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Doppelgänger

Doppelgänger

Titel: Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Feuerwehr.
    Es stieß einen letzten qualvollen Schrei aus, und dann war die Nacht wieder still, bis auf das Knistern der Flammen und ein leises Winseln von unten, mit dem Inkosi anfragte, ob mit ihm alles in Ordnung sei.
    Langsam, mit bleischweren Gliedern, trat Tom auf die oberste Leitersprosse und stieg langsam hinab.

 
30
     
    Bruno fuhr den Wagen rückwärts auf den Grasstreifen vor dem Tor der Meeres-Forschungsstation, den er jetzt fast schon als seinen angestammten Parkplatz betrachtete, und schaltete die Zündung aus. Er und Cress stiegen aus und gingen Hand in Hand auf die Gebäude zu.
    »Es ist sehr still hier«, sagte Cress, als sie sie fast erreicht hatten. »Heute ist doch ein Wochentag, nicht wahr? Ich komme da manchmal ein wenig durcheinander.«
    »Irgend jemand muss hier sein«, sagte Bruno und rief laut. Als Antwort hörten sie ein Klopfen, und ein brauner Hund, dessen Halspartie dick mit einer dunklen Salbe bestrichen war, tauchte hinter der Ecke des Laborgebäudes auf. Sein Schwanz klopfte gegen die Wand und verkündete seine Anwesenheit.
    »Mein Gott, Inkosi! Bist du im Krieg gewesen?« rief Cress, kniete sich auf den Boden und streichelte den unverletzt gebliebenen Rücken des Tieres.
    »Dort sind sie – Tom, Netta und Dr. Innis«, sagte Bruno und setzte hinzu: »Sie sehen entsetzlich aus. Jesus, ist wieder etwas passiert? Ich dachte, es sei alles vorbei.«
    Etwas schüchtern gingen sie auf die drei Wissenschaftler zu, die sie mit einem Kopfnicken begrüßten.
    »Was ist passiert?« fragte Cress.
    »Es tut mir leid, wenn wir unhöflich erscheinen sollten«, sagte Dr. Innis und fuhr mit der Hand durch sein weißes Haar. »Aber wir haben gerade ein ziemlich widerliches Schauspiel ansehen müssen. Den … ah … das Hinscheiden der beiden überlebenden Gestaltwechsler.«
    »Als es ihnen nicht gelang, auszubrechen und sich ein neues Opfer zu suchen«, erläuterte Netta, »gingen sie aufeinander los und rissen sich in Stücke. Ich habe noch nie in meinem Leben etwas so Widerliches gesehen.«
    »Es war zu erwarten«, murmelte Tom, zog seine Pfeife heraus und begann sie zu stopfen. »Sie müssen unglaublich viel Energie benötigen, um den Veränderungsprozeß durchführen zu können. Kein Wunder, dass sie alle zwei Tage Nahrung aufnehmen müssen.«
    »Sie wollen damit sagen, dass sie niemals essen, außer wenn sie …« Cress zögerte und suchte nach dem richtigen Ausdruck.
    »Ja, soweit wir es nach der Untersuchung unseres einzigen Exemplars beurteilen können, kopieren sie nur und verwenden nicht die Verdauungsorgane dazu, ihre Beute in sich aufzunehmen. Wenn die Zeit des Gestaltwechselns sich nähert, verwandelt sich ihr gesamtes körperinneres Protoplasma in diese außergewöhnliche Säure, die unseren irischen Freund seine Hand kostete, als sie durch die Haut der Kreatur aufgesogen wurde. Ein erstaunliches System!« Dr. Innis schüttelte den Kopf. Dann lächelte er und blickte Bruno und Cress an.
    »Und was kann ich an diesem schönen Sommertag für Sie tun?« fragte er.
    »Wir sind nur vorbeigekommen, um zu sehen, wie die Dinge hier stehen«, sagte Bruno. »Wir arbeiten während der ganzen kommenden Woche in dem Ferien-Camp bei Coastley und sind jetzt auf dem Weg dorthin, um einiges vorzubereiten. Große Dekoration, eine Menge Geld. Das Publikum natürlich ziemlich spießig, aber der Manager hat keine Ahnung von unserer Art Musik und lässt uns völlig freie Hand. Ich denke, dass es recht gut gehen wird.«
    »Und werden Sie auch das – wie haben Sie es genannt? –, das Freakout am Strand abhalten, dessentwegen Sie damals überhaupt in diese Gegend gekommen sind?« erkundigte sich Tom.
    »Bestimmt nicht an dem Strand«, sagte Cress entschieden. »Aber wir werden im Camp eine Strand-Party veranstalten, wenn das Wetter gut ist.«
    »Das große Finale am Ende unseres Engagements«, sagte Bruno. »Samstag in einer Woche. Rupert ist schon dort. Er kümmert sich um alle Klang-Effekte.« Er zögerte. »Ich … ich wollte fragen, ob Sie ein paar Tickets haben wollen.«
    »Gerne. Wir kommen bestimmt«, sagte Tom, und Netta nickte.
    »Und was ist mit Ihnen, Dr. Innis?«
     
    Innis zwinkerte. »Ich fürchte, ich bin schon ein wenig zu alt dafür, junger Mann. Und doch … Verdammt noch mal, ja, ich werde kommen und danke Ihnen. Auf jeden Fall sehe ich auf einen Sprung hinein. Vielleicht heitert es mich ein wenig auf. Und das werde ich bis zum nächsten Samstag dringend nötig haben.«
    Während sie

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