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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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zugleich die Dankbarkeit und Freundschaft einer talentierten und vielversprechenden Spezies gewinnen können, gibt das den Ausschlag.« Sein Blick wurde schärfer. »Die Reaktion Ihrer Regierung war peinlich.«
    »Aber vorauszusehen.« Hauksberg streckte bequem die Beine von sich. »Um auf beiden Seiten Vertrauen aufzubauen, das die Voraussetzung für ein allgemeines Abkommen ist, muß die Pufferzone zwischen unseren Reichen unverletzt bleiben. Ich möchte hinzufügen, daß das Landvolk nicht weniger talentiert und schutzwürdig ist als das Seevolk. Die Frage nach der ersten Aggressionshandlung ist längst bedeutungslos geworden. Seiner Majestät Regierung fühlt sich moralisch verpflichtet, dem Landvolk zu helfen, bevor seine Kultur untergeht.«
    »Wer ignoriert die Bedürftigen näher der Heimat?« fragte Brechdan trocken.
    Hauksberg wurde ernst. »Kanzler, der Konflikt kann beendet werden. Sie werden Meldungen über unsere Bemühungen empfangen haben, im Gebiet der Zletovarsee Friedensgespräche einzuleiten. Wenn Merseia sich diesen Bestrebungen anschlösse, könnte eine Regelung erreicht werden, die den ganzen Planeten umfaßt. Was die Frage von Handelsstützpunkten betrifft, so ist nicht einzusehen, warum wir nicht zusammen einen errichten können. Das wäre ein großer Schritt auf dem Weg zu wahrer Verständigung und Freundschaft, meinen Sie nicht auch?«
    »Vergeben Sie mir die direkte Frage«, parierte Brechdan, »aber ich möchte gern wissen, warum der Chef des militärischen Nachrichtendienstes auf Starkad an Ihrer Friedensmission teilnimmt.«
    »Er ist als Berater mitgekommen«, sagte Hauksberg. »Als ein Berater, der die Eingeborenen besser kennt als jeder andere, der abkömmlich gewesen wäre. Möchten Sie mit ihm sprechen?« Brechdan zuckte mit der Schulter, und Hauksberg winkte einen Diener heran und schickte ihn fort.
    Abrams löste sich aus einer Gruppe Botschaftsangestellter, kam herüber und salutierte.
    »Kein Zeremoniell, Abrams«, sagte Hauksberg. »Wir verhandeln nicht offiziell. Ein gegenseitiges Aushorchen, weiter nichts. Bitte erläutern Sie unserem Gast, welche Absichten Sie hier haben.«
    »Ich stehe mit den Tatsachen zur Verfügung, die ich weiß, und mit meinen Meinungen, was immer sie wert sein mögen, falls jemand mich danach fragen sollte«, sagte Abrams. »Ich rechne nicht damit, oft zu Rate gezogen zu werden.«
    »Warum sind Sie dann gekommen?« fragte Brechdan.
    »Nun, Kanzler, ich hoffte allerdings, auch eine Menge Fragen stellen zu können.«
    »Setzen Sie sich doch«, forderte Hauksberg ihn auf.
    Abrams ließ sich in einen der unbequemen altmodischen Sessel fallen. »Ich danke verbindlichst«, sagte er in einem Tonfall, der seine Worte Lügen strafte. Er prostete ihnen mit seinem Whiskyglas zu, trank und sagte: »Wir wissen auf Erden so wenig von Ihnen. Ich könnte Ihnen nicht sagen, wie viele Bände über Merseia in den Bibliotheken stehen, aber viele sind es nicht, und sie können nicht mehr als einen Bruchteil dessen enthalten, was über dieses große Reich zu wissen wichtig wäre. Es könnte gut sein, daß wir Sie in vielen Punkten mißverstehen.«
    »Sie haben Ihre Botschaft hier«, erinnerte ihn Brechdan. »Der Stab umfaßt auch eine Anzahl Xenologen.«
    »Nicht genug. Und das meiste von dem, was sie erfahren und lernen, ist auf meiner Ebene irrelevant. Mit Ihrer Erlaubnis möchte ich ungeniert mit möglichst vielen Bürgern Ihres Landes sprechen. Bitte lassen Sie diese Gespräche überwachen, damit nicht der Anschein erweckt wird, ich triebe Spionage oder führte sonst etwas im Schilde. Außerdem hätte ich gern Zugang zu Ihren öffentlichen Bibliotheken.«
    »Denken Sie dabei an irgendwelche speziellen Probleme? Ich helfe Ihnen gern, wenn ich kann.«
    »Sehr liebenswürdig von Ihnen. Ich möchte mich auf die Erwähnung eines typischen Punktes beschränken. Über den habe ich mir oft Gedanken gemacht, unsere Unterlagen durchsucht und unsere Xenologen wie auch die Einheimischen befragt, bin aber noch nicht auf eine Antwort gekommen. Wie ist Merseia auf Starkad gestoßen?«
    Brechdans Haltung versteifte sich sichtbar. »Bei der Erforschung der Region«, sagte er kurz. »Von niemandem beanspruchter Raum ist für alle Schiffe frei.«
    »Aber plötzlich waren Sie da und entfalteten rege Aktivität auf dem verwünschten Planeten. Wie ist es dazu gekommen, daß Sie sich für Starkad interessierten?«
    »In früheren Zeiten haben Ihre Leute diese Region ziemlich oberflächlich

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