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Dopingmixer

Dopingmixer

Titel: Dopingmixer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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dringend Bewegung. Die Spannung der letzten Viertelstunde machte ihn ganz zappelig. Ohnehin, dachte er, sollte ich besser für Sonntag trainieren, als mich mit Bob und Doping herumzuschlagen und mir über Mrs Sharps grüne Insel den Kopf zu zerbrechen. Das war nämlich das eigentliche Thema der Lagebesprechung gewesen, zu der Justus die drei ??? zusammengetrommelt hatte. Er ging zu Liegestützen über und warf Justus dabei einen kurzen Blick zu. »Was weißt du denn eigentlich über die ganze Sache?«
    »Wahrscheinlich nicht ganz so viel wie du.« Justus ging an die kleine Bibliothek, die sich die drei hier in der Zentrale eingerichtet hatten, zog ein Buch heraus und schwenkte es hin und her. »Aber immerhin: ›Mary Sullivan. Betrug in der Arena.‹ Ich habe mir das gleiche Buch gekauft.«
    »Warum?«, wollte Bob wissen.
    »Ganz einfach. Ich habe Glenn im Stadion laufen sehen. Wie er Peter und Benny abgehängt hat. Und im Ziel haben die beiden gekeucht wie junge Hunde – nur Glenn war schon wieder ganz okay, als sie zu mir an die Tribüne kamen. Und dann habe ich mir erlaubt, einen Blick auf seine Oberschenkel und auf seine Waden zu werfen. Verdammt kräftig für sein Alter.«
    Sie schwiegen.
    Bob war sichtlich erschöpft. »Trotzdem«, sagte er nach einer Weile, »ich bin sauer auf euch. Früher wurde alles sofort unter uns besprochen. Immer hat jeder von uns erfahren, was diebeiden anderen wussten oder überlegt haben. Das war eine eiserne Regel. Daran habt ihr euch beide nicht gehalten.«
    »Da hast du ganz recht«, gab Justus zu. »Das war allerdings nur so, wenn es sich um einen Fall handelte.«
    Ihre Blicke wanderten vom einen zum anderen: Jetzt hatten sie einen Fall.
    Schließlich brachte Justus das Gespräch endlich auf Mrs Sharp und ihr Grünzeug. Aber kaum hatten sie damit begonnen, stand Lys in der Tür.
    »Ich hab gedacht, ich schau mal bei den drei großen Detektiven vorbei«, sagte sie. Mit einem Blick inspizierte sie den Wohnwagen. »Aufräumen müsstet ihr hier mal.«
    »Wir warten auf eine gute Fee, die uns das abnimmt«, sagte Peter. »Wir sind mit wichtigeren Sachen ausgelastet.«
    Lys wollte komischerweise nicht genauer wissen, worum es sich da handelte. Stattdessen fragte sie, wo Glenn und Benny steckten.
    »Die sind wieder zurück nach Santa Barbara«, teilte Justus ihr mit. »Leider.« Er fand selbst, dass es sich etwas künstlich anhörte.
    »Was ist denn das?« Lys’ Blick war auf die beiden Bücher von Mary Sullivan gefallen, die unübersehbar neben Tante Mathildas Kuchen auf dem Tisch lagen. »Betrug in der Arena?« Sie wandte sich an Peter. »Was hast du vor am Sonntag? Dich ins Ziel schummeln?«
    »Vielleicht«, konterte Peter. »Hängt vom Publikum ab. Wenn weniger als dreitausend Aufpasser da sind, versuch ich’s mit einer Abkürzung.« Sie prusteten los, und Peter freute sich diebisch über seine Schlagfertigkeit.
    Als sie sich wieder beruhigt hatten, bemerkten sie, dass Lys sie nacheinander aufmerksam ansah. »Ihr habt doch was. Ihr seid nicht so wie sonst.«
    Ich hab’s gleich gewusst, dachte Justus. Ihr entgeht nichts.
    »Na los, erzählt schon. Ich kriege es ja doch raus.«
    Sie griff nach einem der Bücher und schwenkte es in der Luft. »Es hat mit dem Buch zu tun, nicht wahr?«
    Justus wusste genau, was jetzt passierte. Ihre Blicke würden immer bohrender werden, und je mehr die Jungen versuchten, ihr auszuweichen, desto sicherer würde sie wissen, dass sie recht hatte. Also hatte Leugnen keinen Zweck. »Wir machen uns Sorgen«, gab er zu.
    »Um wen?« Ihre Frage kam wie aus der Pistole geschossen.
    »Wenn du’s genau wissen willst«, erwiderte Justus, während er ihr fest in die Augen sah, »um Glenn.«
    »Um Glenn? Warum?«
    Mit dem Kinn wies Justus auf das Buch, das Lys in der Hand hielt.
    Erst jetzt sah sie sich den Titel genauer an. Dann wanderte ihr Blick zurück zu Justus. Sie hatte begriffen.
    Zuerst geschah nichts, niemand sagte etwas. Plötzlich segelte Mary Sullivans Enthüllungsbuch in hohem Bogen durch den Wohnwagen. Es klatschte gegen die Tür und plumpste kläglich zu Boden.
    »Ihr spinnt!«, rief Lys. Sie stand auf und schnappte vor Empörung nach Luft. Ihre langen blonden Haare warf sie über die Schultern nach hinten.
    »Genau das habe ich auch gesagt«, warf Bob kleinlaut ein. »Aber –«
    »Aber was?«, schimpfte Lys. »Dann haben die beiden dich eines Besseren belehrt, was? Mit diesem Buch hier?« Sie griff nach dem zweiten Exemplar und holte aus, um

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