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Doppelbelichtung

Titel: Doppelbelichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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sagte Corey. »Du hast mir erzählt, daß du sie erwartest, aber ich vermutete bereits, daß sie für dich wichtiger war, als du jedem gegenüber eingestehen wolltest. Immerhin warst du mein Hobby. Es gab nicht viel, was ich über dich nicht wußte oder zu ergründen versuchte.«
    Geschmeichelt und gerührt sehnte sich Spencer danach, sie in die Arme zu nehmen und zu küssen, aber es gab noch etwas, was er ihr sagen mußte. »Ich hätte dich anrufen müssen, um es dir zu erklären und mich zumindest zu entschuldigen, aber ich ließ mich von meiner Großmutter davon überzeugen, daß ich bereits genug Schaden angerichtet hätte und mich besser aus deinem Leben heraushalten sollte. Sie erklärte mir, du wärst mit einem anderen zu diesem Ball gegangen - davon war sie fest überzeugt -, und daß ich ohnehin nicht der richtige Umgang für ein unschuldiges junges Mädchen sei - auch davon war sie überzeugt. Ich kam mir nach jenem Abend am Swimmingpool ohnehin schon wie ein Mädchenschänder vor, also traf ihre Gardinenpredigt bei mir durchaus einen wunden Punkt.«
    Corey sah, wie sich sein Blick auf ihre Lippen senkte, und etwas von ihrer neugefundenen heiteren Gelassenheit schwand, noch bevor er mit rauher Stimme sagte: »Und jetzt, da wir die Erklärungen hinter uns haben, bleibt nur noch etwas zu tun.«
    »Und was wäre das?« erkundigte sich Corey wachsam. »Wir müssen uns vertragen und uns einen Kuß geben. Das ist so üblich.«
    Corey drückte sich enger an den Baumstamm. »Warum geben wir uns nicht einfach nur die Hände?«
    Lächelnd schüttelte er den Kopf. »Weißt du denn nicht, daß es Unglück bringt, wenn man die Bräuche seiner Gastgeber mißachtet?«
    Die Süße fast vergessener Erinnerungen war nichts im Vergleich zu dem, was sie empfand, als er seine Handfläche gegen ihre Wange legte und flüsterte: »Das hat mir Weihnachten vor langen Jahren ein goldenes Mädchen erzählt.« Er senkte den Kopf, küßte sie behutsam zärtlich auf die Lippen, und Corey gelang es, sich diesem Moment unbeteiligt hinzugeben, aber Spencer war noch nicht fertig. »Wenn du mich nicht auch küßt«, lockte er und ließ seine Lippen über ihre Wange wandern, »ist dem Brauch nicht Genüge getan. Und das bringt großes Unglück.« Seine Zunge liebkoste sanft ihre Ohrmuschel, und kleine Schauer liefen Corey über den Rücken. Lächelnd neigte sie den Kopf leicht nach hinten, als seine Lippen eine warme, erregende Spur über ihren Hals, ihre Kehle zeichneten. »Extrem großes Unglück«, warnte er und umfaßte ihr Gesicht mit beiden Händen. »Weißt du eigentlich«, fragte er heiser, »wie sehr ich Doug Johnson nach diesem Abend gehaßt habe?«
    Corey wollte lächeln, empfand aber plötzlich einen unerklärlichen Drang zum Weinen.
    »Weißt du eigentlich«, flüsterte er, als sich sein Mund wieder ihren Lippen näherte, »wie lange ich mich danach gesehnt habe ...«
    Corey spürte, daß ihr Widerstand schwand, und suchte einen Ausweg im Scherzen. »Ich bin nicht sicher, ob ich dafür schon alt genug bin.«
    Ein sinnliches Lächeln zog über seine Lippen, und sie sah
    sie ein einziges Wort formen. »Touche«, wisperte er, nahm sie in die Arme und küßte sie ebenso zärtlich wie leidenschaftlich.
    Corey sagte sich, daß ein kleiner Kuß schon nichts schaden konnte, ein wenig Mittun noch längst keine Niederlage war, und so ließ sie ihre Hände über seine breite Brust gleiten und gab sich den Verlockungen seines Mundes hin. Sie irrte sich. In dem Augenblick, als sie es tat, verstärkte sich der Druck seiner Arme. Sein Mund öffnete ihre Lippen zu einem schwindelerregenden Kuß, der ihre neugefundene Gelassenheit bedenklich ins Wanken brachte und sie Halt suchend nach der Sicherheit seiner breiten Schultern greifen ließ. Mit einem unhörbaren Seufzer des Verlangens schlang Corey ihre Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuß.
    Fast abrupt ließ er sie wieder los. »Corey«, fragte er rauh, »würdest du mir bitte erklären, warum ich jedesmal den Verstand zu verlieren scheine, wenn ich dich nur berühre?« Zum zweiten Mal heute abend verspürte Corey das absurde Verlangen, gleichzeitig zu lachen und zu weinen. »Wir haben beide eindeutig den Verstand verloren«, erklärte sie leichthin. Er legte ihr den Arm um die Schultern, und sie gingen langsam zum Haus zurück.

8
    Corey beobachtete, wie Mike MacNeil und Kristin Nordstrom auf dem Rasen Teile ihrer Kameraausrüstung für Außenaufnahmen aufbauten, aber allzuviel würden

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