Dorian
teuren Büchern öffnete ihm einen weiteren Raum, besser gesagt einen Saal im Stil des 17 Jahrhunderts. An den gold-rot gestrichenen Wänden hingen große mit Silber umrandete Spiegel, die Decke war mit altem Stuck verkleidet und der Boden mit hellem Marmor ausgelegt. Hunderte von Kerzen legten den Raum in ein wunderschönes Licht. Mit einem Handwink wurden diese von Dorian entzündet.
Sein ganzer Stolz hing neben einem Gemälde seiner Mutter Ruth, einer liebevollen Frau von 2 Kindern, Dorian und seinem jüngeren Bruder Darren.
Wertvolle Schwerter und Degen, angefertigt für des Königs Soldaten hingen auf einem aus Mahagoni geschnitzten Sockel. Geschmiedet aus hartem Stahl, der Griff verziert mit Opalen und Smaragden. Die Klinge so scharf, das sie mühelos einen Vampir enthaupten konnte.
Er nahm einen Dragon Slayer aus der Halterung und schwang ihn elegant um die eigene Achse. Man hörte wie das Schwert sachte durch die Luft glitt. Leise und gefährlich, als wartete es auf seinem Einsatz. Mit fließenden Bewegungen führte Dorian sein
Kampfgerät an seinem Körper vorbei. Es war eine Symbiose zwischen menschlicher Kraft und Eleganz. Er tanzte regelrecht an den Spiegeln vorbei, sprang in die Luft, rollte sich gekonnt über die Schulter ab. Für das menschliche Auge kaum wahrzunehmen verschmolz er mit dem Slayer zu einer Einheit, in dem er sich schnell und gekonnt bewegte. Er hatte einen guten Lehrer, der ihm alles über die Schwertkampfkunst beibrachte und die Waffen mit Respekt zu betrachten… sein Vater, James St. Clair! Schmied am Hofe King George II of England.
„Balanciere die Klinge sachte aus, das Schwert ist die Verlängerung deines Armes, wird die Klinge hart getroffen, wirst Du die Erschütterung in deinem Körper spüren. Du musst seine Seele erforschen, es verstehen… so wird es Dich als seinen Meister akzeptiert. Gebe es nie aus der Hand, beschütze das Schwert, es wird dir treu dienen.“
Gedankenverloren dachte er an die mahnenden Worte seines Vaters, strich sachte über die eingravierten Initialen und seinem Leitspruch: "D.S.C.- Believe in your Destiny, glaube an dein Schicksal". Plötzlich fing das Schwert in seiner Hand an zu vibrieren, als ob es ihm den Weg zu seinem Schicksal zeigen wollte… das es Zeit wurde, sich dem Kampf zu stellen. Erschrocken schob er es sachte in die Samtscheide zurück und befestigte es in der Halterung.
„ Was ist mein Schicksal, unterlegen im Feuer zu sterben, die Welt vor dem Bösen zu retten? Schließlich ist dieses hier die Realität, und kein Hollywood-Blockbuster.“
Dorian legte den Hebel an der Wand um und die Tür zu seiner geheimen Welt schloss sich hinter Ihm. Wie hatte sich doch alles mit der Zeit verändert, er hatte soviel erlebt und gesehen. Den Wandel der Technik, den unglaublichen Erfindungen, deren Nutzen der Menschheit vieles erleichterte, elektrisches Licht, Autos, Telefon, das Internet. Er hätte nie gedacht, dass man ein Leben führen konnte, ohne seine Wohnung zu verlassen… man musste nur ein paar Tasten drücken und hatte alles, was man brauchte oder besser gesagt der Mensch brauchte. Aber leider gab es auch Dinge, die weiter entwickelt wurden ohne zu wissen, was diese letztendlich anrichten würden. Die altertümlichen Schlachten wurden ersetzt von Armeen aus Panzern, ultramodernen Kriegsschiffen, Raketen und Bomben. Die Soldaten wurden mit Präzisionswaffen bestückt. Er hatte viele Menschen in Kriegen sterben sehen. Er fragte sich oft, warum sollte er die Menschen vor Lascar und seinen Schergen retten, wenn sie dabei waren sich selbst durch neue Krankheiten oder herbeigeführten Klimakatastrophen zu vernichten? Glücklicherweise gab es auch welche wie seine Kollegen auf dem Revier, den Helden der Feuerwehr, Ärzte die stundenlang im Einsatz waren und ihr Leben vor das der anderen stellten. Die Tag für Tag oder Nacht für Nacht versuchten die Welt zu verbessern. Sie hatten ein Anrecht auf ein gutes Leben, mit ihren Familien glücklich zu sein, ihren Kindern eine Zukunft zu sichern. Er wollte sein Bestes geben, das dieses auch so bleibt, ob er es schaffen würde war eine andere Frage. Er befand sich an einem Punkt, an dem er sich nicht mehr sicher war, ob er es allein bewältigen konnte. Doch wem konnte er vertrauen und wäre bereit an seiner Seite mutig zu kämpfen? Er dachte an Kyle, er ähnelte seinem Bruder, indem er ohne groß zu überlegen einfach handelte, während Dorian die Dinge erst durchdenken musste. Bei dem Gedanken
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