Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
Vom Netzwerk:
denn erst raus? Nun gut, ich hol die Leine.“
    Unruhig rannte ihre Hündin mit dem Schwanz wedelnd im Kreis, das passte nicht zu ihr. Vielleicht war Herold unten im Laden und packte für sich etwas Flüssiges zum wärmen ein. Die Winter in New York konnten sehr kalt werden, gerade die Nächte.
    Sie hakte Laika an die Leine, nahm ihren Schal und Mantel und öffnete die Tür. Ein beißender Geruch schlich die Treppe hinauf. Es roch nach Schwefel.
    „Laika… nein, bleib hier oben!“
    Sie lies alles fallen, riss den kleinen Feuerlöscher von der Wand und kämpfte sich hinunter. Es brannte, das " Highlands" brannte. Der ganze Vorderraum stand in Flammen. Eine unheimliche Hitze bäumte sich auf und die Fensterfront zerbarst.
    Der Feuerlöscher war schnell keine große Hilfe mehr, das Feuer bahnte sich seinen Weg der Zerstörung. Der Rauch war dick und schwarz, sie konnte kaum noch sehen, das Atmen fiel ihr trotz des Handtuchs vor dem Mund schwer. Die Bilder, sie wollte die Bilder an der Wand retten. Ihr Andenken an ihre Familie, ihrer Herkunft. Doch sie kam nicht voran.
    Sie sah Collin auf der Straße, der verzweifelt mit den Armen fuchtelte.
    „Tess, geh nach oben, bist Du denn verrückt? Hau ab, bitte… lauf!“ Tess nickte, doch ihre Beine gaben nach und sie fiel nach Luft ringend auf die Knie. Es wurde dunkel und eine gewohnte Stille nahm von ihr Besitz. Sie kannte diese Situation und hatte keine Angst, keine Panik. Sie würde sterben und der Tod stand schon neben ihr.

    Dorian kam mit einem Handtuch um den Hüften bekleidet aus der Dusche. Auch wenn er unsterblich war, musste er sich rasieren und die Haare schneiden, wenigstens blieben dadurch einige menschliche Eigenheiten erhalten. Anders wie man Vampiren nachsagte, konnte er sich im Spiegel betrachten und das was ihm entgegen schaute, konnte sich sehen lassen. Er war 190cm groß, schlank mit harten Muskeln an den richtigen Stellen. Sein Körper war drahtig und sehnig. Von der rechten Schulter abwärts bis hin zu seinen Lenden suchte sich eine kunstvoll verzierte schwarze Kobra ihren Weg zu seinem gutgebauten Penisschaft… wartend dort im richtigen Moment zum Leben zu erwachen. Diese Tätowierung hatte er sich bei einer seiner vielen Reisen in einem chinesischen Kloster von einem Großmeister seiner Kunst in Monate langen Sitzungen stechen lassen. Die Augen der Kobra hatten das gleiche auffällige rot wie seine, wenn er sich wandelte. Die gespaltene Zunge spiegelte seine eigene Identität da, ein Untoter, der seine menschlichen Eigenschaften nicht verlieren wollte. Einige Schuppen spiegelten in den Farben eines Regenbogens und manche enthielten die Initialen derjenigen, die er in seinem langen Leben schon verloren hatte. Sein Sixpack war enorm ausgeprägt und steinhart, was ihm in der Umkleide auf dem Revier einige neidische Blicke einbrachte. Man hätte sich leicht seine Hand an ihm brechen können. Ein Vorteil war sicherlich das er anders als seine Kollegen nicht die Unmengen von Donoughts vertrugen, die sie sich reinwarfen. Menschliches Essen konnte er nicht vertragen, sein Magen würde sich auf links drehen.
    Seine dunklen Haare fielen ihm in leichten Wellen auf die Schultern und die vornehme Blässe seiner Haut adelte ihn. Sie schimmerte wie kleine Wasserperlen in der Sonne. Seine Augen waren wie funkelnde Saphire und schauten wach und klug. Er alterte sehr langsam, seine Art konnte locker 900 Jahre in frische leben, danach siechten sie nur noch vor sich hin und warteten das sich jemand erbarmte, der sie durch den berühmten Stich ins Herz erlöste. Doch damit konnte er sich noch Zeit lassen, mit seinen 305 Jahren war er so gesehen noch ein Teenager.
    Er nahm seine Flasche mit Ziegenblut und machte sich auf dem Sofa vor seinem Riesenflat gemütlich. Seine Knochen knackten, als er sich streckte. Er zappte durch die lokalen Sender. Die vielen Drogentoten waren das Topthema der Nachrichten. Es waren Jungs und Mädchen, die schon seit längerer Zeit von ihren Familien als vermisst gemeldet wurden.
    Zum wiederholten Male lief auf CBS ´Blade, der Vampirjäger´. Dorian lachte.
    „ Na Kumpel, bist wohl auch nicht gut auf die Jungs zu sprechen?!“
    Er lachte laut auf und schaltete auf MTV, wo 50 Cent gerade sein neuestes Video vorstellte.
    Er nahm sich vor, noch etwas zu trainieren. Er durfte sein Kampftalent nicht einschlafen lassen. Mit der Knarre konnte er perfekt umgehen, doch seine Leidenschaft versteckte er hinter dem Bücherregal. Ein Hebel hinter den

Weitere Kostenlose Bücher