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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Fähnrich der kaiserlichen Marine, Mitglied der unter Leitung von seiner Exzellenz Graf Markus Hauksberg von Ny Kalmar nach Merseia entsandten Delegation, hat sich wegen der Verbrechen der Meuterei und des Diebstahls an einem regierungseigenen Raumfahrzeug zu verantworten ... ist des Hochverrats verdächtig ... Personenbeschreibung wie folgt ... Haftbefehl an alle Organe der kaiserlichen und interstellaren Polizei ergangen ... Flandry ist zu ergreifen und an seine Vorgesetzten auf Merseia auszuliefern ... Sämtliche Schiffe, auch die unter der kaiserlichen Flagge, werden vor der Landung auf Starkad von merseiischen Inspektions-Kommandos durchsucht ... Zivilpersonen werden aufgefordert, die nächste merseiische Behörde zu verständigen ... Staatsgeheimnisse ... auszuliefern ...
     
    Persis schloß die Augen. Alles Blut war aus ihrem Gesicht gewichen.
    »Nun«, grollte Brummelmann, »was haben Sie dazu zu sagen?«
    Flandry mußte sich anlehnen; er wußte nicht, ob seine Beine ihn länger tragen würden. »Ich ... kann nur sagen ... dieser Bastard Brechdan denkt an alles.«
    »Und Sie haben gedacht, Sie könnten mich hereinlegen? Sie dachten, ich würde Ihre Verräterarbeit tun? Nein, nein, nein!«
    Flandry blickte von ihm zum Maat und zu Persis. Seine Schwäche machte hilfloser Wut Platz, aber sein Gehirn arbeitete präzis. Er ließ die Hand mit der Meldung sinken. »Es ist wohl richtiger, wenn ich Ihnen die ganze Wahrheit sage.«
    »Nein, ich will nichts hören. Ich will keine Geheimnisse.«
    Flandry ließ seine Knie einknicken. Im Fallen riß er seine Strahlpistole aus dem Gürtel. Der Laserbrenner schoß einen blendend weißen, gebündelten Lichtstrahl über seinen Kopf. Wo er die Wand traf, begann diese sofort zu glühen. Das Feuer aus seiner eigenen Waffe setzte den Laserbrenner außer Gefecht. Der Maat heulte auf und ließ ihn fallen. Flandry erhob sich. »Lassen Sie den Schraubenschlüssel fallen«, sagte er.
    Das Werkzeug klapperte auf den Boden. »Sie können nicht weg«, krächzte Brummelmann, während er sich über seinen Maat beugte, der sich vor Schmerzen krümmte und leise stöhnte. »Man hat uns schon ausgemacht. Wenn Sie uns zum Umkehren zwingen, holt uns ein Kriegsschiff ein.«
    »Ich weiß«, sagte Flandry. »Hören Sie zu. Dies ist ein Mißverständnis. Graf Hauksberg ist getäuscht worden. Ich habe eine Geheiminformation, und sie muß zu Admiral Enriques. Von Ihnen möchte ich nichts anderes, als nach Starkad befördert zu werden. Dort werde ich mich unseren Leuten ergeben, aber nicht den Merseiern. Das kann Ihnen doch nichts ausmachen, Kapitän. Die Militärs in Highport werden mit mir tun, was die Regierung will. Wenn nötig, können sie mich an den Feind ausliefern. Aber nicht, bevor sie gehört haben, was ich zu sagen habe. Für Sie ist kein Risiko dabei, Kapitän. Sie müssen mir helfen.«
    »Aber wir werden durchsucht.«
    »Sie können mich verstecken. In einem Frachter wie diesem gibt es hundert geeignete Winkel. Wenn die Merseier keinen Grund haben, Sie zu verdächtigen, werden sie nicht überall suchen. Lassen Sie die Kontrolleure an Bord. Ich werde mich unter der Ladung verstecken, irgendwo.«
    Brummelmann kratzte sich den Nacken.
    »Die Alternative ist, daß ich das Kommando übernehme und Sie einsperre.«
    Brummelmann lachte rauh. »Das würde Ihnen nicht viel helfen.«
    Ich habe die Oberhand, dachte Flandry, und es nützt mir nichts. Was soll ich tun?
    Persis bewegte sich auf den Kapitän zu. »Über mich steht in der Meldung kein Wort«, schnurrte sie. »Und ich habe keine Lust, tagelang in einem dunklen Loch zu sitzen.«
    »Sie sind nicht an Bord registriert. Die Kontrolleure werden die Besatzungsliste durchsehen.«
    »Und wenn Sie mich registrierten?«
    Neue Hoffnung wurde in Flandry wach. »Sehen Sie«, sagte er. »Es lohnt sich, wenn Sie mich verstecken.«
    »Ich – aber ...« Brummelmanns Blick wanderte zu Persis. »Oh, ho, ho! Das ist allerdings was anderes! Darüber läßt sich reden.« Er schob seine haarige Pranke um ihre Taille und zog sie näher. Persis warf Flandry einen Blick zu, den er am liebsten gleich wieder vergessen hätte.
     
    *
     
    Er kroch aus der Kiste. Im Laderaum war es stockfinster. Die Helmlaterne seines Raumanzugs warf einen dünnen Lichtkegel, dem er nachgehen konnte. Langsam und unbeholfen kletterte er über Säcke und Kisten zur Tür.
    Im Schiff war es still. Die gedrosselte Maschine brummte. Ventilatoren rauschten. Das Schiff mußte sich bereits in

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