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Don Camillo und Peppone

Don Camillo und Peppone

Titel: Don Camillo und Peppone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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Boden in der Dachkammer befestigt hast?»
    «Ich glaube ‹Punching-Ball›», murmelte Don Camillo, indem er stehenblieb.
    «Und was heißt das?»
    «Ich verstehe nicht Englisch», antwortete Don Camillo und verschwand.
    Don Camillo wohnte der Eröffnung des «Hauses des Volkes» bei, und Peppone persönlich begleitete ihn bei der Besichtigung der Räume. Es war eine wirklich gelungene Angelegenheit.
    «Na, was sagen Sie dazu?» fragte Peppone, der vor Freude ganz außer sich war.
    «Entzückend!» antwortete lächelnd Don Camillo. «Um die Wahrheit zu sagen: man würde niemals glauben, daß dies alles unser armer Baumeister Brusco entworfen hat.»
    «Schon ...», murmelte Peppone, der dem besten Architekten aus der Stadt ein enormes Geld für den Entwurf gezahlt hatte.
    «Auch nicht schlecht, der Gedanke, die Fenster bis zum Boden zu verlängern», bemerkte Don Camillo. «So kann man die Räume niedriger bauen, ohne daß die Harmonie gestört wäre. Gut, gut. Ist das der Lagerraum?»
    «Das ist der Versammlungssaal», erklärte Peppone.
    «Ach so! Und die Pulverkammer und die Zelle für die gefährlichen Gegner habt ihr im Keller untergebracht?»
    «Nein», antwortete Peppone, «wir haben keine gefährlichen Gegner, solches Zeug kann ruhig auch weiterhin im Umlauf bleiben. Was die Pulverkammer betrifft, haben wir die Absicht, uns gegebenenfalls Ihrer eigenen zu bedienen.»
    «Ausgezeichnete Idee», antwortete Don Camillo. «Ihr habt übrigens gesehen, mit welcher Sorgfalt ich die Maschinenpistole aufbewahrte, die Ihr mir anvertraut habt, Herr Peppone.»
    Sie waren inzwischen vor einem großen Bild angekommen, das einen Mann mit einem enormen Schnurrbart und ganz kleinen Augen und einer Pfeife darstellte.
    «Ist das einer eurer Toten?» fragte mitleidig Don Camillo.
    «Das ist einer unserer Lebenden, und wenn er einmal herkommt, werden Sie oben auf dem Kirchturm auf dem Blitzableiter sitzen», erklärte Peppone, der es nicht mehr aushalten konnte.
    «Ein zu hoher Posten für einen demütigen Priester. Der höchste Posten des Ortes gehört immer dem Bürgermeister, und ich stelle ihn sofort zu eurer Verfügung.»
    «Werden wir die Ehre haben, Hochwürden, Sie bei unserer Boxveranstaltung begrüßen zu dürfen?»
    «Besten Dank! Ihr könnt meinen Sitz Fulmine geben, der mehr als ich imstande sein wird, die innerliche Schönheit und die tiefe erzieherische und geistige Bedeutung des Schauspieles zu schätzen. Ich bin für jeden Fall im Pfarrhaus zu erreichen: sollte etwa euer Champion die letzte Ölung brauchen, schickt nur Smilzo zu mir und ich bin in zwei Minuten da.»
    Am Nachmittag plauderte Don Camillo fast ein Stündchen mit Christus und bat dann um Erlaubnis:
    «Bin schläfrig, gehe ein bißchen ins Bett. Und ich danke Dir, daß Du den Regenguß geschickt hast. Meiner Meinung nach ist das sehr gut für das Getreide.»
    «Und vor allem wird es, deiner Meinung nach, verhindern, daß die vielen Leute, die weit draußen wohnen, zu Peppones Veranstaltung kommen», fügte Christus hinzu. «Ist es nicht so?»
    Don Camillo schüttelte den Kopf.
    Der Regen, obwohl es wirklich heftig gegossen hatte, störte nicht im geringsten Peppones Fest. Aus allen Teilen der Gemeinde kamen die Leute und der große Saal des «Hauses des Volkes» war zum Bersten voll. Der Champion des Provinzbundes der Sportsektion der Partei hatte einen guten Namen; Bagotti genoß zweifelsohne eine große Popularität in der Gegend. Es war außerdem irgendwie eine Begegnung zwischen Stadt und Land und das interessierte immer.
    Peppone war in der ersten Reihe unter dem Ring und jubelte wegen des guten Besuches. Außerdem war er sicher, daß Bagotti schlimmstenfalls nach Punkten verlieren würde; das käme einem Sieg gleich.
    Um Punkt vier Uhr, nach einem höllischen Händeklatschen und nach einem Gebrüll, das die Decken fast zum Einsturz brachte, erklang der erste Gongschlag, und den Leuten platzte fast die Leber vor Aufregung.
    Man merkte gleich, daß der Provinzchampion im Stil überlegen war, Bagotti jedoch sich wendiger zeigte, so daß die erste Runde wirklich atemberaubend war. Peppone war in Schweiß gebadet und gebärdete sich, als ob er Dynamit gefressen hätte. Die zweite Runde begann für Bagotti günstig.
    Er war im Angriff. Plötzlich fiel Bagotti wie ein Felsklotz. Der Schiedsrichter begann die Sekunden zu zählen.
    «Nein!» brüllte Peppone und sprang auf den Sessel. «Tiefschlag!»
    Der Provinzchampion wandte sich zu Peppone und lachte

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