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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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... verstehst du?«
    In ihre Augen kam ein freudiger Schimmer und verging. »Warum warten wir nicht lieber, bis einer kommt, der von Starkad zur Erde zurückkehrt?«
    »Ich bin froh, daß wir überhaupt einen gefunden haben. Außerdem können wir die Information auf diesem Weg eher an den Mann bringen.« Flandry warf einen Blick auf die Berechnungen. »In einer Stunde sind wir in Rufweite. Sollte es doch ein Merseier sein, werden wir ihn wahrscheinlich abschütteln können.« Er stand auf. »Jetzt brauche ich was zu trinken.«
    Persis hielt ihre Hände ausgestreckt vor sich. Sie zitterten. »Wir brauchen etwas für unsere Nerven«, stimmte sie zu. »Aber es sind auch Beruhigungsmittel da.«
    »Schnaps macht mehr Spaß. Und weil wir vom Vergnügen sprechen, wir haben eine Stunde Zeit ...«
    Sie zauste seine Haare. »Du bist unmöglich.«
     
    *
     
    Das Schiff war der Frachter »Rieskessel«, registriert auf Nova Germania, aber auf dem Grenzplaneten Irumclaw stationiert, von wo er als Trampfahrer die umliegenden Regionen bediente. Es war ein riesiges, dickbauchiges Ding mit einem riesigen, dickbauchigen Kapitän. Als Persis und Flandry an Bord kamen, röhrte er ein nicht ganz nüchternes Willkommen.
    »Oho, sieh da, Menschen! So früh hatte ich keine Menschen erwartet! Und noch dazu etwas so Reizendes.« Seine haarige Rechte umschloß Flandrys Hand wie eine Teigschüssel, mit der Linken faßte er Persis unters Kinn. »Ich bin Otto Brummelmann.«
    Flandry blickte an dem kahlen, bärtigen Kopf vorbei in den Korridor, der von der Luftschleuse ausgehend die Längsachse des Schiffes durchzog. Lose Metallplatten vibrierten zum Gedröhn der schlecht eingestellten Maschine. Zwei sechsfüßige Wesen mit leuchtend blauen Hüllen, großen Käfern ähnlich, blickten von ihrer Arbeit auf und starrten zurück; sie scheuerten den Boden in Handarbeit, was Flandry ein wenig verwunderte. Die Lampen strahlten ein rötliches Licht aus. Die Luft schmeckte nach Metall und war so kalt, daß ihr Atem dampfte. »Sind Sie der einzige Terraner an Bord, Kapitän?« fragte er.
    »Ich bin kein Terraner. Ich nicht. Von Nova Germania, aber seit Jahren auf Irumclaw. Meine Reeder bevorzugen einheimische Arbeitskräfte, die kommen billiger. Auf meinen ganzen Reisen höre ich kaum ein menschliches Wort. Meine Leute sind gut, aber mit der Aussprache kommen sie nicht zurecht.« Brummelmann wendete seine kleinen Augen nicht von Persis ab und zupfte dabei an seiner schmuddeligen Uniform herum, als ob er damit die Falten zum Verschwinden bringen könnte. »Ein einsames Leben. Wie schön, Sie getroffen zu haben. Jetzt kümmern wir uns um Ihr Boot, dann feiern wir das Ereignis mit einem Umtrunk in meiner Kajüte. Einverstanden?«
    »Es wäre besser, wir führten sofort ein vertrauliches Gespräch, Kapitän«, sagte Flandry. »Unser Boot kann warten. Darüber können wir sprechen, wenn wir allein sind.«
    »Sie warten, und ich bleibe mit der kleinen Frau hier allein, nicht? Ho, ho, ho!« Brummelmann fuhr Persis mit seiner Pranke über den Rücken, daß sie entsetzt zurückwich.
    Auf dem Weg zur Kajüte wurde der Kapitän von einem Besatzungsmitglied aufgehalten, das eine Frage hatte. Flandry nutzte die Gelegenheit, um in Persis' Ohr zu zischeln: »Beleidige ihn nicht, hörst du? Das ist ein phantastischer Glücksfall.«
    »Was?« Sie rümpfte die Nase.
    »Ja. Denk nach. Egal, was geschieht, von diesen Fremden kann uns keiner verpfeifen. Wir brauchen uns nur mit dem Kapitän gutzustellen, und das dürfte nicht schwierig sein.«
    Sie betraten die unaufgeräumte Kapitänskajüte. Brummelmann füllte Gläser mit einem Getränk, das geeignet schien, die Magenwände zu zersetzen. Sein Glas leerte er mit einem Schluck bis zur Hälfte. »So!« rülpste er. »Nun können wir reden. Wer hat euch mit dieser Nußschale in den tiefen Raum hinausgelassen?«
    Persis nippte von ihrem Wasserglas, doch der Schnaps war so stark, daß sie hustete und prustete. Flandry setzte sich dem Kapitän gegenüber und studierte ihn. Der Mann war ein alkoholisches Wrack, ein Herumtreiber und Versager, der seinen Posten offenbar nur behielt, weil die Reeder auf einem menschlichen Kapitän bestanden und für das Gehalt, das zu zahlen sie bereit waren, keinen anderen bekommen konnten.
    »Sie sind unterwegs nach Starkad, nicht wahr, Kapitän?« fragte er betont höflich.
    »Ja, ja. Meine Reederei hat einen Marinekontrakt. Irumclaw ist ein Umschlagplatz. Auf dieser Reise haben wir Baumaterial,

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