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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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erbarmungslos durch ihre Augen. Sie fingen an zu tränen.
    „Autsch… naja, ich meine, kann man sich etwas so stark einbilden, das man glaubt es ist wahr?“
    Dr. Blane hatte die Befürchtung, ihr Kopf hatte bei dem Sturz mehr abbekommen als angenommen. Ihre Augen waren seltsam gerötet und ihr Blutdruck kratze gefährlich an die Grenze zu einem Herzinfarkt.
    „Sehen sie Dinge, die nicht existieren?“
    „Eher Dinge, die passieren werden. Schreckliche Dinge.“
    Sie erhoffte sich das wenigstens der Arzt etwas Licht ins Dunkle bringen konnte. Vermutlich war es wirklich eine medizinische Ursache, die übersehen worden war. Doch sie stellte es sich einfacher vor, als es wirklich war. Sie dachte, sie müsse nur ein paar Pillen schlucken und alles wäre wieder normal. Sie wünschte sich die alte Tess zurück. Sie war zwar schwach und naiv aber dafür klar bei Verstand.
    „Wie lange leiden Sie denn schon unter diesen mysteriösen Fähigkeiten?“
    „Möglicherweise fing es da an, als ich in der Notaufnahme fast gestorben wäre.“
    „Solche Nahtoterfahrungen sind weitgehend unerforscht. Die Meinungen gehen da weit auseinander. Jedenfalls kenne ich niemanden, der danach irgendwelche Fähigkeiten besaß.“
    Christian konnte nur annähernd erahnen, was die junge Frau in den letzten Stunden mitmachen musste. Visionen, Blutgier… sexuelle Exzesse. Ferngelenkt von einer fremden Macht.
    „Es wäre mir schon geholfen, wenn sie mir etwas zum Schlafen aufschreiben würden. Ich bin einfach nur platt…“
    „Nur ungern Tess. Damit verschwindet nicht die Ursache. Ich würde sie gerne erneut an einen Gehirnscanner legen.“
    Tess ächzte genervt auf.
    „Nicht schon wieder… das hatten wir doch schon.“
    „Nur um auf Nummer sicher zugehen. Am liebsten würde ich Sie gleich wieder auf meine Station einweisen.“
    „Ha, das können Sie sofort wieder von ihrer Liste streichen.“
    Sie winkte energisch ab.
    Tess benötigte dringend medizinische Versorgung. Doch bei der momentan schwierigen Lage wusste er nicht, wo er sie unterbringen sollte. Christian wollte sich am liebsten 24 Stunden persönlich um sie kümmern, doch als Arzt musste er für jeden da sein, der Hilfe benötigte. Sein 36 Stunden Dienst war erst um acht vorbei und dann wäre er für einen Hausbesuch zu fertig.
    „Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie wollen nicht hier bleiben und ich habe kein Bett frei. Um Ihnen zu zeigen, wie ernst mir ihr Gesundheitszustand ist, quartiere ich Sie bei mir ein. Es steht ein Gästezimmer frei. So habe ich Sie wenigstens unter Beobachtung.“
    Tess blieb bei dem Vorschlag fast die Luft weg. Er baggerte sie über ihren Gesundheitszustand hin an. Das war ein irrer Weg, sie in sein Bett zu bekommen. Eins musste man ihm lassen. Es fehlte ihm nicht an Ideen.
    Sie lachte.
    „Doc, ich dachte, die Sache zwischen uns ist geklärt. Machen Sie sich keine Mühe. Es ist nett, aber nein danke.“
    Dr. Blane ging an seinen Platz hinterm Schreibtisch zurück.
    „Es hat sich nichts an der Tatsache geändert, das ich Sie für eine faszinierende begehrenswerte Frau halte. Nur Sie sollten sich vor Augen halten, das ein plötzlicher Herzstillstand bei ihren Werten jederzeit erneut eintreten kann und dann ist vielleicht jede Hilfe zu spät.“
    Unwillkürlich musste sie an die letzte Nacht denken. Ob Kyle noch lebte? Hatte es Dorian geschafft ihn zu retten? Nach seiner Vermutung war sie in Gefahr und vermutlich die Nächste, die auf der Abschussliste stand. Warum auch immer. War es da nicht besser, einfach schlafen zu gehen und nicht mehr aufzuwachen? Auf der anderen Seite hatte sie immer noch den Plan aus Steward die Wahrheit heraus zu prügeln. Nichts war wichtiger als das. Sie versuchte etwas in Christians Augen zu finden, das ihn verraten würde, doch er war wirklich ernsthaft um sie besorgt.
    „Wann soll ich bei Ihnen sein?“
    Damit hatte der Arzt nicht gerechnet. Schnell ließ er das Rezept für die Schlaftabletten verschwinden.
    „Ja, was denn nun. Wollen Sie mir helfen, oder nicht?“
    Tess nahm ihre Jacke.
    „Glauben Sie mir, sie haben eine vernünftige Entscheidung getroffen. Es wird nichts passieren, was Sie nicht wollen.“
    „Darüber habe ich schon längst keinen Einfluss mehr.“ dachte sie.
    Dr. Blane notierte ihr seine Anschrift.
    „Ich würde mich freuen, wenn Sie gegen neun Uhr heute Abend da sein könnten. Ich versuche hier pünktlich herauszukommen.“
    Sie nahm den kleinen Notizzettel entgegen. SoHo! Das ehemals

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