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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Imperiums stattfinden muß, aber für die Festsetzung des Termins steht uns eine Zeitspanne bis zu einem Jahr zur Verfügung.«
    »Daraus wird nie etwas! Herr Admiral, sie werden eine Gehirnwäsche machen und mich töten!«
    »Beherrschen Sie sich, Flandry.«
    Flandry schluckte. Dragoika bleckte die Zähne, aber sie blieb ruhig liegen. »Darf ich die Anklagepunkte hören, Herr Admiral?« fragte Flandry.
    »Befehlsverweigerung und Meuterei«, sagte Enriques, »Hochverrat, Sabotage, Fahnenflucht, Entführung, Bedrohung und Körperverletzung, Diebstahl, Beleidigung. Soll ich die ganze Liste rezitieren? Ich halte es nicht für nötig. Sie haben inzwischen weitere Delikte hinzugefügt. Sie wußten, daß ein Haftbefehl gegen Sie vorlag, doch Sie haben sich nicht gestellt. Sie haben Zwietracht zwischen dem Imperium und einem Verbündeten gesät. Dies gefährdet nicht nur die beiderseitigen Beziehungen, sondern bringt auch unsere Streitkräfte auf Starkad in Gefahr. Im Moment widersetzen Sie sich Ihrer Verhaftung. Wenn Sie mich sprechen wollten, hätten Sie zumindest an Bord der ›Rieskessel‹ bleiben müssen.«
    »Um anschließend den Merseiern ausgeliefert zu werden?«
    »Vielleicht. Diese Möglichkeit hätte Sie nicht beeinflussen sollen. Denken Sie an Ihren Fahneneid.«
    Flandry ging im Raum auf und ab. Plötzlich fuhr er herum und fixierte Enriques. »Sie wissen, ich habe eine Reihe Zahlen von Merseia mitgebracht. Zweifellos haben Sie sie inzwischen weitergegeben. Aber sie müssen bald dechiffriert und nachgeprüft werden, um sicherzugehen, daß meine Deutung richtig ist. Und wenn sie richtig ist, kann derjenige, der den Aufklärungsflug unternimmt, in einen Kampf verwickelt werden. In ein Raumgefecht. Lassen wir den Dingen ihren Lauf, schiebt einer die Entscheidung zum nächsten weiter, und Monate vergehen, bis etwas geschieht. Sie kennen die Schwerfälligkeit des Apparates besser als ich. Und das im günstigsten Fall, nämlich, wenn man sich überhaupt um meine Meldung kümmert, um die bloße Behauptung eines Anfängers, eines Meuterers und Saboteurs. Leicht möglich, daß man sie nicht beachtet und nicht handelt. Wir haben so viele Bürokraten. Es blieb mir nichts anderes übrig, Herr Admiral, ich mußte es so machen, daß Sie Entscheidungsfreiheit haben.«
    Enriques hob kurz die Brauen. »An Selbstbewußtsein scheint es Ihnen jedenfalls nicht zu fehlen.«
    »Jawohl, Herr Admiral. Sie haben doch volle Befehlsgewalt, nicht wahr? Ich meine, im Falle außergewöhnlicher Umstände können Sie alle Maßnahmen ergreifen, die Sie für angezeigt halten, ohne vorher das Hauptquartier zu fragen, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich.«
    »Nun, Herr Admiral, dies ist eine außergewöhnliche Situation. Man erwartet von Ihnen, daß Sie mit den Leuten von Kursoviki freundschaftliche Beziehungen pflegen. Aber Sie sehen selbst, daß ich derjenige bin, an dem ihnen liegt. Diese Leute denken da sehr geradlinig. Sie sind Barbaren, an Persönlichkeiten orientiert. Eine ferne Regierung ist für sie keine Regierung. Sie fühlen sich mir verpflichtet – eine Art Blutsverbundenheit oder so. Um also die Allianz mit diesen Leuten zu erhalten, müssen Sie mit mir verhandeln.«
    »Und?«
    »Wenn Sie keinen Aufklärer in den Raum hinausschicken, um die Richtigkeit meiner Information nachzuprüfen, werde ich die Schwesternschaft bitten, das Bündnis aufzulösen.«
    »Was?« Enriques wäre fast aufgesprungen.
    Flandry nickte. »Ja. Dann werde ich die gesamten Bemühungen unserer Regierung sabotieren. Wir haben auf Starkad nichts zu suchen und können dann alle nach Hause gehen. Ich wette, daß auch die Merseier nach Hause gehen werden, wenn Sie dem alten Runei erzählen, daß Sie sich mit Ihren Schützlingen entzweit haben und den Planeten räumen.«
    Enriques stand auf. »Sie haben Ihr ungeheures Geheimnis noch nicht enthüllt.«
    Flandry sagte die Zahlen, doch der Admiral winkte ab. »Diese Zahlen stehen in Ihrem Brief. Ich kenne sie. Ist das alles?«
    »Jawohl, Herr Admiral. Mehr ist nicht nötig.«
    »Wie ist Ihre Interpretation?«
    Flandry sagte es ihm.
    Enriques schwieg. Er schob die Unterlippe vor und dachte nach. Er wanderte zum Fenster, blickte auf die Menge hinunter und hob seinen Blick zum Himmel.
    »Und Sie glauben das?« fragte er endlich.
    »Ja. Eine andere passende Erklärung konnte ich nicht finden, und ich hatte Zeit genug. Ich würde mein Leben darauf setzen.«
    Enriques sah ihn an. »Würden Sie das?«
    »Ich tue es bereits,

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