein neues Problem. Wie rauskommen?
    Clare Reynolds stieß sich von der Wand ab. Das Wasser umspülte ihre Schenkel. Sie geriet ins Rutschen, ein Mann fing sie auf.
    »Danke, Tom! Sagen Sie den anderen, es ist besser, wenn wir durch die Küche gehen.«
    Sie gehorchten ihr. Sie bildeten eine Kette, die quer durch die Kantine reichte. Die Gesunden stützten die Verletzten. Das Wasser bewegte sich jetzt im Kreise, in der Mitte bildete sich ein Strudel.
    Die Kette zerbrach. Zwei Männer, die eine bewusstlose Frau geführt hatten, wurden in den Strudel gezogen. Nur einer konnte sich retten, der andere und die Frau verschwanden in dem gurgelnden Loch.
    »Schneller gehen?« schrie Clare den Menschen zu, die hinter ihr gingen. »Das Wasser steigt. Wir müssen hier raus, bevor es zu spät ist.«
    Aber die Strömung hemmte ihre Schritte. Mit quälender Langsamkeit bewegte sich die Menschenkette auf die Küchentür zu.
    Clare hatte die Barriere erreicht, die parallel zum Selbstbedienungsbüffet verlief. Sie schwang sich über das chromblitzende Rohr, die anderen folgten ihrem Beispiel. Sie beobachtete einen Mann, der aus Bequemlichkeit unter dem Handlauf hinwegschlüpfte. Prustend und schnaubend tauchte er aus dem Wasser auf. Gegen die zunehmende Strömung kämpfend, schob sie sich zwischen Büfett und Barriere entlang. Sie war vor dem halbhohen Durchlass angekommen, der den Weg zur Küchentür freigab, als plötzlich ein Schatten über den leuchtendgelben Plastikbelag der Theke huschte. Der Schatten gefror zu einem Tier, das sich hinsetzte und die Vorderpfoten hob. Gebannt starrte Clare auf das lauernde Monstrum, in der verzweifelten Hoffnung, ihre Wahrnehmung möge sich in Sekundenschnelle als Sinnestäuschung entpuppen.
    Aber es war Wirklichkeit.
    Die Ratte war groß, schwarz und geschmeidig.
    Gelbe Schlitzaugen, in denen Mordlust funkelte.
    Nasses Fell, Haare wie Nadelspitzen.
    Klauen wie geschliffene Dolche.
    Das Tier blieb nicht lange allein. Ein zweiter Mutant trippelte die Theke entlang. Und ein dritter.
    Viele.
    Clare Reynolds begann zu schreien. Alle Lichter im Raum hatten zu tanzen begonnen.

17
    Es war das erste Mal in seinem Leben, dass Ellison eine Waffe trug. Ein angenehmes Gefühl, wie er fand. Ebenso angenehm wie der Kitzel, den er gespürt hatte, als er und seine Gefährten das Waffenarsenal des Bunkers geplündert hatten.
    Farraday, der in seiner Jugend als Berufssoldat gedient

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