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Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)

Titel: Don Quixote von la Mancha: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miguel Cervantes Saavedra
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gab, so rührte dieses ohne Zweifel daher, weil sie gerade keines bei der Hand hatte, dir es zu geben; aber auch nach dem Sonntage schmeckt der Braten gut, ich werde sie sehen und alles wird in seine Ordnung kommen. Weißt du aber, Sancho, worüber ich mich verwundern muß? Daß es mir scheint, als müßtest du durch die Luft hin und zurück gekommen sein, denn du hast nicht mehr als drei Tage gebraucht nach Toboso, hin und zurück zu gehen, da es doch von hier bis dahin über dreißig Meilen sind; wodurch ich überzeugt werde, daß irgendein weiser Nekromant, der sich meiner annimmt und mein Freund ist (denn allerdings habe ich einen solchen, und muß ihn durchaus haben, weil ich sonst kein wahrer irrender Ritter sein würde); ich sage, daß ein solcher deine Reise muß gefördert haben, ohne daß du es gemerkt hast. Denn mancher von diesen Weisen nimmt einen irrenden Ritter wohl schlafend aus seinem Bette auf, so daß dieser, ohne zu wissen wie oder auf welche Art, tausend Meilen von dem Orte erwacht, an welchem er sich niederlegte und wenn dieses nicht geschähe, so könnte auch nicht ein irrender Ritter dem anderen zu Hilfe kommen, wenn sie sich in Fährlichkeit befinden, wie es doch alle Augenblicke geschieht. Denn es trifft sich wohl, daß der eine in den armenischen Gebirgen einen Endriago oder ein anderes schreckliches Ungeheuer, oder auch einen anderen Ritter bekämpft, die Schlacht gerade am schlimmsten steht, und er dem Tode schon ganz nahe ist, und siehe da, plötzlich erscheint auf einer Wolke oder auf einem feurigen Wagen ein anderer Ritter, sein Freund, der sich soeben noch in England befunden hatte, der ihm beisteht und ihn vom Tode errettet, und abends ißt er dann nach Herzenslust in seinem Zimmer, und doch sind die beiden Länder durch zwei- oder wohl dreitausend Meilen getrennt, und alles dies geschieht durch Hilfe und Weisheit jener weisen Zauberer, die sich der tapferen Ritter annehmen, so daß ich leichtlich glauben kann, Freund Sancho, daß du in so kurzer Zeit von hier nach Toboso geritten und zurückgekommen seiest, denn, wie gesagt, irgendein weiser Freund hat dich im Fluge davongeführt, ohne daß du es bemerkt hast.«
    »So wird’s auch sein«, sagte Sancho, »denn wahrlich, Rosinante lief wie ein Zigeuneresel mit Quecksilber in den Ohren.«
    »Und allerdings hat er Quecksilber in sich gehabt«, sprach Don Quixote, »ja noch dazu eine Legion von Dämonen, denn diese Wesen reisen und lassen andere nach ihrem Gefallen reisen, ohne jemals müde zu werden, wenn es ihnen so gefällig ist. Aber lassen wir dieses jetzt. Was dünkt dir, daß ich nunmehr in Ansehung dessen zu tun habe, daß meine Gebieterin mir befiehlt, vor ihren Augen zu erscheinen? Denn ob ich gleich weiß, daß ich verpflichtet bin, ihren Befehl auszurichten, so weiß ich doch auch, wie es jetzt unmöglich ist, da ich der Prinzessin, die mit uns zieht, die Gabe gewährt, denn die Gesetze der Ritterschaft zwingen mich, mein gegebenes Wort höher als mein Vergnügen zu achten, einerseits reizt und lockt mich die Begier, meine Gebieterin zu sehen, auf der anderen ruft und reißt mich mein Versprechen hinweg, so wie der Ruhm, den ich in dieser Unternehmung davontragen werde. Was ich aber zu tun gedenke, ist, mich eiligst auf den Weg zu begeben und mich hinzubegeben, wo sich dieser Riese befindet, wenn ich dort bin, ihm das Haupt herunterzuschlagen, und die Prinzessin in den ruhigen Besitz ihres Reiches einzusetzen, und augenblicklich dann nach dem Lichte zurückzukehren, welches meine Sinne erleuchtet; wo ich mich dann so entschuldigen will, daß sie selbst mein Verzögern billigen soll, weil sie versteht, daß alles zur Vermehrung ihres Ruhms und Namens geschieht, denn wie vielen Waffenruhm ich in der Zeit meines Lebens erlangt habe, erlange und erlangen werde, so fließt alles nur aus ihrer Gunst, und weil ich ganz der ihrige bin.«
    »Ach!« sagte Sancho, »wie seid Ihr doch immer auf diese Dinge versessen! Sagt mir doch, gnädiger Herr, denkt Ihr denn diese lange Reise vergebens zu machen, und dann eine so reiche und herrliche Heirat, wie diese ist, mit Füßen von Euch zu stoßen, wo Ihr ein Königreich zur Mitgift kriegen würdet, das, wie ich mir als gewisse Wahrheit habe sagen lassen, mehr als zwanzigtausend Meilen in seinem Umfange hat und einen Überfluß an allen Dingen, die man zur Erhaltung des menschlichen Lebens braucht, und das schöner sein soll wie Portugal und Kastilien zusammengenommen? O schweigt doch um

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