Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
Qugothügel befand sich seinerzeit ein gutes Stück außerhalb der Stadt. Später hatte Ardaigs Wachstum ihn eingekreist, und aus der Gesandtschaft war eine Botschaft mit Hunderten von Angestellten geworden.
    Brechdan schritt zwischen Rosenbüschen die Auffahrt hinauf. Am Portal nahm ein Bediensteter seinen Mantel, und ein betreßter Portier, groß wie er selber, meldete ihn an. In der Halle sah er den üblichen Haufen geckenhaft gekleideter Zivilisten, gespreizt gravitätischer Offiziere und Attachés – und dort in der Ecke, das mußten die Neuankömmlinge sein. Graf Oliveira von Ganymed, der kaiserliche Botschafter, eilte herbei. Er war ein älterer Mann, mager und zerstreut, dessen Fähigkeiten Brechdan einmal zu einer unangenehmen Überraschung verholfen hatten.
    »Willkommen, Kanzler«, sagte er in Eriau und begleitete seine Worte mit einer zeremoniellen Verbeugung. »Wir sind erfreut, daß Sie uns mit Ihrer Anwesenheit beehren.« Er führte Brechdan über das spiegelnde Parkett. »Darf ich Sie mit dem Sonderbeauftragten seiner Majestät bekannt machen? Graf Markus Hauksberg von Ny Kalmar.«
    »Ich bin geehrt, Kanzler«, sagte Hauksberg. (Lässige Haltung, von der körperlichen Kondition Lügen gestraft. Augen, die einen unter halbgeschlossenen Lidern genau beobachten. Akzentfreie Aussprache. Vorsicht.)
    »... Oberst Max Abrams.«
    »Die Hand des Vach Ynvory ist mein Schild.« (Barbarischer Akzent, aber fließend. Worte und Gesten selbstbewußt; nichts Verlegenes. Graue Haare, gedrungene Figur, militärische Haltung, der Blick eines Gegners. Das ist also der Kerl, der von Starkad mitgekommen ist. Auch den muß man im Auge behalten.)
    Weitere Begrüßungen. Brechdan entschied bald, daß außer Hauksberg und Abrams keiner eine über das von der Höflichkeit gesetzte Maß hinausgehende Beachtung verdiente.
    Der Empfang hatte begonnen. Man stand in kleinen Gruppen herum und versuchte mit den merseiischen Gästen Konversation zu treiben.
    Brechdan nahm ein Glas Wein an und verzichtete auf kaltes Büfett und Erfrischungen. Er zirkulierte von einer Gruppe zur anderen schlendernd im Raum, bis er glaubte, der erwarteten Kontaktfreudigkeit Genüge getan zu haben, dann steuerte er den Grafen Hauksberg an.
    »Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Herreise«, begann er.
    »Ein wenig langweilig«, erwiderte Hauksberg, »bis Ihre Eskorte zu uns stieß. Ich muß sagen, ein großartiges Manöver. Und die Ehrenformation nach unserer Landung war noch besser. Ich hoffe, es hat niemand etwas dagegen gehabt, daß ich das Schauspiel filmte.«
    »Gewiß nicht, vorausgesetzt, Sie haben die technischen Anlagen des Landeplatzes nicht zum Gegenstand Ihrer Motivsuche gemacht.«
    »Haha! Übrigens – Ihr Außenminister ist ein wenig steif, nicht wahr? Er brauchte eine Weile, um aufzutauen. Ich mußte mich erst erbötig machen, ihm meine Beglaubigung zu zeigen.«
    Brechdan nahm Hauksbergs Arm und führte ihn in einen leeren Winkel. Alle verstanden den Hinweis. Der Empfang ging weiter, aber niemand näherte sich auf Hörweite den beiden, die unter einem bombastischen Ölgemälde des Kaisers Platz nahmen.
    »Und wie war Starkad?« fragte Brechdan.
    »Wenn ich meine eigenen Eindrücke in zwei Worten zusammenfassen sollte, würde ich sagen: düster und faszinierend. Waren Sie jemals dort?«
    »Nein.« Manchmal war Brechdan versucht, Starkad einen Besuch zu machen. Es war lange her, daß er einen von der Planeten betreten hatte. Nun, in den nächsten Jahren war nicht daran zu denken. Es kam darauf an, Starkads Bedeutung herunterzuspielen. Vielleicht später ... Seine Vernunft sagte ihm, daß er hoffe, ein Besuch werde nicht nötig sein. Es war leichter, über eine Welt zu entscheiden, die man nur aus Berichten und Meldungen kannte, die nicht mit persönlichen Erinnerungen verknüpft war und deren Einwohner man nicht in ihrem täglichen Leben gesehen hatte.
    »Nun ja, es liegt wohl kaum in Ihrer Interessensphäre, nicht wahr?« fuhr Hauksberg fort. »Um so erstaunlicher fanden wir Merseias Bemühungen.«
    »Das Roidhunat hat seine Haltung wieder und wieder erläutert.«
    »Gewiß. Aber ich wollte sagen, daß, wenn Sie uneigennützig Wohltätigkeit üben wollen, es doch zweifellos ähnlich Bedürftige näher der Heimat gibt.«
    Brechdan zuckte die Achseln. »Ein Handelsstützpunkt in der Region Beteigeuze wäre nützlich. Starkad ist nicht ideal, weder der Lage nach noch in seinen sonstigen Lebensbedingungen, aber es ist annehmbar. Wenn wir

Weitere Kostenlose Bücher