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Doppelt gebloggt hält besser (German Edition)

Doppelt gebloggt hält besser (German Edition)

Titel: Doppelt gebloggt hält besser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perdita Klimeck , Brigitta Wullenweber
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fast nur Männer, die darauf reingefallen sind. Kaum eine Frau ist dabei."
    Grete schaute sich die zahlreichen Einträge genauer an. In der Tat, die Frau Heber hatte recht. Fast ausschließlich Männer. Der Grete fiel dann noch der Eintrag einer Frau auf, die meinte, egal was die Töpfe im Grunde wert sind. Man könne toll mit ihnen kochen. Somit sei sie ihrem Mann nicht böse gewesen.
    "Na, dann wissen sie ja Frau Heber, was sie gleich machen. Einfach mal ausprobieren. Und für was braucht eine gute Hausfrau wie sie es sind schon eine Gebrauchsanweisung. Einfach vorher mal mit heißem Wasser spülen, dann dürfte sich der Boden nicht verbiegen. Und wenn die Töpfe sich gut zum Kochen eignen, umso besser."
    Frau Heber nickte zustimmend, schnappte sich Topf und Luis und bedankte sich bei der Grete. Ihrem Mann würde sie aber nachher noch was erzählen. Von wegen teure Töpfe mit Zertifikat und so.
    Grete konnte dann endlich die Füße hochlegen und ein wenig dösen. Nicht ohne sich allerdings das Gesicht von Herrn Heber vorzustellen, wenn ihm seine Frau alles erzählen würde.
    "Na Männe, hat dir vielleicht so ein kleiner Holländer die Töpfe verkauft?"
    Gruß vonner Grete
     
    Lieschens Großmutter wusste es: Die Welt will betrogen werden
    Lieschens Großmutter, Gott hab sie selig, pflegte zeitlebens zu sagen "Der Mensch will betrogen werden". Und wenn sie ganz schlimme Dinge in der Zeitung gelesen hatte, setzte sie noch einen drauf und sagte "DIE WELT will betrogen werden". Wie sie darauf kam, ob das stimmt und ob die Oma selbst einschlägige Erfahrungen mit aktivem oder passivem Betrug gemacht hat, weiß die Liese nicht. Sie weiß nur, dass die Großmutter aus dem Leben alles herausgeholt hat was ging. Nicht qualitativ, aber quantitativ. Sie ist ein wenig älter als 100 Jahre alt geworden. Ein stolzes Alter, sagten die Bekannten. Die Rente nächsten Monat nehme ich noch mit, sagte sie selbst. Jeden Monat. Bis es wirklich nicht mehr ging.
    Ob es Herrn Heber genauso ging, als ihm die Töpfe angeboten wurden? Wollte er auch nur das Beste rausholen? Mit dem gleichen Ergebnis wie Lieses Großmutter. Nicht qualitativ aber quantitativ? Er hat ja viele Töpfe für sein Geld bekommen.  Warum hat er die gekauft? Warum hat er nicht noch eine Nacht darüber geschlafen, sich erkundigt, mit seiner Frau gesprochen, ob sie genau diese Töpfe möchte oder sich gesagt, "Och, das tägliche Essen, das die Frau kocht, schmeckt lecker, dass sie neue Töpfe braucht, hat sie auch noch nie gesagt, ich lass  dieses mögliche Schnäppchen einfach mal vorüberziehen." Das wäre ja möglich gewesen. In den wenigsten Betrugsfällen steht ja der Betrüger mit vorgehaltener Pistole im Raum und sagt "Du kaufst jetzt! Oder ich schieße!" Die meisten Menschen kaufen ja freiwillig. Weil sie sich irgendetwas vom Kaufen versprechen oder von dem Ding, das sie kaufen.
    Oder hat der Betrüger gesagt "Hör mal, du sparst ne Menge Geld, wenn du das jetzt kaufst" und der Herr Heber hat das geglaubt, obwohl ja schon jedes I-Dötzchen, das ein Sparschwein besitzt, bereits weiß, dass gespartes Geld nur das nicht ausgegebene Geld ist. So ein Kind weiß, dass wenn es Geld aus dem Sparschwein herausholt und es gegen irgendetwas anderes eintauscht, dieses Geld nicht mehr im Sparschwein ist und somit kein gespartes Geld mehr ist. Kinderleicht zu verstehen. Eigentlich. 
    Hätte Herr Heber die hundertzehn Euro im Portemonnaie gelassen. Ja, dann könnte man von Sparen sprechen. Aber das machen Erwachsene im Regelfall nicht. Jedenfalls kennt die Liese kaum welche, die nicht über ihre Verhältnisse leben, dauernd irgendwas kaufen und ihr gleichzeitig noch erzählen, dass sie ja jede Menge gespart haben. Irgendwo auf dem Weg, vom kleinen Kind mit gut gehütetem Sparschwein zum Erwachsenen, geht wertvolles Wissen verloren und irgendein Relais kaputt.
    "Und was geht wohl in einem Betrüger vor? Was geht in jemandem vor, der andere Menschen wissentlich und willentlich belügt und über den Tisch zieht?" Dieses Thema regt die Liese so sehr auf, dass sie laut mit sich selbst spricht und so von den eigenen Worten überrascht wird. "Über den Tisch zieht?" Sie wittert einen Hinweis. "Über den Tisch? Zu sich selbst?" Jetzt glaubt die Liese, die Lösung gefunden zu haben. Der Betrüger betrügt, weil er nicht alleine auf seiner Tischseite sitzen will? Will er nicht alleine sein? Oder will er nicht beobachtet werden. Wenn der Betrogene nach dem Betrug auf der Betrügerseite

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