Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
sind. Wir brauchen Einfühlungsvermögen und taktisches Geschick, wenn wir verhindern wollen, daß sie Starkad zu einem Vorposten ihres Imperiums machen, zu einer Speerspitze, die auf unser Herz zielt. Richten wir uns nach diesen Regeln, wird es viel leichter für uns sein, ihren Einfluß auf Starkad zu beseitigen und der Gefahr durch schnelles, sicher zupackendes Handeln ein Ende zu machen.«
    Schwylt beäugte ihn zweifelnd. »Ich habe den Verdacht, daß du sie magst.«
    »Wieso, das ist kein Geheimnis«, antwortete Brechdan. »Sie waren einmal großartige Leute. Sie könnten es wieder sein, wenn es auch nicht wahrscheinlich ist.«
    »Was machen wir mit Therayn?« wollte Schwylt wissen.
    »Ihr drei übernehmt die Sache«, sagte Brechdan. »Ich werde von Zeit zu Zeit Ratschläge geben, aber ihr habt volle Autorität. Sobald sich die Lage nach der Übernahme des Planeten genügend stabilisiert hat, können wir alle zusammenkommen und die Auswirkungen auf Starkad und unsere Beziehungen mit den Terranern durchsprechen.«
    »Wie du willst«, sagte Schwylt und nickte. »Gute Jagd.«
    »Gute Jagd.« Brechdan unterbrach die Verbindung. Er blieb bewegungslos sitzen. Der Tag war ihm lang geworden. Seine Knochen waren steif, und sein Schwanz schmerzte unter dem Gewicht seines Körpers. Ja, dachte er, man wird alt. Zuerst merkt man es kaum; ein Abstumpfen der Sinne, ein Nachlassen der Kräfte – und dann findet man sich plötzlich über Nacht in einer Strömung wieder, die einen so schnell davonträgt, daß die Landschaft wie verwischt erscheint, und von vorn hört man das Donnern des Katarakts ...
    Am liebsten wäre er nach Haus geflogen, hätte die reine Luft von Danghodan geatmet, einen Spaziergang durch den Garten gemacht und sich dann ins Bett fallen lassen. Aber man erwartete ihn in der Botschaft der Terraner. Und danach mußte er zurückkommen und mit diesem Geheimagenten sprechen – wie hieß er noch? – Dwyr, richtig. Besser, er bereitete sich gleich darauf vor, den Rest der Nacht in seinem hiesigen Privatgemach zu verbringen.
    Er straffte die Schultern, nahm eine Stimulanspille und verließ das Büro.
    Im Gebäude der Admiralität wurde Tag und Nacht gearbeitet. Er hörte das Summen und Klappern, das Fußgetrappel und die Stimmen durch die geschlossene Tür des Vorraumes. Weil er einfach nicht die Zeit hatte, mit jedem Offizier, Techniker und Wachtposten Grüße und Belanglosigkeiten auszutauschen, benützte er diesen Ausgang selten. Eine andere Tür öffnete sich auf seinen Privatkorridor, der schnurstracks zum Landeplatz führte, wo stets eine Maschine für ihn bereitstand.
    Als er die Plattform betrat, war die Luft feucht und kühl und wohltuend. Das Dach schirmte ihn gegen das grelle Licht des Leuchtfeuers ab, und er konnte die Stadt klar zu seinen Füßen liegen sehen.
    Ardaig hatte nichts von der hektisch bunten Lichterglut irdischer Städte. Bodenfahrzeuge verkehrten nur auf wenigen breiten Alleen und waren im übrigen auf unterirdische Schnellstraßen beschränkt. Die meisten Straßen und Plätze blieben Fußgängern und Reitern vorbehalten. Im Gegensatz zu Handelszentren mit ausgebauten Zulieferungssystemen fand man in Ardaig keine Warenhäuser und Großeinkaufsstätten. Die Läden waren kleine Unternehmen, die oft über mehrere Generationen hinweg im Besitz einer Familie waren. Tridaig brüllte. Ardaig murmelte unter seiner salzigen Seebrise. Zwei der vier Monde standen am Himmel, Neihevin und Seith, und ihr silbriger Schimmer lag über Stadt und Hügeln.
    Brechdans Pilot kreuzte die Arme und verbeugte sich. Der Alte war eigentlich überflüssig, weil die Regierungsmaschinen sämtlich mit Robotpiloten ausgestattet waren. Aber seine Familie hatte den Ironredes schon immer gedient. Die Leibwächter salutierten und folgten Brechdan in die Maschine. Sie schnurrte davon.
    Das Stimulans wirkte. Brechdan fühlte sich erfrischt, von neuer Energie erfüllt. Entspanne dich, sagte er sich, sei geduldig und warte ab ... Wenn es schon zu einem Krieg kommt und wir die Terraner auslöschen müssen, werden wir das Universum jedenfalls von einer Unmenge leeren Geschwätzes befreien.
    Sein Ziel war eine Beleidigung für die Augen, eine Ansammlung von Residenzen und Bürogebäuden im vulgären Blasenstil des frühen Imperiums vor vierhundert Jahren. Damals war Merseia ein aufstrebender Planet gewesen, der eine ständige Gesandtschaft wert aber nicht bedeutend genug war, um Standort oder Architektur selbst zu bestimmen. Der

Weitere Kostenlose Bücher