Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Titel: Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
Vom Netzwerk:
Ban k fallen . Si e konnt e kau m di e Augenlide r heben , u m mic h anzusehen. Si e lächelt e matt.
    »E s tu t mi r j a s o leid« , sagt e ic h un d streckt e di e Han d aus . Si e bebt e am ganze n Körper . Si e senkt e de n Kop f un d fin g wiede r a n z u weinen . Ich vergin g i n tiefe m Mitgefüh l fü r sie . I n diese m Augenblic k hätt e ic h mein Lebe n gegeben , u m ih r z u helfen . Si e schluchzt e hemmungslos , während si e versuchte , mi r etwa s z u sagen . Lidi a un d Ros a ware n anscheinen d so se h r vo n de m Dram a mitgenommen , da ß ihr e Lippe n di e gleiche n Laute formten.
    »U m Himmel s willen , s o t u doc h etwas! « schri e Ros a mit beschwörende r Stimme.
    Ic h verspürt e unerträglich e Angst . Josefin a stan d au f un d umarmt e mich; ode r vielmehr , si e umklammert e ungestü m meine n Hal s un d scho b mich vo m Tisc h fort . I m gleiche n Momen t packte n Lidi a un d Ros a mic h - mit erstaunliche r Gewandthei t un d raschen , kontrollierte n Bewegunge n — mit beide n Hände n a n de n Schulter n un d zoge n mi r mi t eine r Hebelbewegung ihre r Füß e di e Bein e unter m Lei b weg . Josefina s Gewich t un d ihr klammernde r Grif f a n meine m Hals , di e Schnelligkei t vo n Lidia s und Rosa s raffinierte m Angrif f machte n mic h hilflos . Si e agierte n i n völliger Übereinstimmung , un d bevo r ic h wußte , wi e mi r geschah , la g ic h a u f dem Bode n un d Josefin a au f mir . Ic h spürt e ih r Her z klopfen . Si e hiel t mic h aus Leibeskräfte n fest . Ih r Herzschla g hallt e i n meine n Ohre n wider . Ic h spürte ih n i n meine r eigne n Brust . Ic h wollt e si e wegstoßen , abe r si e klammerte sic h fest . Ros a un d Lidi a drückte n mic h mi t ihre m volle n Gewich t an Arme n un d Beine n au f di e Erde . Ros a kichert e wi e irr e un d fin g an , meine Flank e z u benagen . Ihr e kleine n scharfe n Zähn e klapperten , währen d ihre Kiefe r i n nervöse m Kramp f zuschnappten.
    Au f einma l hatt e ic h ein e un geheur e Empfindung , gemisch t aus Schmerz , physische m Absche u un d Entsetzen . Ic h konnt e nich t mehr atmen . Ic h konnt e meine n Blic k nich t meh r zentrieren . Ic h wußte , da ß ich da s Bewußtsei n verlor . Dan n hört e ic h da s trocken e Knacke n i n meiner Halswurzel , wi e da s Breche n eine r Holzröhre , un d darau f spürt e ic h das Kitzel n a n meine r Schädeldecke , da s sic h wi e ei n Fröstel n übe r meinen ganze n Körpe r verbreitete . Al s nächste s wußt e ic h nur , da ß ic h di e drei Mädche n vo n de r andre n Seit e de r Küch e he r anschaute . Si e l age n am Bode n un d starrte n mic h an.
    »Wa s tu t ih r den n hier? « hört e ic h jeman d mi t lauter , rumkommandierende r Stimm e sagen.
    Dan n hatt e ic h ein e unvorstellbar e Empfindung . Ic h spürte , wi e Josefina mic h loslie ß un d aufstand . Ic h la g a m Boden , un d doc h stan d ic h auc h in einige r Entfernun g vo n ihne n un d sa h ein e Fra u an , di e ic h noc h nie gesehe n hatte . Si e stan d nebe n de r Tür . Jetz t ka m si e z u mir , blie b aber sech s ode r siebe n Schritt e entfern t stehen . Si e betrachtet e mic h ein e Weile. Ic h wußt e sofort , da s wa r l a Gorda . Si e wollt e wissen , wa s hie r eigentlich vorging . »Wi r habe n ih m nu r eine n kleine n Streic h gespielt« , sagte Josefin a un d räuspert e sich . »Ic h ha b s o getan , al s se i ic h stumm. « Di e drei Mädche n steckte n di e Köpf e zusamme n un d finge n a n z u lachen . L a Gorda blie b gelasse n un d mustert e mich . Si e hatte n mic h reingelegt ! Ic h fand mein e Dummhei t un d Gutgläubigkei t s o ungeheuerlich , da ß ic h in hemmungslose s hysterische s Gelächte r ausbrach . Ic h zittert e a m ganzen Leib . Ic h wußte , da ß Josefin a nich t nu r gesc hauspieler t hatte , wi e si e jetzt vorgab . Di e dre i hatte n e s erns t gemeint . Ic h hatt e Josefina s Körper wirklic h al s ein e Kraf t gespürt , di e i n meine n Körpe r eindrang . Rosas Biss e i n mein e Flanke , di e zweifello s ein e Lis t waren , u m meine Aufmerksamkei t abzulenken , hatte n sic h mi t meine m Gefüh l vermischt, da ß Josefina s Her z i n meine m Brustkor b schlug.
    Ic h hörte , wi e l a Gord a mic h aufforderte , mic h doc h z u beruhigen.
    Ic h spürt e ei n nervöse s Bebe n i m Bauch , un d dan n überka m mic h eine stumm e kalt e Wut . Ic h verabscheut e dies e Frauen . Ic h hatt e genu g von ihnen . Ic h hätt e mein e Jack e un d mei n

Weitere Kostenlose Bücher