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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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fliehen in alle Himmelsrichtungen.«
    »Ich werde jetzt den Kwampf aufnehmen«, kündigte Ghbabakh an und stellte seinen Kamm auf.
    »Lieber nicht«, bat ihn Rona. »Gegen Nekromanten nützt dir deine Kraft nämlich überhaupt nichts.«
    »Ich bin ein Khagher! Ich bin für den Kwampf gweboren!«, stieß er in entschlossenem Ton aus. »Ich werde mich nicht hinter euren Rückwen versteckwen!
    Noch ehe ihm jemand widersprechen konnte, loderte um uns herum eine regenbogenfarbene Kuppel auf. Mit diesem Zauber versuchten die herbeigeeilten Nekromanten unsere Zitadelle zu knacken. Der Pavillon schützte uns jedoch tatsächlich und warf den Schlag zurück. Typhus und Shen setzten unterdessen alles daran, die Nekromanten zu vernichten.
    Bislang jedoch ohne Erfolg. Sämtliche Feinde erfreuten sich noch ihres Lebens. Diese Nekromanten mit den blauen Gürteln waren um einiges zäher als ihre Vorgänger und längst nicht so leicht zu töten wie diese.
    Ein Feuertropfen landete auf dem Weg, der die Gegend im Nu in einen Ofen verwandelte. Kurz darauf fiel die Flamme über uns her. Doch auch diesmal hielt die magische Kuppel des Pavillons stand, erstickte sie das Feuer. Der Kampf tobte weiter. Immerhin zierte inzwischen eine Leiche den Boden. Eine einzige jämmerliche Leiche.
    Ich gab drei Schuss mit dem Bogen ab, doch die Pfeile zerfielen in der Luft. Der vierte verletzte allerdings einen Sdisser, der durch einen Angriff auf Shen abgelenkt war.
    Das, was um uns herum geschah, ließ sich mit Worten nicht beschreiben. Der Himmel selbst schien zu brennen, und zwar mit einer schwarzen Flamme. Im Umkreis von zweihundert Yard stand kein einziger Baum mehr, nur verkohlte Stümpfe ragten noch auf. Aus den Kastanien, die sich am Rand des Schlachtfeldes befanden, stieg blauer und lilafarbener Rauch gen Himmel, der sich mit den Wolken mischte, aus denen schon in der nächsten Sekunde ein Regenguss loszuprasseln drohte.
    Der Anblick war ebenso großartig wie unwirklich und grauenvoll. Selbst das Licht schien mittlerweile einen unangenehmen Grünton angenommen zu haben. Sobald es auf unsere Haut fiel, ließ es uns wie lebende Tote aussehen.
    Was der Wahrheit allerdings ziemlich nahe kam.
    Ghbabakh beobachtete den Kampf und stieß einen tiefen Kehllaut aus. Auch ihm war klar, wie nutzlos seine Kraft bei dieser Auseinandersetzung war. Ich hörte auf, meine Pfeile zu vergeuden. Was sollten diese Ameisenbisse den Nekromanten schon anhaben?
    Jedes Mal, wenn ein Nekromant starb, lachte Typhus triumphierend auf. Ich hatte den Eindruck, dass sie einen Teil ihrer Kraft zurückgewonnen hatte, denn sie wirkte frisch und warf sich mit neuem Zorn in den Kampf. Am Ende hielt der Hilss in ihren Händen die magische Belastung jedoch nicht aus. Der Schädel schrie vor Schmerz, und der Stab zerfiel – genau wie damals, als Shen ihn eingesetzt hatte – zu schwarzen Flocken, die noch im gleichen Augenblick vom Wind davongetragen wurden.
    Sobald der letzte Nekromant den Tod gefunden hatte, löste sich die regenbogenfarbene Kuppel mit einem Laut auf, als risse eine Saite.
    »Das war’s! Ich habe aus dem Gemäuer die letzten Reste von Magie herausgepresst«, teilte uns Typhus mit und ließ sich auf die unterste Stufe der zerstörten Treppe sinken.
    »O nein«, sagte Rona. »Meloth steh uns bei!«
    Sie saß auf dem Boden, klammerte sich mit beiden Händen an einen der türkisfarbenen Hauer, erhob sich jetzt aber mit einem Ruck und starrte entsetzt auf die Straße. Mein Blick dagegen haftete fest auf Typhus.
    »Kannst du ihren Schutz zerstören?«, wollte ich von ihr wissen.
    »Das würde nichts nutzen«, antwortete sie bitter. »Damit würde ich meine letzten Kräfte vergeuden. Wie sollte ich sie danach noch angreifen?«
    »Das brauchst du gar nicht«, entgegnete ich und zog aus dem Köcher einen Pfeil mit weißer Spitze.
    »Bei allen Sternen Haras!«, entfuhr es ihr. »Woher hast du den denn?!«
    Statt zu antworten, nickte ich in Richtung von Blatter, die auf uns zuritt: »Tu, was ich gesagt habe.«
    Sie kniff die Augen zusammen, musterte Blatter eingehend und schüttelte schließlich den Kopf. »Diese Geflechte sind zu stark, die sind nämlich für eine Verdammte gedacht. Genauer gesagt, für mich. Außerdem bin ich völlig ausgelaugt. Shen! Lass es uns zusammen versuchen. Erinnerst du dich noch an das Geflecht des Zaubers?«
    Er nickte, sagte dann aber, als er bemerkte, dass sie ihn nicht ansah, mit lauter Stimme: »Ja.«
    »Also, auf mein Kommando!«, verlangte

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