Dorian
unserer Rasse.“
Lascars Blut war für Dorians Körper das reinste Gift. Es verbrannte innerlich seine Adern und zerriss sein Herz in tausend Stücke. Er versuchte sich gegen die Krämpfe und die eintretende Ohnmacht zu wehren. Sie zogen ihn an einen unbekannten Ort, an dem das Orakel schon auf ihn wartete.
„Seht mich an Wandler. Ich kann euch von eurem Leiden befreien.“
Es wäre für Dorian eine schnelle Erlösung gewesen, doch seine Schmerzen waren nichts gegen den unsagbaren Hass, den er für Lascar empfang. Auch wenn sein Blut in ihm floss, würde er nicht aufgeben den Mord an seiner Frau zu rächen.
Das Orakel hatte noch nie eine solche Stärke an einem Menschen gespürt. Er kämpfte nicht gegen sein Schicksal an, sondern schöpfte daraus Kraft. Wenn sie nicht bald seine Seele bekam, würde Lascar für ewig einen Feind an seiner Seite begleiten. Sein Leben wäre in ernsthafter Gefahr.
„Seht mich an Dorian.“ fuhr sie ihn aufgeregt an.
„Ihr könnt mir nicht sagen, was ich zu tun habe. Ihr seid ein Dämon, den ich nicht fürchte.“
Dorian sprang in den Blutfluss der Zwischenwelt. Je weiter er abtrieb, desto größer wurde seine Wut auf die Vampire.
Lascar schätze Dorians Wandlung völlig falsch ein. Er vertraute auf das Geschick des Orakels.
„Nehmt ihm die Fesseln ab. Die Wandlung ist vollbracht.“
Vincent hatte ein ungutes Gefühl als er Dorian von der Eisenkette befreite.
„Ist es nicht zu früh?“
„Ich spüre seine Willenskraft. Noch lange wird man sich von dem Krieger erzählen, den ich gewandelt habe. Er ist meine erste Schöpfung und wird mein Blut mit Stolz in sich tragen.“
Vincent entfernte die schwere Halsfessel und gesellte sich zu seinem Bruder.
„Ich habe die leise Vorahnung, das Lascar einen gewaltigen Fehler begangen hat.“
„Sei unbesorgt Vinc. Ein neuer Krieger in unserer Mitte wird unser Bündnis stärken.“
Vorador war gespannt, wie sich Dorian als neuer Vampir in die Gesellschaft einfügen würde, doch auch er hatte den Verdacht, das er es nicht so schnell akzeptieren würde wie Vincent seiner zeit. Sein Herr würde Dorian sicher als seine erste Wandlung über ihn und sein Bruder stellen. Es war nur eine Frage der Zeit bis er sie ihrer Privilegien enthob.
Eifersüchtig waren seine Augen auf Dorian gerichtet als dieser sich in Lascars Armen heftig aufbäumte. Er spukte das Blut des Fürsten aus, anstatt sich daran zu nähren.
Dorian schaute den zweifelnden Fürsten direkt in die Augen.
„Ich werde euch töten Lascar.“ fauchte er und fletschte seine neuen Eckzähne. Seine Hände umfassten Lascars Hals und drückten zu. Sofort eilten Vorador und Vincent herbei um ihn aus Dorians Klauen zu befreien. Die beiden Vampire waren auf Verteidigung ihres Herren aus und rissen ihn von ihm weg. Dorian wankte zum Altar. Seine Gefühle übermannten ihn wie eine Welle, die ungestüm gegen die Klippen schlug. Sie waren nicht zu bändigen. Er keuchte, er knurrte… lies seiner Wut freien Lauf. Er griff nach einem der Dolche, die neben der Asche seiner Frau lagen und ging voller Zorn auf den Fürsten los. Doch mit seinen Fähigkeiten war der Vampir ihm weit überlegen. Er wich ihm aus und Dorian fiel ungebremst in die Wandspiegel. Er kam mit den Splittern zu fall.
„Es war ein Fehler, mich zu deinesgleichen zu machen.“ keifte er erbost und versuchte schnell auf die Beine zu kommen. Die spitzen Splitter fielen von ihm ab ohne ihn ernsthaft verletzt zu haben. Sein Verstand reagierte schnell, doch sein Körper kam seinen Befehlen nicht nach. Seine Arme und Beine machten was sie wollten. Es kostete Kraft sie unter Kontrolle zu halten. Er war er den Vampiren unterlegen.
„Herr, soll ich ihn töten? Er wird Sie in Gefahr bringen.“
Vorador warf sich auf ihn und zog sein Schwert. Die scharfe Klinge kam unter Dorians Kinn zum erliegen.
„Bring es zu Ende Krieger. Bist du ein Mann oder ein Feigling?“ zischte Dorian ihn an. Vorador schlug ihm den Dolch aus der Hand, indem er sie hart auf den Boden drückte. Seine Knochen zerbarsten unter seinem festen Griff. Dennoch schaffte er es, sich der Klinge zu entwinden, in dem er Vorador von sich trat.
„Haltet ein Vorador. Es ist genau das, wonach er wünscht. Er will sterben.“
Lascar ging auf Dorian zu und trat ihm auf die verletzte Hand. Er schrie vor Schmerz auf.
„Doch diesen Gefallen werden wir ihm nicht machen, nicht wahr mein Freund?“
Es waren erst Minuten nach Dorians Wandlung vergangen und er strotzte
Weitere Kostenlose Bücher