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DoppelherzTOD

DoppelherzTOD

Titel: DoppelherzTOD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henner Kotte
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keine Pluspunkte bei seiner Chefin gesammelt. Es wurde ihm wieder deutlich: Kellnern war kein Job für ihn. Echt nicht.
    »Herr Ober, bitte zahlen!« Rebecca Loepki lächelte, ohne die Mundwinkel zu verziehen. Kain machte sich auf den Weg, zückte Quittungsblock und Portemonnaie. Rebecca Loepki zahlte mit einem großen Schein und schien ehrlich zu bedauern, dass er ihr nun so viel Wechselgeld herausgeben musste. »Kleiner hab ich es nicht. Sorry.«
    »Geht schon.«
    »Geben Sie bitte auf sechs Euro heraus.«
    In seinem Rücken hörte Kain Frederikes Bemühungen um ein sinnvolles Gespräch mit Walter. »Und außer dem Diebstahl, was ist denn sonst so passiert? Wart ihr wieder mal bei den Kindern? Der Kleine muss doch auch schon groß sein.«
    Kain spürte Walters Blicke im Rücken und sah sich um. Walter fixierte nicht ihn, sondern seinen Gast. Frederike hatte er offensichtlich nicht zugehört. »Ist das nicht die Loepki, die da bezahlt?«
    »Ja.«
    »Der Kain tut aber sehr freundlich mit ihr.«
    »Lass doch den beiden ihren kleinen Flirt. Solche Katastrophen wie sie möchte ich nicht erleben.«
    »Wenn es die Wahrheit ist, die sie uns erzählt.«
    »Hast du Zweifel?«
    »Die hab ich.«
    »Walter! Ich bitte dich, das ist kein Scherz!«
    »Ich scherze nicht.«
    Kain kam zurück an den Tresen. Frederike und Walter verstummten. Kain tat, als hätte er ihr Gespräch nicht gehört. »Seid ihr beide jetzt pleite? Ihr macht Gesichter, als stünde das Weltende bevor.« Walter nahm sein Bierglas. Frederike putzte demonstrativ ihren Zapfhahn. »Das nächste Mal lade ich die Loepki zu ihrem Milchkaffee ein.«
    »Ich würde nicht alles glauben, was die erzählt.«
    Kain meinte, sich verhört zu haben. »Mein Gott, Walter, dieser Frau hat man ihr Kind weggenommen! Da kann man doch nicht so herzlos darüber reden.«
    »Ja. Ihre Geschichte klingt plausibel.« Walter trank einen Schluck von seinem Bier.
    »Es wird doch tagtäglich von solchen Fällen berichtet. Hollywood dreht Filme darüber. Nicht ohne meine Tochter. Das ist eine dieser Geschichten vom Ehemann aus einer anderen Kultur, der sein Kind einfach nicht europäisch erziehen lassen möchte.«
    Walter nickte. »Ich sage doch, sehr plausibel.«
    Frederike rieb noch immer übers Metall, verfolgte aber jedes Wort des Gesprächs.
    »Was soll denn die Ironie?« Kain ließ sich von Walters Zweifel nicht überzeugen. »Ihr ermittelt doch in diesem Fall. Ihr habt uns hier alle im Waschsalon vernommen. Ohne Resultat. Ich glaube der Loepki, sie trauert. Jeden Tag sitzt sie hier und wartet, ich weiß nicht, auf was.« Und trotzdem blickte Kain jetzt Rebecca Loepki mit einem anderen Blick hinterher, als sie das Café verließ. Sie schaute sich noch einmal kurz um. Kain hob zaghaft die Hand, ein Lächeln brachte er nach den Einwänden des Kollegen nicht mehr zustande.
    Walter wandte sich wieder seinem Bier zu. »Frederike, ich kann noch eins vertragen.«
    Frederike schob ein neues Glas unter den Hahn.
    »Ihr ermittelt in eine andere Richtung?«, fragte Kain.
    »Nein. Die Frau Kommissar wartet nur auf das Geständnis von Dijamal Kaya. Auch Staatsanwältin Mitterer setzt sie unter Druck.«
    »Und du glaubst nicht, was Rebecca Loepki erzählt.«
    »Es kommt nicht darauf an, was ich glaube. Wir haben Spuren, die sich einfach nicht mit ihrer Aussage decken.«
    »Welche Spuren soll es bei einer solchen Entführung denn geben?«
    »Weiß ich doch auch nicht!« Walter klang zunehmend gereizt und hatte das neue Bier bereits zur Hälfte geleert. Frederike würde eine hohe Rechnung anschreiben müssen. »Aber ich denke, sie lügt.«
    »Einen Grund müssen deine Zweifel ja haben.«
    »Ich habe bei der Loepki daheim Blutspuren gefunden.«
    »Die findest du bei mir daheim auch. Sogar hier an der Theke. Ich habe mich erst heute geschnitten.« Frederike streckte Walter ihre Hand entgegen. »Meine Pauschalkraft hat wieder ein Glas zerdeppert. Und ich greife rein in die Scherben.«
    »So ungeschickt stellt sich wohl der Kain gar nicht an, Frederike?« Es war offensichtlich, dass Walter das Thema wechseln wollte.
    »Beschwerden gab’s bislang noch keine.«
    Kain vermied es, über seinen Job hier zu diskutieren. »Walter, welche Theorie hast denn du im Fall von Annetta?«
    »Ich sehe Kinder in Tiefkühltruhen und Abfalltonnen und Aborten.«
    »Walter! Rebecca Loepki ist niemals eine Mörderin. Das kannst du nicht glauben.« Kain war nun echt empört.
    Auch Frederike widersprach: »Du hast zu viele Filme

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