Don Juan 01 - Die Lehren des Don Juan. Ein Yaqui-Weg des Wissens
Anrufen des Beschützers dienten und daß ich sie immer in Verbindung mit seinem Namen gebrauchen sollte, wenn ich ihn rief. Später würde mich Mescalito wahrscheinlich andere Lieder zu anderen Zwecken lehren, sagte Don Juan.
Ich fragte ihn, ob er glaube, daß der Beschützer mich völlig angenommen hatte. Er lachte, als sei meine Frage albern. Er sagte, der Beschützer hätte mich angenommen und um mir sicher zu zeigen, daß er mich angenommen hatte, sei er mir zweimal als ein Licht erschienen. Don Juan schien sehr beeindruckt, daß ich das Licht zweimal gesehen hatte. Er betonte diesen Aspekt meiner Begegnung mit Mescalito.
Ich sagte ihm, ich könne nicht verstehen, wie es möglich sei, von dem Beschützer angenommen zu sein und doch gleichzeitig von ihm erschreckt zu werden.
Er antwortete sehr lange nicht. Er schien bestürzt. Schließlich sagte er: »Es ist so klar. Was er wollte, ist so klar, daß ich nicht begreifen kann, wie du es mißverstehen kannst.«
»Alles ist für mich noch immer unverständlich, Don Juan.«
»Du brauchst Zeit, um wirklich zu sehen und zu verstehen, was Mescalito sagen will, du solltest über seine Lektionen nachdenken, bis sie dir klarwerden.«
Freitag, 11. September 1964
Wieder drang ich darauf, daß Don Juan mir meine visionären Erlebnisse deuten solle;. Er zögerte eine Weile. Dann sprach er, als wären wir mitten in einem Gespräch über Mescalito. »Siehst du jetzt, wie dumm es ist, zu fragen, ob er wie eine Person ist, zu der du sprechen kannst?« sagte Don Juan. »Er ist mit nichts vergleichbar, was du je gesehen hast. Er ist wie ein Mann, aber gleichzeitig ist er überhaupt nicht wie ein Mann. Es ist schwierig, dies Leuten zu erklären, die nichts über ihn wissen und alles auf einmal über ihn wissen wollen- Und dann sind seine Lektionen so geheimnisvoll, wie er es selbst ist. Soweit ich weiß, kann kein Mann seine Handlungen voraussagen. Du stellst ihm eine Frage, und er zeigt dir den Weg, aber er sagt es dir nicht auf die gleiche Weise, wie du und ich miteinander sprechen. Verstehst dujetzt, was er tut?«
»Ich glaube nicht, daß ich Schwierigkeiten habe, das zu verstehen. Was ich nicht herausfinden kann, ist seine Bedeutung.«
»Du hast ihn gebeten, dir zu sagen, was mit dir nicht stimmt, und er gab dir die ganze Beschreibung Daran kann kein Zweifel sein! Du kannst nicht so tun, als hättest du nicht verstanden. Es war kein Gespräch und doch war es eins. Dann fragtest du ihn etwas anderes, und er antwortete dir genau in der gleichen Weise. Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was er gemeint hat, weil du es vorgezogen hast, mir deine Frage nicht zu sagen.« Ich wiederholte sorgfältig die Fragen, an die ich mich erinnerte; ich ordnete sie so, wie ich sie ausgesprochen hatte:: »Tue ich das Richtige? Bin ich auf dem richtigen Weg? Was soll ich mit meinem Leben anfangen?« Don Juan sagte, daß die Fragen, die ich gestellt hatte, nur Worte seien; es sei besser, die Fragen nicht auszusprechen, sondern sie von innen heraus zu stellen. Er sagte mir, daß es die Absicht des Beschützers gewesen sei, mir eine Lektion zu geben, und um zu beweisen, daß er mir eine Lektion geben und mich nicht erschrecken wollte, zeigte er sich das zweite Mal als Licht
Ich sagte, daß ich noch immer nicht verstand, warum mich Mescalito erschreckte, wenn er mich angenommen hatte. Ich erinnerte Don Juan, daß grade seinen Aussagen nach, von Mescalito angenommen zu sein, bedeute, daß seine Gestalt gleichbleibe und nicht von Glück zu Alptraum schwanke. Don Juan lachte mich wieder aus und sagte, wenn ich über die Frage nachdächte, die ich in meinem Herzen gehabt hatte, als ich mit Mescalito sprach, dann würde ich die Lektion selbst verstehen.
Über die Frage nachzudenken, die ich in meinem »Herzen« gehabt hatte, war ein schwieriges Problem. Ich sagte Don Juan, daß ich an viele Dinge gedacht hatte. Als ich fragte, ob ich auf dem richtigen Weg sei, meinte ich:
Stehe ich mit einem Fuß in jeder der beiden Welten? Welche Welt ist die richtige? Welchen Weg sollte mein Leben nehmen?
Don Juan hörte meinen Erklärungen zu und schloß, daß ich keine klare Sicht der Welt hätte und daß der Beschützer mir eine wunderschöne, klare Lektion gegeben hätte.
Er sagte: »Du glaubst, es gäbe zwei Welten für dich - zwei Wege. Aber es gibt nur eine. Der Beschützer hat dir das mit unglaublicher Klarheit gezeigt. Die einzige Welt, die dir offensteht, ist die Welt der Menschen, und du hast nicht
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