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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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erkundet«, erwiderte Brechdan gelassen. »Wir waren weniger auf kommerziellen Profit aus, dafür lag uns mehr an objektivem Wissen, also machten wir uns an die systematische Erforschung. Die Eintragung, die wir in Ihrem alten Pilotenhandbuch unter Saxo fanden, ließ Starkad einer eingehenden Untersuchung würdig erscheinen. Auch wir fühlen uns von Planeten mit freiem Sauerstoff und flüssigem Wasser angezogen, so unwohnlich sie sonst auch sein mögen. Wir fanden eine Situation vor, die der Korrektur bedurfte, und sorgten für die Entsendung einer Mission. Es konnte nicht ausbleiben, daß Handelsschiffe auf dem Weg in die Region Beteigeuze häufig unsere Bugwellen in der Nähe von Saxo bemerkten. Einheiten Ihrer Flotte erschienen, und so kam es zu der gegenwärtigen unglückseligen Situation.«
    »Hm.« Abrams schaute in sein Glas. »Ich danke Ihnen. Aber es wäre hübsch, noch mehr Details zu erfahren. Vielleicht ist unter ihnen irgendwo ein Hinweis vergraben, daß von unserer Seite ein Mißverständnis vorlag – schließlich gibt es zwischen uns eine semantische und kulturelle Barriere, nicht?«
    »Das bezweifle ich«, versetzte Brechdan unmutig. »Sie können Nachforschungen anstellen, aber bei diesem Gegenstand werden Sie nur Ihre Zeit und Energie verschwenden. Es kann gut sein, daß von unseren ersten Expeditionen in die Nachbarschaft Saxos nicht einmal Aufzeichnungen existieren. Wir sind nicht so besorgt wie Sie, alles auf Band aufzunehmen.«
    Hauksberg, der Brechdans Kälte und Ablehnung spürte, leitete geschickt auf ein anderes Thema über. Die Konversation verflachte zu einem Austausch von Banalitäten. Brechdan brachte seine Entschuldigungen vor und verließ den Empfang vor Mitternacht.
    Ein böser Gegenspieler, dieser Abrams, dachte er. Einer, der nicht an Verständigung denkt, und darum gefährlich ist. Ihn müssen wir beobachten.
    Brechdan lächelte. Sein Geschäft war es nicht, den Bewacher zu spielen. Jeder Schritt, den ein Terraner außerhalb des Botschaftsgeländes tat, wurde von Beamten des Sicherheitsdienstes überwacht.
    Immerhin traf es sich gut, daß er im Begriff war, mit einem Geheimagenten zu sprechen, der auf Starkad gewesen war. Vielleicht hatte Dwyr Informationen, die näheren Aufschluß über die Tätigkeit dieses Abrams' gaben. Und der Mann konnte neue Befehle entgegennehmen ...
    Im leeren Büro wartete das Ding. Früher war es einmal ein Merseier gewesen, und jung. Das Gesicht war noch bis zur Stirnrundung da, eine chirurgische Maske. Dann ein Teil des Rumpfes, der linke Arm und vom rechten ein Stumpf. Der Rest war Maschine.
    Die Gestalt salutierte mit überraschend weichen und präzisen Bewegungen. Obwohl er nur zwei Schritte vor ihm stand, konnte Brechdan, der über ein gutes Gehör verfügte, kaum das Summen hören, das aus dem Innern Dwyrs kam. »Ich stehe meinem Oberherrn zu Diensten.« Die Stimme hatte einen metallischen Beiklang.
    Brechdan erwiderte den Gruß. Er wußte nicht, ob er den Mut gehabt hätte, so amputiert am Leben zu bleiben. »Gut, daß Sie gekommen sind, Arlech Dwyr. Stehen Sie bequem.«
    »Die Hand des Vach Ynvory hat meine Anwesenheit gewünscht?«
    »Ja, ja.« Brechdan winkte ungeduldig ab. »Lassen Sie die Etikette beiseite. Ich habe genug davon. Verzeihen Sie, daß ich Sie warten ließ; ich mußte mich um die Terraner kümmern. Sie haben also im Stab von Fodaich Runeis Nachrichtendienst gearbeitet, nicht wahr? Und Sie sind auch selbst im Feld gewesen? Gut. Erzählen Sie, warum man Sie zurückgeschickt hat.«
    »Ich war nützlich, aber nicht unentbehrlich. Die einzige Mission, die nur ich und kein anderer hätte erfüllen können, scheiterte. Ich sollte mir Zutritt ins Büro des Geheimdienstchefs der Terraner verschaffen.«
    »Hatten Sie einen Erfolg erwartet?« Brechdan hatte nicht gewußt, daß dieser Dwyr so gut war.
    »Selbstverständlich. Ich kann mit elektromagnetischen Sensoren und Meßgeräten ausgerüstet werden, um Stromkreise aufzuspüren. Außerdem habe ich ein gewisses Einfühlungsvermögen für Maschinen entwickelt. Auf einer Ebene unterhalb meines Bewußtseins kann ich erfühlen, was sie zu tun im Begriff sind, und mein Verhalten darauf einstellen. So hätte ich die Tür öffnen können, ohne einen Alarm auszulösen. Unglücklicherweise und wider Erwarten waren lebende Wächter postiert. In körperlicher Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit ist dieser Körper dem unterlegen, den ich früher hatte. Ich hätte sie nicht geräuschlos und

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