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Donavan und das Mädchen in der Bar

Donavan und das Mädchen in der Bar

Titel: Donavan und das Mädchen in der Bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mitleiderregenden Blick zu.
    »Sie haben ihn umgebracht«,
sagte sie. »Das weiß ich, und Sie wissen auch, daß ich es weiß. Was geschieht
also jetzt mit mir ?«
    »Darüber habe ich schon
nachgedacht«, sagte Hicks. »Sie werden doch eine Luxusjacht im Mittelmeer
mieten, Kollege — stimmt’s? «
    »Ganz recht«, sagte ich.
    »Sie, die italienische Biene
und die Blonde mit den großen Titten und dem hochgestochenen Akzent. Sehr nett
für Sie, aber wo bleibe ich? Ich Idiot, kann ich bloß sagen. Ich mache die
ganze verdammte Arbeit und werde um jedes Vergnügen gebracht. Also möchte ich
wenigstens so was wie eine Assistentin haben. Jemand, der schrubbt und putzt
und die Betten macht. Jemand, der mich über meine nächtliche Einsamkeit
wegtröstet. Ein Mädchen für alles, sozusagen.«
    »Wie gefällt Ihnen der Gedanke ?« fragte ich Moira Stevens.
    »Ach, Scheiße«, sagte sie mit
tiefer Empfindung.
    »Mir gefällt die Idee«, sagte
ich.
    »Ich werde ihr eine passende
Dienstkleidung besorgen«, sagte Hicks begeistert. »Alles schwarz. Sie wissen
schon — schwarze Strümpfe und Strumpfhalter und —«
    »Ich weiß schon«, sagte ich.
    »Und dann wollte ich noch über
etwas anderes mit Ihnen reden«, sagte er.
    »Auch das weiß ich«, sagte ich.
»Aber nicht hier.«
    Wir ließen Moira Stevens in
ihrem Zimmer eingeschlossen zurück und gingen in meine Suite. Hicks goß uns
beiden einen Drink ein und sah mich mit strengem Gesicht an.
    »Sie haben von DuPlessis niemals einen Namen erfahren«, sagte er. »Als er
aus dem Fenster dort plumpste, hatte er mehr Löcher im Corpus als ein Fischnetz .«
    Ich ließ mich in einem Sessel
nieder und umfaßte vorsichtig mein Glas mit beiden Händen. »Ziehen Sie doch
einmal die Situation in Malagai kurz vor dem Aufstand
in Betracht«, sagte ich.
    »Das ist mir jetzt scheißegal«,
sagte er barsch.
    »Sie sind nach wie vor mein
Angestellter, Hicks«, sagte ich noch barscher. »Wenn Ihr Herr und Meister
spricht, könnten Sie zumindest zuhören .«
    »Wenn es so verdammt wichtig
ist«, knurrte er.
    »Die Nkria waren in der Mehrzahl und bildeten die Regierung«, sagte ich. »Die Imroda waren in der Minderheit und Rebellen. Sie hatten
seit mindestens zwei Jahren diesen Aufstand vorbereitet. Aber sie hatten nicht
die geringste Chance. Die Nkria sind, wie gesagt, die
Mehrheit, die besseren Kämpfer und werden zudem von gewissen Mächten unterstützt.
Wenn sich das Ganze noch ein Jahr hingezogen hätte, so wäre eine Situation wie
damals in Biafra entstanden. Aber die Spritze von dreißig Legionären und einer
Schiffsladung moderner Waffen erweckte bei den Imrodas das Gefühl, es schaffen zu können. Dann merkten sie, daß an den Waffen
herumgedoktert worden war. Die weißen Legionäre verloren sehr schnell allen
Mumm und die Imrodas ebenfalls. Die Rebellion war
innerhalb von vier Tagen unterdrückt. Es war der reine Spaß! Die Nkria waren so entzückt über ihren überlegenen Erfolg, daß
sie sich ihrem besiegten Feind gegenüber großzügig zeigten. Zudem wurde ihnen
klar, daß sie bezüglich der Imroda mehr Vorsicht walten lassen mußten, um zu
vermeiden, daß sich innerhalb von einigen Jahren noch einmal das gleiche abspielen
würde, und sie dann vielleicht nicht mehr so viel Glück haben könnten.«
    Hicks starrte mich eine ganze
Weile sprachlos an. Die bläuliche Narbe in seinem Gesicht pulsierte rhythmisch.
    »Wollen Sie behaupten«, sagte
er schließlich, »daß Sie es waren, der an der verdammten Waffenladung
herumgedoktert hat ?«
    »Natürlich«, sagte ich.
    »Fünfundzwanzig Legionäre sind
dabei draufgegangen«, sagte er. »Und ein Haufen Eingeborener außerdem.«
    »Und wie Mr. Nkrudu mir erzählte«, knurrte ich, »wurden die Anführer der Imrodas gehängt, ein paar Frauen vergewaltigt und
einige Kinder mit einem Bajonett getötet. Glauben Sie denn, mir gefällt der
Gedanke? Aber wenn ich zugelassen hätte, daß sich die Situation noch ein Jahr
länger zuspitzte, dann wären die Imrodas aller Wahrscheinlichkeit
nach völlig ausradiert worden - bis zur letzten Frau und zum letzten Kind .«
    Er starrte mich, wie mir
schien, noch ungewöhnlich lange an. Dann schüttelte er langsam den Kopf. »Aus
Ihnen werde ich im Leben nicht schlau, Kollege«, sagte er dann. » Soviel ist sicher. Ihnen ist doch wohl klar, daß von der
ganzen Gruppe der Söldner damals nicht mehr einer am Leben ist ?«
    »Söldner haben eben einen
riskanten Job«, gab ich zu. »Sie haben wahrscheinlich genau

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