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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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runtergekommene Viertel entwickelte sich allmählich zu Yuppie Hochburg. Das Passende für einen Arzt wie Blane.

    Es war kurz vor dem vereinbarten Termin als Tess vor dem neu umgebauten Loft parkte. Ein silberner BMW der neuen 5er Klasse stand an der Seite der ehemaligen Lagerhalle. Nach den vielen Krankenhausordnern, die auf dem Rücksitz verstreut waren, war Christian zuhause.
    Sie hatte den ganzen Tag hin und her überlegt, ob sie sein Angebot annehmen sollte. Sie konnte nicht einkalkulieren was passieren würde, wenn sie allein mit ihm war. Wenn er sie in eine Situation brachte, in der sie rechnen musste, das sich das Böse wieder meldete? Die letzten Stunden verliefen zwar recht friedlich, nur lange hielt die Harmonie zwischen ihren beiden Identitäten nicht an. Schließlich entschied sie sich ihre kleine Tasche zu packen, wenn es letztendlich helfen würde eine Nacht bei ihm zu bleiben wäre es das Risiko wert.
    Sie zog das Rolltor hoch und ein alter verrosteter Aufzug brachte sie eine Etage höher. Plötzlich war sie wieder so schüchtern wie früher. Ihre Wangen glühten vor Aufregung.
    „Hey Tess, schön das Sie gekommen sind.“ Christian schob das Gitter zur Seite. “Kommen sie rein.“
    „Wow, Sie wohnen wirklich außergewöhnlich.“
    Die Architektin in ihr sah hier tausende Möglichkeiten sich kreativ auszutoben. Er bewohnte einen Raum der mindestens 200 qm groß war. Die einzelnen Bereiche waren durch dicke Milchglaswände abgeteilt. Alles war offen und hell.
    „Freud mich, das es Ihnen gefällt. Glauben Sie mir, es hat einige Zeit gedauert, bis alles so war, wie ich es mir vorgestellt hatte.“
    Er nahm ihr den Mantel ab.
    „Möchten Sie etwas trinken? Sie sollten meine selbst kreierten Cocktails probieren, alkoholfrei natürlich.“
    Tess folgte ihm zu seiner gut bestückten Hausbar und nahm eine edle Flasche Cognac aus dem Schrank.
    „Das ist ja ein ´Black Pearl´ Himmel, der muss ja ein Vermögen wert sein.“
    Christian schnitt die Limetten klein.
    „Ja… 7000 Dollar die Flasche. Ich habe sie von meinen Eltern zum Arzttitel bekommen.“
    Tess bekam große Augen.
    „7000 Dollar? Da kann ich nicht mithalten.“
    Vorsichtig stellte sie die Flasche zurück und schaute Christian über die Schulter. Es imponierte ihr wie schnell und geschickt er mit dem Messer umging.
    „Bemerkenswert… sicherlich haben sie auch als Chirurg die Ruhe weg.“
    Sie griff an ihm vorbei und nahm sich eine Limettenscheibe. Dabei berührte sie ihn leicht am Arm.
    Ihr war plötzlich danach ihn aus der Fassung zu bringen.
    Sie blies Christian leicht in den Nacken, wobei ihn eine Gänsehaut überkam. Sie lehnte ihren Kopf an seinen Rücken, er zitterte.
    „Ich versuche mein bestes. Ich kann mir keine Reklamationen leisten.“
    Da war es auch schon passiert. Ein kleiner Schnitt zierte seinen Finger.
    „Oh, das war nicht meine Absicht.“ flötete Tess. „Lassen Sie mich mal sehen.“
    Sie stellte den Wasserhahn an.
    „Ist kaum der Rede wert. Jetzt sehen Sie selbst, welche Auswirkung ihre Nähe auf mich hat.“
    Das Wasser spülte sein Blut in den Ausguss.
    „Was für eine Verschwendung.“ dachte sie.
    Es war so verführerisch rot. Es roch nach reifen Kirschen und sie wünschte sich seinen warmen Finger auf ihrer Zunge. Sie versuchte sich abzulenken indem sie nach einem Pflaster suchte.
    „Der Erste Hilfe Kasten ist im Badbereich.“
    Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Christian sichtlich froh war, sie nicht weiter ihre Nähe ertragen zu müssen.
    Ich bin doch ein kleines Miststück.
    Tess lächelte über ihren gelungenen Flirt.
    „Sie hätten mich buchen müssen. Ich hätte ihre persönlichen Vorlieben noch besser hervorgehoben.“
    Sie tappte seinen Finger und schenkte ihm einen übertrieben sinnlichen Augenaufschlag.
    „Ich hätte Sie bestimmt in den Wahnsinn getrieben. Ich bin wohl bei sämtlichen Kollegen von Ihnen unten durch.“
    Christian konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Bisher hatte er immer gedacht, er führe das perfekte Leben… er hatte alles, einen gutbezahlten Job und geile Frauen. Was wollte man mehr? Doch all das konnte seine innere Leere nicht ausfüllen. Es kehrte Routine ein. Die einzige Herausforderung waren seine Einsätze in der Notaufnahme. Er musste um nichts kämpfen, denn es war normal, dass er bekam was er wollte. Vielleicht war gerade deshalb Tess so reizvoll für Ihn. Sie war unberechenbar wie ein Vulkan. Man wusste nie genau, woran man bei ihr war. Sie war es, die sein

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