Dorian
plötzlich als heftige Schwankungen aus Richtung Hafen zu vernehmen waren.
Panische Schreie dröhnten in Dorians Ohren und auch Kyle hielt sich den Kopf.
Tess!
Für Dorian zählte nur noch eins, er musste schnell zu ihr. Er befand sich auf einmal in der gleichen misslichen Lage wie sein Freund. Er musste den Menschen retten, der ihm am meisten bedeutete und das aus reinem Beschützerinstinkt und purer Liebe. Nur lagen zwischen ihnen Minuten und kein anderer Staat. Hastig warf er Kyle die Wohnungsschlüssel zu.
„Ich muss schleunigst zu Tess. Im Hafen fällt gerade alles in sich zusammen und ich hoffe nur, dass sie noch lebt. Ich fühle sie kaum noch. Nimm den schnellsten Weg zum Penthouse… ich komme irgendwann nach. Der Code für die Alarmanlage ist 1736. Ich rufe James gleich an, damit er weis das du zutritt hast.“
„Geht klar…“
Kyle wollte ihm noch seine Hilfe anbieten, doch sein Freund war schon längst verschwunden.
Chapter 29
„Du bist Schuld… nur du ganz allein. Schau was du uns angetan hast.“
Tess wurde von den Blicken der Menschen verfolgt.
„Seht mich nicht so an. Nicht nur ihr habt Verluste erlitten. Ich kann doch nichts dafür.“
Verwirrt irrte sie durch die verwüsteten Straßen hinunter zum Meer.
„Seht meine Hände… auch ich habe nach meinen Liebsten gesucht. Sie sind tot.“ schrie sie die Leute an.
Dorian musste mit ansehen, wie verzweifelt Tess versuchte sich zu rechtfertigen. Doch sie hatte sich entschieden diesen Weg ohne ihn zu gehen. In seiner Verzweiflung bat er einen Soldaten der Einsatzkräfte um Hilfe.
„Sehen Sie die junge Frau dort. Sie steht unter Schock, bitte helfen sie ihr… bringen Sie sie von hier weg.“
„Meinen Sie die Lady mit den schwarzen Haar?“
Dorian nickte.
„Sie heißt Tess und wird sich sicherlich wehren, aber sie muss hier unbedingt raus. Bringen Sie sie zu einem sicheren Platz.“
„Ich werde sie…“ wandte sich der junge Mann an Dorian, >… zum Auffanglager bringen.“ doch der war schon längst am anderen ende der Stadt.
„Ich muss runter zu den Docks…“ Wütend stieß Tess den Soldaten zur Seite. „Lassen Sie mich in Ruhe.“
„Was wollen Sie denn da? Glauben Sie mir, das ist kein schöner Anblick, der Sie dort erwartet.“
„Sehen Sie sich doch mal um… ist das hier etwa ´Fantasy Island´?“
„Bringen Sie mich nicht dazu Gewalt anzuwenden. Der Hafen wurde zum absoluten Sperrbezirk erklärt. Es darf keiner hierbleiben… auch Sie nicht.“
Tess fühlte sich in die Enge getrieben.
„Und bringen Sie mich nicht dazu, Sie auf der Stelle zu töten.“
Der Fremde hatte wirklich nicht untertrieben. Diese Lady war stur wie ein Esel. Doch es war in seiner Pflicht ihr zu helfen. Sie brauchte dringend jemanden, der Sie aus dem Schockzustand befreite.
„Jetzt reicht es Tess. Sie sind festgenommen.“
Ehe sie sich versah steckten ihre Hände in Handschellen.
„Das dürfen Sie nicht… ich kenne meine Rechte.“
Der Soldat ließ nicht locker.
„Ich auch… ich vertrete in diesem Augenblick die Staatsgewalt.“
„Woher wissen Sie meinen Namen? Hat sie Dorian geschickt?“
„Ich weis nicht wen Sie meinen… aber Sie sollten glücklich sein, das sich jemand Sorgen um Sie macht. Ich habe hier noch andere Dinge zu erledigen als Sie Kratzbürste sicher ins Lager zu bringen.“
Tess nahm sein Namensschild ins Visier.
„Gefreiter Morgan… das werden Sie mir büßen.“
„Jaja… nun kommen Sie, es reicht langsam.“
Tess wurde wie eine Verbrecherin abgeführt und wenn sie sich umsah, war es auch das was sie wahr… eine hundertfache Mörderin.
Nachdem Tess den Soldaten wenigstens davon überzeugen konnte, ihr ein paar persönliche Dinge aus ihrer Wohnung zu holen, folgte sie ihm bereitwillig zur Vermont Street. Dort herrschte ein heilloses Durcheinander.
„Sie können mir jetzt die Handschellen abnehmen, ich hau schon nicht ab.“
„Wie Sie wollen… ich habe Sie hierher gebracht. Nun müssen Sie allein weitersehen.“
Er schloss die Schellen auf und gab ihr ihre Handtasche.
„Dort drüben befindet sich ein Zelt des Roten Kreuzes. Tun sie sich selber einen Gefallen und gegen sie dort hin. Ihre Hände sehen nicht gut aus.“
Tess rieb sich ihre Handgelenke. Sie war zu müde um sich weiterhin mit ihm zu Streiten, darum nickte sie nur.
Sie bahnte sich einen Weg durch die Menge und hielt nach Gesichtern Ausschau die sie kannte.
„Hallo Miss… Sie müssen sich registrieren.“
Es war der
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