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Dopingmixer

Dopingmixer

Titel: Dopingmixer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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OGIC. Und am Ende stand jeweils nicht mehr 3, sondern zunächst 8 und dann 12.
    Peter warf einen Blick durchs Fenster. Auf dem Rasen scharte sich das Team noch immer um Descanso. Unübersehbar ragte seine blaue Schirmmütze aus dem Kreis seiner Schützlinge. Peter holte einen Notizblock heraus und schrieb in fliegender Hast ab, was der Bildschirm hergab. Dann machte er den PC aus. Zielstrebig huschte er hinüber zu dem Schreibtisch und zog an der linken der beiden Schubladen, die Justus verschlossen vorgefunden hatte. Sie ließ sich diesmal öffnen und enthielt Schreibmaterial wie Papier, Kugelschreiber und Büroklammern. Die rechte war leer. Sicherheitshalber fuhr Peter mit der Hand bis ganz nach hinten. Es raschelte, er fühlte Zellophan zwischen den Fingern.
    Es war eine Klarsichttüte mit rund zwei Dutzend rechteckigen weißen Tabletten darin. Peter holte eine heraus, wickelte sie in ein Stück Papier, steckte sie ein und legte den Beutel wieder an seinen Platz.
    Fünf Minuten später stand er in einer Telefonzelle vor dem Stadion. »Es ist jetzt kurz vor 16 Uhr, ich bin in Santa Barbara und brauche Ihre Hilfe«, sagte er zu der Dame am anderen Ende. »Ich beeile mich, aber ich kann nicht garantieren, dass ich es bis 18 Uhr schaffe.«
    »Macht nichts, Peter«, sagte die freundliche Stimme, »ich bin ohnehin noch länger hier.« Sie lachte. »Und halt dich ans Tempolimit.«
    Von einer Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung konnte keine Rede sein. Wieder einmal war der Verkehr auf dem Highway Number One so dicht, dass Peter fast verzweifelte. In den Ortschaften ging es nur im Stop-and-go-Tempo voran.
    Es war schon nach 19 Uhr, als er im Zentrum von Rocky Beach ankam. Bis er einen Parkplatz fand, musste er mehrere Runden drehen. Peter sah das Schild, das anzeigte, dass hier ein chemisches Labor angesiedelt war, ging zur Tür und klingelte.
    »Tag, Miss Donovan«, grüßte Peter, »tut mir leid, aber schneller ging es nicht.«
    »Komm rein«, sagte die Dame im weißen Kittel. »Was kann ich für dich tun?«
    »Sie wissen ja, wir haben in unserem Hauptquartier selbst ein Labor«, sagte Peter, während er die Tablette aus der Hosentasche fischte und sie aus dem Papier rollte. »Aber das hier ist wohl eine Nummer zu groß für uns.« Er streckte ihr seine Beute aus Tom Descansos Schublade hin. »Wir müssen unbedingt wissen, was es ist.«
    Miss Donovan nahm die Tablette in die Hand und betrachtete sie von allen Seiten. Dann roch sie daran und schüttelte den Kopf. Und schließlich steckte sie das kleine weiße Ding zwischen ihre Lippen und leckte daran.
    Sie schenkte Peter einen spöttischen Blick. »Für diese Analyse braucht man kein Labor«, sagte Miss Donovan. »Man schmeckt einfach, dass es Traubenzucker ist.«

T ante Mathilda spielt Detektiv
    Mit elegantem Schwung fuhr Bobs Käfer auf den Schrottplatz von Titus Jonas, direkt vor den Campingwagen.
    »Mach’s gut, Bob. Bis Sonntag.« Justus stieg mit dem Gefühl aus, sich dringend bewegen zu müssen. Er begann ums Gelände zu traben, aber schon nach ein paar Metern spürte er den Muskelkater, und ihm fiel die radsportliche Höchstleistung wieder ein, die er bei der Verfolgung von Lys’ Toyota hatte vollbringen müssen. Plötzlich fühlte er sich so müde, als hätte er drei Tage nicht geschlafen.
    Er kehrte um, stieg die paar Stufen des Campingwagens hinauf, ließ sich drinnen ächzend auf einen Stuhl fallen und zog das Telefon zu sich heran. Er ließ es endlos lange klingeln, aber natürlich meldete sich Lys nicht. Er machte sich große Sorgen um sie. Und zugleich ärgerte er sich darüber, dass er so ohnmächtig war.
    Mehr Glück hatte er bei Cotta, der sich offenbar gar nicht mehr von seinem Schreibtisch trennen konnte. Infolgedessen wusste er alles über Martin Fields Buick.
    »Der Wagen ist restlos verkohlt«, berichtete der Inspektor. »Er stand auf dem Parkplatz des Olympiastadions, und da haben sie ihn abgefackelt nach allen Regeln der Kunst. Ein Jogger lief zufällig an dem brennenden Auto vorbei und hat die Feuerwehr alarmiert. Aber als sie ankam, war schon nicht mehr viel übrig von dem Fahrzeug.« Er stockte. »Woher weißt du eigentlich von der Sache?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, erwiderte Justus ausweichend.
    »Na schön.« Glücklicherweise schien Cotta sich mit dieser Antwort abzufinden.
    »Im Polizeibericht steht, dass es sich möglicherweise um einen Racheakt von Schülern handelt«, sagte Justus. Er spürte, wie seine

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