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Doppelt gebloggt hält besser (German Edition)

Doppelt gebloggt hält besser (German Edition)

Titel: Doppelt gebloggt hält besser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perdita Klimeck , Brigitta Wullenweber
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Roche, ich möchte Ihnen natürlich nicht zu nahe treten. Als ich sah wie oft sich ihr Buch verkauft, wollte ich wissen, was Sie besser machen als ich, deren Bücher sich nur so lala verkaufen. Ich muss Ihnen sagen, mein Fall war es nicht. Nach wenigen Seiten habe ich es nicht weiterlesen wollen." Oh du gute, ehrliche Frau dachte das Lieschen damals. Die anwesenden Herren gaben sich, jedenfalls gemäß Lieschens Erinnerung, komplett unprüde, ließen ohne mit der Wimper zu zucken den Filmausschnitt über sich ergehen und Herr Lanz machte eine seiner gefürchteteten, extrem intellektuellen Feststellungen (echte Fragen stellt er ja selten), die sinngemäß lautete "Im Grunde sah man ja nichts Genaues, sehr sehr gut gemacht. Frau Roche sagte "eben" und erwähnte noch einmal, dass sie sich ja den Regisseur (oder war es der Produzent?) schließlich selbst ausgesucht hat. Und immer noch taten in der Runde alle so als mochten sie, was sie sahen und worüber gesprochen wurde. 
    Jedenfalls erinnert das die Liese so und lässt es jetzt noch einmal Revue passieren, weil die Grete ja auch die einzige war, die sich dem Gruppenzwang, cool zu sein, nur sehr sehr kurz ausgesetzt hat. Lieschens Nachbar hätte vielleicht gesagt, diese beiden Frauen, die Grete und die Dame aus der Talkshow waren die einzigen, die Eier in der Hose hatten. Das sagt er oft. Deshalb vermutet das die Liese auch hier und fragt sich, warum es so viele Menschen gibt, die glauben, beweisen zu können, dass sie welche haben, also in der Hose, indem sie mit der Herde laufen. Seltsam. Denkt die Liese und wie so oft schwirrt ihr Kopf. Und mitten in diesem Schwirren sieht sie eine Erinnerung, die vielleicht gar nicht zum Thema passt, aber in Lieschens Kopf schon. 
    Als sie eine junge Studentin war, das Lieschen. Also in der kurzen Zeit als sie Studentin war. Also in der Zeit als sie das Studieren mal probiert hat und kurz bevor sie es wieder beendet hat, erzählte ihr eine Freundin von einem Job, der von der EMMA -Redaktion geboten wurde. Es war die Zeit, in der die nackten oder halbnackten Frauen es sich zunehmend auf den Coverbildern fast aller Illustrierten bequem machten und Alice Schwarzer mit ihrer EMMA-Redaktion die große PorNO-Kampagne ins Leben gerufen hatte. Soweit. So gut. Und so uninteressant für unsere Liese. Doch dann erzählte die Freundin, dass das der Redaktion angeschlossene Archiv Fotokopien der "zitierten" Cover bräuchte und für deren Herstellung sei eine Studentin gesucht. Ab da begann sich die Liese schon zu interessieren. Die Kampagne der Zeitung wandte sich gegen solche Cover und im, quasi zur Zeitung gehörenden, Archiv sollten die bekämpften Cover archiviert werden! Solche Diskrepanzen fand das Lieschen damals schon interessant und witzig. 
    Sie hat sich also für diesen verantwortungsvollen Job beworben, ihn bekommen und es kam noch besser. Ihre Aufgabe war es nämlich ab dann einige Tage lang Bilder von nackten Frauen in den unterschiedlichsten Positionen zu kopieren und in dicken Ordnern zu versammeln. Und das nicht nur einfach. Nein! Doppelt war gefragt. Das Archiv wurde nämlich von einem Industriellen finanziert und dieser Herr hat sich erbeten eigene Exemplare der Ordner zu bekommen. "Oh du verrückte Welt" dachte die Liese während der Kopiererei häufig.
    "Entweder/Oder" hätte das Lieschen diese Welt gerne. Klare Statements, die auch hinter den Kulissen Bestand haben wären der Liese am liebsten. Wie kam sie jetzt darauf? Egal. Die Grete hatte sich einfach aus der Herde begeben, zu sich gestanden und dann offensichtlich nicht heimlich das feuchte Buch aus ihrem Archiv gezogen und darin gelesen. DAS gefällt dem Lieschen!
    Euer Lieschen

Samstag, 31. August 2013
     
    Das Fräulein Grete Meier hebt den Daumen
    Sowas von hoch. Sie streckt ihn bis in den Himmel. Der heute zwar etwas grau daherkommt, doch das macht der Grete nix.
    Da ja heute mal wieder Samstag ist, hat das Fräulein Grete Meier wie immer die Wohnung geputzt. Wer sie kennt, weiß - blitzeblank. Nach der üblichen Ichverschnaufmalkurzzigarette und einem kurzen Plausch mit dem Herrn Heinevetter, so von Balkon zu Balkon, hat sich die Grete an die Wäsche gemacht. Korb voll, Treppe runter in den Keller, Maschine anwerfen und wieder hoch. Eine Runde Kreuzworträtsel und ein Kaffee. Gretes Maschine läuft etwa eine Stunde, sofern sie nicht Handtücher oder Bettwäsche wäscht. Um ja nichts zu verpassen und um den Zeitplan einzuhalten, stellt die Grete sich immer die

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