Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft
r rechte n Tü r z u entriegeln.
Zuers t sucht e ic h vo r de m Haus . Hie r la g abe r kei n einzige s Stüc k Holz herum . Don a Soleda d wa r inzwische n hineingegangen . Ic h überdachte mein e Situation . Mi r blie b nicht s andre s übrig , al s si e u m Hilf e z u bitten. Zittern d un d zagen d tra t ic h übe r di e Schwell e un d späht e i n all e Winke l – fü r de n Fall , da ß si e sic h verstec k t hiel t un d mi r auflauerte . »Dona Soledad! « schri e ic h laut.
»Wa s zu m Teufe l wills t du? « schri e si e au s ihre m Zimme r zurück.
»Komme n Si e bitt e rau s un d hole n Ihre n Hun d au s meine m Wagen« , bat ic h sie.
»Machs t d u Witze? « erwidert e sie . »Da s is t nich t mei n Hund . Ic h ha b dir doc h gesagt , de r gehör t meine n Mädchen« . »W o sin d Ihr e Mädchen?« fragt e ich . »Si e sin d i n de n Bergen« , antwortet e sie.
Si e ka m au s de m Zimme r un d baut e sic h vo r mi r auf . »Wills t d u sehen, wi e de r verflucht e Hun d mic h zugerichte t hat? « fra gt e sie . »Da , schau!«
Si e zo g de n Scha l vo n de n Schulter n un d zeigt e mi r ihre n nackten Rücken.
Ic h konnt e kein e sichtbare n Bißwunde n au f ihre r Hau t feststellen ; da ware n nu r ei n paa r lang e oberflächlich e Kratzer , di e si e sic h ebensogut hätt e zuziehe n könn e n , al s si e sic h au f de r harte n Erd e wälzte . Immerhin mocht e si e sic h di e Kratze r auc h zugezoge n haben , al s si e mic h angriff.
»D a is t nicht s z u sehen« , sagt e ich.
»Kom m un d schau’ s di r i m Lich t an« , sagt e si e un d tra t durc h di e Tür.
Si e beharrt e darauf , da ß ic h ihre n Rücke n sorgfälti g nac h Bißspuren untersuchte . Ic h ka m mi r blöd e vor . Ic h hatt e ei n taube s Gefüh l u m die Augen , besonder s i n de n Brauen . Stat t ihre n Rücke n z u untersuchen , ging ic h hinaus . De r Hun d hatt e sic h nich t vo n de r Stell e gerühr t un d fin g a n zu bellen , kau m da ß e r meine r ansichti g wurde.
Ic h verflucht e mich . Ic h konnt e nieman d andre m al s mi r selbs t die Schul d geben . Wi e ei n blinde r Nar r wa r ic h i n di e Fall e getappt . Jetzt beschlo ß ich , z u Fu ß i n di e Stad t z u gehen . Abe r mein e Brieftasch e u nd mein e Papiere , alle s wa s ic h besaß , befan d sic h i n de r Tasch e a m Boden de s Wagens , direk t unte r Klaue n un d Zähne n de s Hundes . Ic h war verzweifelt . E s wa r sinnlos , i n di e Stad t z u marschieren . Ic h hatt e nich t mal genu g Gel d be i mir , u m eine n Kaffe e z u be zahlen . Außerde m kannt e ic h in de r Stad t kein e Seele . E s blie b mi r kein e andr e Wahl , al s de n Hun d aus de m Aut o z u locken.
»Wa s friß t e r den n a m liebsten? « brüllt e ic h durc h di e Tür . »Versuch’s doc h ma l mi t deine n Waden! « rie f Don a Soleda d au s ihre m Zimme r und kichert e hemmungslos . Ic h durchsucht e da s Hau s nac h etwa s Gekochtem. Di e Töpf e ware n leer . Mi r blie b nicht s andre s übrig , al s e s erneu t mi t der Hex e aufzunehmen . Mein e Verzweiflun g wa r blanke m Zor n gewichen . Ich stürmt e i n ih r Zimmer , berei t zu m Kamp f au f Lebe n un d Tod . Si e la g auf de m Bet t un d hatt e sic h mi t de m Scha l zugedeckt.
»Verzei h mi r bitte , da ß ic h di r da s alle s angeta n habe« , sagt e sie unvermittelt , währen d si e zu r Deck e hinaufstarrte . Ihr e Offenhei t bremste mein e Wut.
»D u muß t mein e Lag e vers tehen« , fuh r si e fort . »Ic h durft e dic h nicht gehe n lassen. « Si e lacht e leise , un d dan n sagt e si e mi t klarer , ruhige r und seh r angenehme r Stimme , da ß ihr e überstürzt e Ungeschicklichkei t ih r leid täte , wei l si e mic h mi t ihre n Streiche n beina h vertriebe n hät te . Jetz t aber se i ein e völli g ander e Situatio n eingetreten . Si e macht e ein e Paus e und setzt e sic h i m Bet t auf , bedeckt e sic h mi t de m Scha l di e Brus t un d fügte hinzu , e s se i plötzlic h ei n seltsame s Gefüh l de s Vertrauen s übe r ihren Körpe r gekommen . Si e bück t e zu r Deck e au f un d bewegt e di e Arm e in eine r unheimlichen , rhythmischen , schwebende n Bewegun g – wie Windmühlenflügel . »Fü r dic h gibt’ s jetz t kein e Möglichkei t mehr, fortzugehen« , sagt e sie.
Si e mustert e mic h mi t ernste m Gesicht . Mein e inner e Wu t hatt e s i ch gelegt , abe r mein e Verzweiflun g drückt e mic h nich t minder . Ic h mußt e mir ehrlic h eingestehen , da ß ic h e s a n
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