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Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Titel: Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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durchstöberten da s ganz e Hau s nac h Nägeln , abe r erfolglos . Schließlic h verfie l ic h au f den Ausweg , de n längste n Stecke n au s de m Hühnergeheg e herauszulösen , das Pablit o hinte r de m Hau s gebau t hatte . E r wa r zwa r etwa s dünn , schie n aber fü r meine n Zwec k geeignet.
    Don a Soleda d hatt e di e ganz e Zeit , währen d wi r suchten , wede r gelacht noc h gescherzt . Si e schie n gan z i n de r Aufgab e aufzugehen , mi r z u helfen. Dabe i konz e ntriert e si e sic h s o intensiv , da ß ic h de n Eindruc k hatte , sie wünsch e mi r ehrlic h Erfolg . Bewaffne t mi t de m lange n Stecke n un d einem kürzeren , de n ic h bei m Brennhol z gefunde n hatte , gin g ic h zu m Auto. Don a Soleda d blie b be i de r Haustü r stehen.
    Mi t de r ku r ze n Latte , di e ic h i n de r rechte n Han d hielt , lenkt e ic h den Hun d ab , un d gleichzeiti g versucht e ic h mi t de m lange n Stock , de n ic h in de r andere n Han d hielt , di e Türverriegelun g z u lösen . De r Hun d bi ß mich beina h i n di e Hand , un d ic h mußt e de n kurze n Stoc k fallenlassen . Das gewaltig e Tie r entfaltet e i n seine r Wu t solch e Kräfte , da ß ic h auc h den längere n Stoc k beina h eingebüß t hätte . De r Hun d wa r gerad e dabei , ih n in Stück e z u beißen , al s Don a Soleda d mi r z u Hilf e eilte ; si e klopft e gegen di e Heckscheib e un d zo g dadurc h sein e Aufmerksamkei t au f sich . Der Hun d lie ß vo n de m Stecke n ab.
    Ermutig t durc h ih r Ablenkungsmanöver , taucht e ic h kopfüber , que r über di e Vordersitze , in s Wageninner e un d schafft e es , de n Riege l z u lösen . Ich wollt e mic h sofor t zurückziehen , abe r bevo r e s mi r gelang , stürzt e der Hun d sic h mi t seine m volle n Gewich t au f mich . E r hatt e e s tatsächlich geschafft , sein e mächtige n Schulter n übe r di e Rückenlehn e de r Sitzban k zu zwängen . Ic h spürt e sein e Pfote n au f meine n Schultern . Ic h krümmt e mich zu sammen . Ic h wußte , da ß e r mic h jede n Momen t zerfleische n konnte . Der Hun d senkt e de n Kopf , berei t zu m Angriff , abe r stat t mic h z u beißen, verfin g e r sic h zwische n de n Speiche n de s Lenkrads . Ic h kroc h hinau s und wa r mi t eine m Sat z übe r di e Motorhaub e au f de m Dach . Ic h hatt e am ganze n Körpe r ein e Gänsehaut . Jetz t öffnet e ic h di e recht e Tür . Ic h bat Don a Soledad , mi r de n lange n Stecke n z u reichen , un d dami t drückt e ich de n Hebe l a n de r Rückenlehne , u m si e au s ihre r fixierte n Positio n z u lösen. Wen n ic h de n Hun d reizte , s o überlegt e ich , würd e e r si e nac h vorn drücke n – un d dan n hätt e e r Plat z genug , u m sic h au s de m Wage n zu zwängen . Abe r de r Hun d rührt e sic h nich t vo m Fleck . E r bi ß nu r wütend nac h de m Stock.
    I n diese m Augenblic k spran g Don a Soleda d auf s Wagenda c h un d legte sic h nebe n mich . Si e wollt e mi r helfen , de n Hun d z u reizen . Ic h sagt e ihr, si e könn e nich t hie r au f de m Dac h bleiben , den n sobal d de r Hun d draußen sei , würd e ic h einsteige n un d wegfahren . Ic h bedankt e mic h fü r ihr e Hilfe un d sagte , si e soll e l iebe r wiede r zu m Hau s zurückkehren . Si e zuckt e die Achseln , spran g hina b un d gin g zu r Haustür . Dan n drückt e ic h wiede r den Sperrhebe l de r Rückenlehn e un d reizt e de n Hun d mi t meine r Mütze . Ich lie ß si e vo r seine r Schnauz e kreisen . De r Hun d gerie t i n Wut , w i e ic h so wa s noc h ni e gesehe n hatte , abe r e r rührt e sic h nich t vo m Rücksitz. Schließlic h packt e e r mi t seine m mächtige n Fan g de n Stoc k un d ri ß ih n mir au s de r Hand . Ic h klettert e hinab , u m ih n aufzuheben . Plötzlic h hört e ich Don a Soleda d rufen : »Pa ß auf , e r komm t raus!«
    Ic h blickt e auf . De r Hun d quetscht e sic h übe r di e Vordersitze . E r war scho n beina h draußen , abe r e r hatt e sic h mi t de m Hinterbei n i m Lenkrad verfangen.
    Ic h rast e zu m Hau s un d schlüpft e gerad e noc h rechtzeiti g durc h di e Tür, u m nich t vo n de r Besti e übe r de n Haufe n gerann t z u werden . E r ka m mit solche m Schwun g angesprungen , da ß e r krachen d gege n di e Tü r prallte.
    Al s ic h di e Tü r mi t de r Eisenstang e verriegelte , platz e Don a Soledad lachen d heraus . »Ic h sagt e di r ja , e s is t zwecklos. « Si e räuspert e sic h und dreht e sic h nac h mi r um . »Könne n Si e de n Hun d mi t eine m

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