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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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Hilfe an, doch taucht sie nur da auf, wo für sie was zu holen ist.“
    „Dann stimmt es wirklich? Es gibt Vampire?“
    „Schau dir New York an. Es gibt nicht mehr viele von uns. Doch die, die hier leben führen ein ganz normales Leben. Auch wir entwickeln uns weiter und versuchen uns anzupassen. Es gibt verschiedene Blutlinien und Rassen, wie bei den Menschen auch. Sie führen jahrhundert lange Kriege gegeneinander nur um in der Rangliste der Hierarchie aufzusteigen.“
    Kyle fühlte sich wie in einem billigen Horrorfilm gefangen.
    „Ich bin ein Vampir.“ grummelte er.
    Eine betretende Stille herrschte zwischen den beiden Männern. Alles was Kyle jetzt brauchte war Zeit… Zeit zu verstehen.
    „Ja, das bist du. Du bist gestorben um zu leben. Du wirst nicht älter, jedoch stärker und weiser und wirst deine eigenen Fähigkeiten entwickeln. Ich werde dir zur Seite stehen und dir beibringen, was du wissen musst. Es wird sich vieles ändern. Du wirst gute und schlechte Erfahrungen machen. Nur leider haben wir nicht mehr viel Zeit.“
    Kyles Zorn war verflogen. Wenn er genau darüber nachdachte, war es sogar verständlich, das Dorian nach so langer Zeit es satt hatte, allein durch die Welt zu gehen. Er war immer für ihn da, wenn er ihn brauchte, hat ihn durch die schwerste Zeit seines Lebens gebracht.
    „Warum nicht mehr viel Zeit… sterben wir aus?“
    Dorian streckte sich. Er haute Kyle scherzhaft auf seine breite Brust und ging in die Wohnung zurück.
    „Nein… im Gegenteil. Es sind die Menschen, die drauf gehen werden. Es ist meine Aufgabe dieses zu verhindern.“
    „Wow… und wer sagt das? Das Orakel?“
    Kyle folgte ihm. Überraschend schnell hatte er seine Motorik wieder im Griff und stolperte nicht mehr ungeschickt durch die Gegend.
    „Nein… ich, aber das ist eine lange Geschichte.“
    „Na ja… Bruder, wie gesagt… ich habe Zeit. Jahrhunderte.“
    Dorian nahm eine Flasche Blut aus dem Kühlschrank. Es war befreiend sich nicht mehr verstecken zu müssen.
    Er schaltete die Automatik der Rollos ein.
    „Es wird die Nacht dauern. Du wirst viele Fragen haben.“
    Kyle schraubte indes die Flasche auf.
    „Was ist es?“
    „Keine Ahnung… Känguru, Bison… alles was so im Zoo draufgeht.“
    Kyle schüttelte den Kopf. Ein bizarres Leben erwartete ihn, doch er würde sich dadurch kämpfen, wie schon so oft in seinem ehemaligen menschlichen Leben. Und wer bekam schon die Chance noch einmal ganz von vorne anzufangen?
    „Dann habe ich sozusagen heute Geburtstag?“
    Er goss sich sein Glas voll.
    „Wenn du es so sehen willst… dann ja.“
    Vor Kyle und Dorian lagen Stunden voller Fragen und Antworten. Dorian begann mit einem intensiven Befreiungsschlag. Er erzählte ihm von Sarah und seiner Familie und was sich in jener Nacht zutrug als seine Frau starb. Kyle fühlte mit ihm und hoffte das er diese Eigenschaft nie verlieren würde. Eigentlich war alles so wie vorher, nur das anstatt Bier nun Blut auf dem Tisch stand. Er vergaß für eine Weile, dass sein eigentliches Ich nicht mehr existierte.
    „Und dieser Lascar, war derjenige, der dich gewandelt hat?“
    „Ja, doch seine Beweggründe verstehe ich bis heute nicht. Ich nehme an, er wollte mir damit das Leben zur Hölle machen. Er war in seinem Stolz gekränkt. Ich hatte das, was er wollte. Er verschwand irgendwann aus England. Der Boden wurde für ihn zu heiß. Die Leute redeten und ahnten, was sich hinter den Gemäuern abspielte und er musste flüchten. Es hieß, er hätte bei Nacht und Nebel ein Handelsschiff des Königs gekapert. Bei seiner Ankunft in Amerika war er jedenfalls mit seinen Brüdern allein an Bord.“
    „Wie war es bei Dir? Ging es schnell?“
    Dorian erinnerte sich nur ungern an seine Wandlung zurück. Es war als wäre es erst vor kurzem geschehen.

    London 1736

    Lascar hielt Dorians leblosen Körper im Arm.
    „Vincent… öffnet mir die Vene.“
    Es war nicht der richtige Zeitpunkt seinen Herren zu fragen, warum er seinen Feind als Krieger auserkoren hatte, denn schon das Zusammenleben mit Vorador war in letzter Zeit schwer genug geworden. Doch er musste sich Lascars Entscheidung beugen. Die scharfe Spitze seines Ringes bohrte sich sachte in das Handgelenk des Fürsten. Sein kostbares Blut fiel auf Dorians Lippen.
    „Komm zurück in die Unsterblichkeit. Möge das Orakel dich deiner Seele berauben. Werden Tot und Gier dich auf deinen zukünftigen Weg begleiten. Stehe loyal an unserer Seite und kämpfe für die Weiterbestehung

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