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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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oft schräge Typen, meistens von den Docks unten, aber keiner hätte einen triftigen Grund mir die Hütte abzufackeln. Vor vielen Jahren gehörte die Kneipe Herolds Bruder Carl. der legte sich in gewissen Abständen regelmäßig mit den Iren an, wie sie vielleicht wissen, sind wir schottischer Herkunft und das war nicht immer leicht.“
    „Ach ja, daran kann ich mich erinnern. Seine Leiche wurde im Verladehafen gefunden?“
    Tess stimmte Kyle zu. Die ganze Sache fing an schwierig zu werden. Wer hatte etwas gegen sie? Die letzte Zeit verlief ohne nennenswerte Vorfälle. Sie ging den Abend noch einmal durch. Ihre Gedanken ratterten die letzten Erinnerungen herunter. Sie trainierte sich die Seele aus dem Leib und wollte mit Laika noch eine letzte Runde drehen. Da war nichts, gar nichts… verdammt! Doch, etwas passte nicht in das Bild, nur sie hatte sich darum weiter keinen Kopf gemacht.
    „Ich sehe schon, hier komme ich auch nicht weiter…“
    Kyle steckte Block und Kuli wieder ein, ärgerlich seine Zeit hier zu verschwenden.
    „Halt, nicht gehen. Detective… da gibt es etwas, aber das könnte wirklich unbedeutend sein.“
    Tess zog den Block aus seiner Jackentasche und schaute auf die wenigen Notizen, die er sich gemacht hatte.
    „Tja… sie sehen, viele Anhaltspunkte gibt es nicht. Aber wenn ihnen wirklich etwas eingefallen ist?“
    „Ja, als ich gestern Abend meine Kollegin nach Hause schickte, sah ich, während ich die Tür verriegelte, das ein dunkler Van gegenüber vor dem Haus des alten Mr. Ferrow stand. Er besitzt einen kleinen Supermarkt und lebt dort alleine mit seinen Katzen. Angehörige oder Freunde hat er wohl nicht, jedenfalls habe ich ihn nie mit Besuch gesehen. Es war sehr früh am morgen, fast noch dunkel, da war garantiert noch niemand einkaufen, es brannte kein Licht im Laden. Ich sah auch niemanden auf der Straße, der sich auffällig verhielt, darum schloss ich einen Überfall aus und dachte, dass jemand wirklich dort nur parkte.“
    „Na, das ist doch mal ein Anfang…“
    Kyle hob die rechte Augenbraue und das fast leere Blatt füllte sich schleunigst.
    „Wie sah der Van denn aus… sie meinten dunkel. Dunkelblau, schwarz?“
    „Hamm, eher schwarz würde ich sagen, die Scheiben waren abgedunkelt."
    „Konnten Sie das Nummernschild sehen?“
    „Nein, tut mir leid. Mehr weiß ich nicht.“
    „Puh… von diesen Vans fahren hier hunderte. Die zu überprüfen kann dauern. Am besten wäre es, dass ich mir mal diesen Ferrow vornehme. Kann ja evtl. doch sein das dieser Hinweis von Ihnen nichts mit der Sache zu tun hat. Ich werde mich bei ihnen melden, danke für ihre Mithilfe.“
    Kyle stellte den Stuhl zurück an seinen Platz, notierte sich noch schnell ein paar persönliche Daten für die Berichtsakte und verabschiedete sich.

    Tess wurde am nächsten Morgen früh geweckt. Die neue Schwester war ziemlich rabiat, steckte ihr das Fieberthermometer in den Mund und fühlte ihren Puls.
    „Sieht alles gut aus, keine Temperatur, dann können wir sie gleich hoch zum CT bringen. Ich bringe ihnen etwas Zwieback und Tee, waschen geht allein?“
    Noch so etwas, was sie an Krankenhäuser haste… Tee? Es war morgens, da brauchte sie Kaffee und zwar stark und heiß. Aber nachdem ihr Herz sie gestern fast ins Jenseits befördert hatte, brauchte sie danach erst gar nicht fragen.
    „Sicher, geht schon.“
    Sie raffte sich aus dem Bett und die Schwester reichte ihr ein neues Krankenhaushemdchen.
    Tess würgte sich den lauwarmen Tee hinunter und lies den trockenen Zwieback unberührt stehen. Egal, lange halten die mich hier nicht mehr fest.
    Zwei Pfleger, von denen sie den Eindruck hatte, ihre Arbeit sei ein Teil ihrer Bewährungsstrafe, schoben sie zum Fahrstuhl. Sie sah zwei junge Hilfsschwestern in ihren rosa Kitteln lässig am Türrahmen zum Schwesternzimmer stehen. Die eine flüsterte ihrer Kollegin zu…
    „Hast Du gestern Taylor gesehen? Sie sah total zerzaust aus, als sie aus der Wäschekammer kam. Dr.Blane muss sie diesmal wohl richtig rangenommen haben.“
    Die andere kicherte.
    „Ich hab schon gehört, dass er ein ganz wilder ist und soll nicht nur mit dem Chirurgenbesteck gut umgehen können. Er sieht ja auch verdammt gut aus. Von dem würde ich mich auch gerne nehmen lassen.“
    Die beiden verstummten abrupt als die Stationsschwester aus der Anmeldung kam.
    Na schau mal einer an. Mein Arzt scheint ja ein ganz toller Hecht zu sein. Vögelt sich hier seelenruhig durchs Krankenhaus. Tess

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