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Dopingmixer

Dopingmixer

Titel: Dopingmixer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Fertig! Los! Peter bildete sich ein, den Startschuss zu hören. Er ließ den Oberkörper nach vorn schnellen, fing ihn mit ein paar kürzeren Schritten auf und ging dann in ein gleichmäßig schnelles Tempo über. Weite, raumgreifende Schritte trugen ihn über die Bahn. Peter genoss es, so dahinzuschießen, mit angelegten Ellenbogen und leicht nach vorn geneigtem Kopf. Er sah die Ziellinie näher rücken und stellte sich vor, knapp hinter sich den Atem und die Schritte eines Läufers zu hören, der zu ihm aufrückte. Das half ihm, das Letzte aus sich herauszuholen. Er stürmte ins Ziel und lief locker aus.
    »Klasse!« Hinter dem Gitter unten am Rand der Tribüne stand Justus und klatschte in die Hände. Er hob die Stoppuhr und klopfte triumphierend auf ihr Glas. »Zehn neun«, rief er, »du bist Klasse, Peter.«
    Peter keuchte und stützte für einen Augenblick die Hände auf die Knie. Aber schon nach ein paar Sekunden hatte er sich erholt. Er lachte und reckte seinen rechten Daumen nach oben. Das war nur eine Zehntelsekunde schlechter als seine persönliche Bestzeit, die er gleich im Frühjahr vorgelegt hatte – mit leichtem Rückenwind allerdings.
    Über den Rasen trabte er zurück zum Start. Schon von Weitem sah er Glenn und Benny, die gerade ihre Sweatshirts auszogen. Sie hatten Peter beim Laufen beobachtet, ohne dass er es mitbekommen hatte. Die drei umarmten sich freundschaftlich.
    »Ich hoffe, du verstehst es richtig, nämlich als Kompliment«, sagte Benny lachend. »Dein Stil erinnert mich an Wilma Rudolph.« Die schwarze Läuferin und Olympiasiegerin von 1960 war eine der elegantesten Athletinnen, die je im Damensprint angetreten waren. In den Zeitungen war sie ›Gazelle‹ genannt worden.
    Peter fühlte sich geschmeichelt. »Du übertreibst«, wehrte er etwas verlegen ab.
    Glenn hatte sich bis dahin merklich zurückgehalten. Er sah so ernst drein wie immer in den letzten Tagen. Plötzlich schien er sich einen Ruck zu geben. »Bevor ihr hier weiter herumredet, sollten wir lieber ein bisschen kämpfen.« Er stemmte die Arme in die Seiten und wies mit dem Kinn zum Ziel. »Wenn ihr richtig messen könnt in Rocky Beach, dann sind das genau hundert Meter.« Es sollte witzig klingen, aber er brachte es nicht richtig heraus. »Ich wette mit euch, dass ich als Erster dahinten ankomme.«
    Peter sah ihn aufmerksam an. Aber Glenn wich seinem Blick aus.
    »Um was wetten wir?«, wollte Benny wissen.
    »Zwei Hotdogs«, gab Glenn zurück.
    »Na schön«, erwiderte Benny, »kann ich mir gerade noch leisten.« Er grinste zu Peter hinüber. »Die Sache ist nämlich die: Wir haben beide keine Chance gegen ihn.« Er zog resigniert eine Grimasse und machte sich für den Start bereit. Peter übernahm das Kommando. Anfangs lagen sie gleichauf, aber Glenn lief gut vier Meter vor Peter ins Ziel. Der musste sichdamit trösten, dass er immerhin noch im allerletzten Augenblick Benny hatte abfangen können. Gegen Glenn war kein Kraut gewachsen gewesen. Unaufhaltsam hatte er sich nach vorn geschoben und seinen Vorsprung Meter für Meter ausgebaut.
    Die beiden Jungen aus Santa Barbara waren es gewöhnt, gleich hinter dem Ziel abzustoppen. Peter lief zu ihnen zurück. »Kommt mit«, rief er und ging keuchend zur Tribüne. Tatsächlich stand Justus immer noch an seinem Platz, und er hatte wieder die Stoppuhr in der Hand.
    »Dich haben wir ja völlig vergessen«, rief Benny. Er klatschte mit der flachen Hand gegen das Gitter, und Justus tat dasselbe.
    »Ich euch nicht«, sagte er bedächtig.
    »Na sag schon, wie viel?«, drängte Peter.
    Justus sah Glenn forschend an. »Läufst du immer so schnell?«, fragte er. »Zehn sieben.«
    »Neuerdings schon.« Glenn sah zu Boden. »Wahrscheinlich bin ich einfach ein Naturtalent, bei dem jetzt endlich der berühmte Knoten geplatzt ist.« Er schwieg und kritzelte mit seinem Rennschuh kleine Kreise auf den Boden. »In der letzten Saison war mein Rekord nämlich noch elf null.«
    »Genau«, rief Benny. »Das ist es. Mr Glenn Miles ist ein Naturtalent.« Er lachte. »Unsere Highschool ist voller Naturtalente. Nur bei Mr Benny Jackson warten wir noch ein bisschen. Aber für die Staffel reicht’s ja jetzt schon.«
    Die drei liefen zurück zum Start, holten ihre Sachen ab und schlenderten zum Umkleideraum. Es roch scharf nach Schweiß. Sie stellten sich unter die Dusche, und Peter und Benny bespritzten sich gegenseitig mit Wasser. Als sie sich gerade angezogen hatten, stand Martin Field in der Tür.
    Er

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