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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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Hafenpolizist, der hoffnungslos überfordert war, die Überlebenden in seine Liste einzutragen.
    „Tess O´Connel… und ich bin allein. Officer… ich will Sie nicht mit meinem Suchen belästigen, aber steht auf ihrer Liste vielleicht ein Collin oder ein Herold?“
    „Es tut mir leid… aber wir haben gerade erst begonnen die Daten zu sammeln. Sie sehen ja, was hier los ist. Fragen sie doch in zwei Stunden noch mal nach. Entschuldigen sie mich aber ich sehe Pater Clayton ist gerade angekommen.“
    Die Menschen brauchten dringend jemanden, der ihnen Trost und Beistand spendete, auch Tess hätte ein paar aufrichtende Worte gut getan. Doch Kasdeja hielt sie davon ab.
    Ich warne dich… komm den Pfaffen nicht zu nah. Sollen die seiner Worte glauben schenken, die das Lügen gewohnt sind.
    Tess ging mit Abstand an dem Zelt der Kirche vorbei.
    „Gott lügt nicht und waltet seiner Taten… das solltest du am besten wissen.“ flüsterte sie.
    Mach nur weiter so Tess… reicht es nicht für heute? Aber wenn es so ist… ich hab noch mehr auf Lager.
    „Hör auf du Höllenengel. Lass mich einfach in Ruhe.“
    Erschöpft lehnte sich Tess gegen die Straßenlaterne. Von hier oben aus konnte sie zum ersten Mal im Ganzen erkennen, mit welcher Kraft Kasdeja den Hafen zerstört hatte. Es würde Jahre dauern das Viertel wieder aufzubauen und es zu dem zu machen, was es mal war.
    Was habe ich nur verbrochen, das es immerzu mich trifft? Warum verliere ich alles?
    Es wäre nur fair gewesen, wenn sie unter den Trümmern läge anstatt unschuldiger Kinder, die ihr Leben noch vor sich hatten. Aber es ging schon lange nicht mehr darum, was Tess für Fair hielt. Sie musste es endlich verstehen, dass sie keine ihresgleichen mehr war, sondern eine andere fremde Mächte über sie wachte und daraus konnte sie keiner mehr befreien. Wenn nicht weitere Katastrophen auf ihr Konto gehen sollten, musste sie sich geschlagen geben. Nur so konnte sie ihren Frieden finden. Es war keiner mehr da, für den es sich lohnte zu kämpfen. Sie hatte zuviel grausames erlebt… Fragen sollten Fragen bleiben. Wonach sie sich sehnte war einfach nur Ruhe. Sie wollte einfach ihren Kopf und ihre Gefühle abschalten. Nur noch einmal die Tess sein, die sie einmal war.
    Ziellos lief sie die Straßen entlang. Sie fühlte sich sicher und geborgen in der Dunkelheit der Nacht. Sie legte sich beruhigend um ihre Schultern und hüllte sie sanft ein.
    „Hallo Miss, haben sie vielleicht Interesse die Nacht einmal mit anderen Augen zu sehen?“
    „Wie bitte?“
    Sie drehte sich um und schaute in das Gesicht eines Jungen, der nicht gerade älter war als 16 Jahre.
    „Naja, du siehst aus… als ob du etwas Aufmunterung gebrauchen können.“
    „Und das meinst du beurteilen zu können?“
    Der Junge zuckte mit den Schultern.
    „Ich checke nur… dass es mir hiernach einfach geil geht.“
    Er zog ein kleines Tütchen mit einer getrockneten roten Substanz aus der Tasche.
    „Du kannst es dir spritzen oder du rauchst es einfach weg.“
    „Nein Danke… ich habe nichts mit Drogen zu tun und das soll auch so bleiben.“
    „Hey, du kannst das hier nicht als Droge bezeichnen. Es ist ein Lebenselixier erster Güte. Kostet auch nichts, sehe es einfach als Geschenk eines Gönners an. Du bist Tess… richtig?“
    „Und wenn es so wäre und wie kommst du auf Gönner? Ich kenne niemanden, der Interessen daran hätte mich high durch die Gegend laufen zu lassen.“
    Der unbekannte Junge rollte ein Teil der Substanz in seine Zigarette ein.
    „Ich schon. Du wirst es erfahren, wenn du dir das Zeug reinziehst. Übrigens… ich heiße Skip.“
    „Hey warte… das ist doch nicht das Zeug, das die Leute hier zu dutzenden hinrafft?“
    Skip lachte und zündete sich seine Kippe an.
    „Jedenfalls ist es nicht so gefährlich wie du.“ Er deutete in Richtung Hafen. “Selbst schuld, wenn man sich mit Kasdeja anlegt.“
    „Woher weißt du soviel über mich?“
    Sie war verwundert über die Kälte, die von ihm ausging. Er verspürte keine Funken Mitleid.
    „Du bist nicht irgendjemand… da wo ich herkomme, kennt dich fast jeder. Du bist eine Berühmtheit.“
    „Und woher…?
    „Äh-äh… du solltest nicht so viele Fragen stellen. Also was ist… du wolltest doch vergessen?“
    Tess nahm ihm das Tütchen aus der Hand. Sie hatte schließlich nichts zu verlieren.
    „Also gut… was muss ich machen? Ich rauche jedenfalls nicht.“
     Für Skip lief alles nach Plan und zog ein steriles Fixerbesteck

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