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Don Camillo und Peppone

Don Camillo und Peppone

Titel: Don Camillo und Peppone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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durchs Land gemacht und man hing ihm den Spitznamen
    «Rothaut» an. Don Camillo blies natürlich ins Feuer, und so wurde der arme Gigotto aus Wut trotz seiner roten Farbe grün. Bis eines Abends Don Camillo, als er von einem Besuch beim Arzt nach Hause kam, bemerkte, daß jemand die Türklinke mit einem bestimmten Schmutz angestrichen hatte. Don Camillo hatte es natürlich zu spät bemerkt. Daraufhin, ohne ein einziges Wort darüber zu verlieren, ging er ins Wirtshaus, um Gigotto dort aufzufischen, und wischte sich dort mit einer Ohrfeige, die einem Elefanten das Augenlicht genommen hätte, den Schmutz der Türklinke an dem Gesicht Gigottos ab. Solche Dinge arten natürlich sofort in Politik aus, und da Gigotto in Gesellschaft von fünf oder sechs Gleichgesinnten war, wurde Don Camillo gezwungen, eine Bank durch die Luft zu schwingen.
    Infolgedessen bereitete ihm ein Unbekannter noch in derselben Nacht eine Serenade, indem er vor dem Pfarrhof eine Handgranate zur Explosion brachte.
    Jene sechs, die von der Bank, welche Don Camillo in seiner Pratze geschwungen hatte, fast erschlagen worden wären, platzten vor Wut und heulten wie verdammte Seelen, und eine nichtige Kleinigkeit hätte genügt, einen Großbrand zu entfachen. Die Dorfbewohner waren in Sorge.
    So mußte Don Camillo eines schönen Morgens dringend in die Stadt fahren, da ihn der Bischof zu sprechen wünschte.
    Der Bischof war alt und gebeugt, und er mußte sein Haupt erheben, um Don Camillo ins Gesicht zu schauen.
    «Don Camillo», sagte der Bischof, «du bist krank. Du brauchst ein oder zwei ruhige Monate in einer schönen Gebirgsgegend. Ja, ja, der Pfarrer von Puntarossa ist gerade verschieden und so machst du mit einer Reise zwei Dienste: du wirst mir schön die dortige Pfarre und deine Gesundheit in Ordnung bringen. Dann wirst du zurückkommen, frisch wie eine Rose.
    Vertreten wird dich Don Pietro, ein junger Mann, der hier nichts anstellen wird. Bist du zufrieden, Don Camillo?»
    «Nein, Monsignore, aber ich werde mich dorthin begeben, weil Sie es so befehlen.»
    Im Dorf erfuhr man sofort die Neuigkeit. Peppone selbst teilte die Nachricht in einer außerordentlichen Sitzung des Parteivorstandes mit.
    «Don Camillo geht», gab Peppone kund. «Strafversetzt in eine Gebirgsgegend, wo der Teufel gute Nacht sagt. Morgen um drei fährt er.»
    «Bravo!» brüllte die Versammlung. «Dort soll er verkommen.»
    «Es ist im Grunde genommen besser, daß es so endet», schrie Peppone, «er hat schon gedacht, daß er Papst und König in einer Person sei, und wenn er hiergeblieben wäre, hätten wir ihm notgedrungen eine empfindliche Lektion erteilen müssen. Das bleibt uns erspart.»
    «Er soll weggehen wie ein Hund!» brüllte Brusco. «Gebt allen eindeutig zu verstehen, daß es jedem schlecht ergehen wird, der sich morgen um drei auf der Straße zeigt.»
    Die Stunde schlug, Don Camillo schloß seinen Koffer zu und ging, um sich von Christus am Hauptaltar zu verabschieden.
    «Es tut mir leid, daß ich Dich nicht mitnehmen kann», seufzte Don Camillo.
    «Ich bin mit dir», antwortete Christus. «Geh in Frieden!»
    In der Stadt verbreitet sich die Angst mit neunzig Kilometer Geschwindigkeit pro Stunde, am Lande mit hundertachtzig. Die Straßen waren wie ausgestorben. Don Camillo bestieg den Zug, und als er hinter den Bäumen den Kirchturm verschwinden sah, wurde sein Herz schwer.
    «Nicht einmal ein Hund, der sich meiner erinnert hätte», seufzte Don Camillo. «Man sieht, daß ich ein schlechter Mensch bin.»
    Der Beschleunigte blieb trotz dieser Benennung bei allen Haltestellen stehen. Er hielt also auch in Boschetto an, einem aus vier Häusern bestehenden und sechs Kilometer vom Dorf entfernten Weiler. Dort erlebte Don Camillo plötzlich eine Invasion in seinem Abteil und wurde zum Fenster geschoben, und befand sich dort vor einem Meer von Menschen, die mit Händen klatschten und Blumen warfen.
    «Peppones Leute haben gesagt, wenn sich jemand zur Zeit Ihrer Abreise zeigt, wird er geprügelt, bis ihm schwarz vor den Augen wird», erklärte der Briefträger von Stradalunga. «Um jedes Unglück zu vermeiden, sind wir alle hergekommen, um von Ihnen Abschied zu nehmen.»
    Don Camillo verstand nichts mehr und hörte einen Höllenlärm in den Ohren, und als sich der Zug wieder in Bewegung setzte, fand er sein Abteil voll Blumen, Flaschen, Paketen, Päckchen und Säckchen. An den Beinen gebundene Hühner gackerten im Gepäcknetz. Aber ein Dorn blieb ihm im Herzen

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