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Don Juan 01 - Die Lehren des Don Juan. Ein Yaqui-Weg des Wissens

Titel: Don Juan 01 - Die Lehren des Don Juan. Ein Yaqui-Weg des Wissens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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Art war ich auch eine Eidechse, die sich auf einer seltsamen Reise befand Mein Schicksal war es vielleicht, nur zu sehen; in diesem Augenblick fühlte ich, daß ich niemals würde sagen können, was ich gesehen hatte. Inzwischen war es ganz dunkel. Ich konnte kaum die Felsen vor mir erkennen. Ich dachte an Don Juans Worte: »Das Zwielicht - dort ist die Teilung zwischen den Welten!«
    Nach langem Zögern begann ich, den vorgeschriebenen Schritten zu folgen. Obwohl die Paste wie Haferbrei aussah, fühlte sie sich nicht wie Haferbrei an. Sie war sehr glatt und kalt. Sie hatte einen merkwürdigen, scharfen Geruch. Sie rief auf der Haut ein Gefühl der Kälte hervor und trocknete schnell. Ich rieb meine Schläfen einmal ein, ohne irgendeine Wirkung zu bemerken. Ich versuchte sehr aufmerksam jeden Wechsel in meiner Wahrnehmung oder Stimmung festzuhalten, denn ich wußte nicht einmal, was ich erwarten sollte. In der Tat konnte ich mir die Art der Erlebnisse nicht einmal vorstellen und suchte weiter nach Anzeichen.
    Die Paste war getrocknet und schälte sich von meinen Schläfen. Ich wollte gerade etwas mehr einreiben, als ich merkte, daß ich in japanischer Haltung auf meinen Fußsohlen saß. Ich hatte mit gekreuzten Beinen dagesessen und konnte mich nicht erinnern, mich bewegt zu haben. Es dauerte eine Weile, bis ich ganz erkannte, daß ich auf dem Boden von einer Art Kreuzgang mit hohen Gewölben saß. Ich glaubte, es seien Ziegelgewölbe, aber als ich sie untersuchte, sah ich, daß sie aus Stein waren. Dieser Übergang war sehr schwierig Er kam so plötzlich, daß ich nicht darauf vorbereitet war, ihm zu folgen Meine Wahrnehmung der Elemente dieser Vision war verschwommen, so als träumte ich. Und doch veränderten sich die Bestandteile nicht. Sie blieben gleich, und ich konnte bei jedem verweilen und ihn wirklich untersuchen. Die Vision war nicht so klar oder so wirklich wie eine, die von Peyote hervorgerufen wird. Sie war verschwommen in einer sehr angenehm leichten Art. Ich fragte mich, ob ich noch aufstehen konnte, und gleich darauf merkte ich, daß ich mich bewegt hatte. Ich stand auf der Höhe einer Treppe, und H., die ich gut kannte, stand an ihrem Fuß. Ihre Augen fieberten. Sie hatten ein wahnsinniges Starren. Sie lachte laut und so eindringlich, daß es erschreckend war. Sie begann die Stufen hinaufzugehen. Ich wollte weglaufen oder mich verstecken, weil sie »schon einmal durchgedreht hatte«. Nur an diesen einen Gedanken dachte ich. Ich versteckte mich hinter einer Säule, und sie ging vorbei, ohne sich umzusehen. Dann dachte ich, daß »sie jetzt auf eine lange Reise gehen wird« und der letzte Gedanke, an den ich mich erinnerte, war schließlich, »sie lacht jedesmal, bevor sie durchdreht«.
    Plötzlich wurden die Bilder sehr kar; es war jetzt kein Traum mehr. Es war wie ein gewöhnliches Bild, aber ich schien es wie durch Fensterglas anzusehen. Ich versuchte eine Säule zu berühren, spürte aber nur, daß ich mich nicht bewegen konnte; ich wußte jedoch, daß ich, solange ich wollte, dieses Bild betrachten konnte. Ich befand mich darin und war doch kein Teil davon. Ich merkte, wie sich mir rationale Gedanken und Argumente verschossen Ich war, soweit ich das beurteilen konnte, in einem gewöhnlichen Zustand nüchternen Bewußtseins. Jedes Element gehörte in den Bereich meiner normalen Vorgänge. Und doch wußte ich, es war kein gewöhnlicher Zustand.
    Die Szene veränderte sich abrupt. Es war Nacht. Ich war in der Halle eines Gebäudes. Die Dunkelheit im Innern des Gebäudes machte mir bewußt, daß das Sonnenlicht in den vergangenen Bildern herrlich klar gewesen war. Es war mir jedoch so gewöhnlich vorgekommen, daß ich es zu diesem Zeitpunkt nicht bemerkt hatte. Als ich mich weiter in die neue Vision vertieft hatte, sah ich einen jungen Mann, der mit einem großen Rucksack auf dem Rücken aus einem Zimmer herauskam. Ich wußte nicht, wer er war, obwohl ich ihn ein- oder zweimal gesehen hatte. Er ging an mir vorbei die Treppen hinunter. Ich hatte meine Befürchtung vergessen und meine rationalen Schwerigkeitea »Wer ist dieser Kerl?« dachte ich. »Warum sah ich ihn?«
    Die Szene wechselte wieder, und ich sah den jungen Mann Bücher entstellen; er klebte einige Seiten zusammen, radierte Anmerkungen aus und so weiter - . Dann sah ich ihn die Bücher sauber in eine Holzkiste odnen. Ich sah mehrere Kisten. Sie befanden sich nicht in seinem Zimmer, sondern in einem Lagerraum. Andere Bilder fielen mir ein,

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