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Donavan und die Eurasierin

Donavan und die Eurasierin

Titel: Donavan und die Eurasierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Leung war der letzte und ging vorsichtig rückwärts wie immer. Dann
wurde erneut der Schlüssel umgedreht.
    »Los!« sagte Franklin
energisch. »Erledigen wir sie!«
    »Geben Sie ihm was zu trinken«,
sagte ich zu Hicks.
    »Was?« Franklin starrte mich
an. »Sind Sie verrückt , Donavan? Ich dachte, Sie beide würden, als man mich in
die Kabine hinunterbrachte, mit Pistolen in der Hand dastehen, um die
Drecksäcke niederzumähen.«
    »Und Sie wahrscheinlich als
ersten«, sagte ich. »Immer mit der Ruhe. Lassen Sie den Burschen Zeit, ins
Motorboot zu steigen.«
    »Sie wollen sie mit heiler Haut
davonkommen lassen?« fragte er ungläubig.
    »Wissen Sie, wo sie den
Sprengstoff untergebracht haben?«
    »Irgendwo im Wellentunnel«,
brummte er.
    »Sobald wir die Kabine
verlassen haben, werden Sie den Sprengstoff suchen«, sagte ich. »Wenn Sie den
Zündmechanismus nicht losbringen, rufen Sie Hicks - okay?«
    »Aber...«
    Ich ging zum Schott mit der
üppigen Rotblonden und drückte auf den verborgenen Knopf.
    »Daran hätten Sie schon früher
denken können«, sagte Franklin verbittert. »Weiß der Himmel, Sie hatten hier
unten doch genügend Zeit!«
    »Das hätte bedeutet, alle
Trümpfe auf einmal auszuspielen«, sagte ich.
    »Trinken Sie und halten Sie den
Mund!« sagte Hicks und schob ein Glas in Franklins Hand.
    Ich setzte sorgfältig den
Granatwerfer zusammen und reichte ihn Hicks. »Vermutlich ist Ihnen das Ding von
früher her nicht unbekannt.«
    »Ich habe das Zeug ein paarmal
benutzt. Aber bleiben Sie nicht vor mir stehen, während ich lade.«
    Ich nahm eine der
Maschinenpistolen, schob einen Clip hinein und warf einen Blick auf meine Uhr.
Ungefähr drei Minuten waren verstrichen, seit die Kerle die Kabine verlassen
hatten.
    »Was zum Teufel haben Sie nun
vor?« fragte Franklin.
    »Trinken Sie ein Glas aus«,
sagte ich. »Halten Sie den Mund und lauschen Sie.«
    Die Motoren der Dschunke waren
schon vor rund zehn Minuten abgestellt worden, das Boot rollte sachte in der
Dünung. Franklin trank zwar nicht sein Glas leer, aber er hielt tatsächlich den
Mund und lauschte. Zwei weitere bedrückende Minuten vergingen, dann hörten wir
das Geräusch eines Motors, der angelassen wurde.
    »Okay«, sagte ich. »Nun los.«
    Ich öffnete das Schloß mit einem
kurzen Feuerstoß aus der Maschinenpistole und trat die Tür dann ganz auf.
Franklin raste auf den Wellentunnel zu, während Hicks und ich zum Heck gingen.
Das Motorboot war ungefähr zwanzig Meter von der Dschunke entfernt und gewann
an Geschwindigkeit. Hicks hielt das Gewehr mit der Granate in einem Winkel von
fünfundvierzig Grad und feuerte. Nichts spektakuläres geschah.
    »Scheiße«, sagte er sehr
betroffen, richtete die Stützen, lud erneut und feuerte wieder.
    Diesmal war das Resultat
spektakulär. Die Granate schlug mittschiffs auf dem Motorboot ein, so daß die
Fetzen nach allen Seiten flogen. Gleich darauf drehte sich das Boot um neunzig
Grad und kam wieder auf uns zu.
    »Scheiße«, sagte Hicks erneut
und befestigte hektisch eine weitere Granate im Lauf.
    Er hätte sich keine Sorgen zu
machen brauchen. Im nächsten Augenblick schoß eine Feuersäule zehn Meter hoch
in die Luft, und flüchtig zeichnete sich eine Gestalt mit ausgestreckten Armen
davor als Silhouette ab, bevor sie von den Flammen verschlungen wurde. Dann
explodierte das Boot und rund zwanzig Sekunden lang entstand ein gigantisches
Feuerwerk. Hinterher waren Meer und Himmel wieder dunkel.
    »Ich konnte den Zündmechanismus
nicht finden«, sagte Franklins Stimme plötzlich hinter mir.
    »Scheiße«, sagte Hicks zum drittenmal .
    »Deshalb habe ich das ganze
verdammte Zeug über Bord geworfen«, fuhr Franklin munter fort. »Ich hoffe, es
war so richtig.«
    »O ja«, sagte ich. »Ich glaube,
unter diesen Umständen war es das einzig richtige.«
    »Was war das für ein Lärm und
für ein helles Licht?« fragte er.
    »Das Motorboot«, sagte ich.
»Hicks ist außer Training. Er mußte zweimal abdrücken.«
    »Heiliger Bimbam«, sagte
Franklin heiser. »Sie haben das Ding explodieren lassen - mit allen an Bord!«
    »Das hoffe ich aufrichtig«,
sagte ich. »Aber wir sehen für alle Fälle noch mal auf der Dschunke nach, für
den Fall, daß jemand zurückgeblieben ist.«
    »Wissen Sie was?« Franklins
Stimme klang noch heiserer. »Bis zu diesem Augenblick hatte ich gedacht, das
ganze sei ein Reinfall gewesen. Was für kleine Jungens. Du lieber Himmel!«
    »Sie haben nicht nur das
Motorboot versenkt,

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