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Dorian

Dorian

Titel: Dorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Hayes
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von Erfolg geprägt?“
    Lässig mit einem Kelch frischen Schafblutes in der Hand saß Vincent am Ende der Tafel.
    „Aber so wie Du aussiehst, hat es wohl nicht einmal eine Kurtisane geschafft dich zu beglücken?“
    „Sei vorsichtig mit dem was du sagst Krieger, sonst erlebst Du den nächsten Tag nicht mehr!“
    Lascar schmiss seinen Gehstock durch die Luft und verfehlte seinen Bruder nur knapp am Kopf. Er stieg die Empore zu seinem Thron hoch und lies sich müde fallen.
    „Wo ist eigentlich Vorador? Joseph meinte er ist auch hier…“
    „Er holt gerade das Essen hoch. Er wird mit Pfeil und Bogen immer besser und schneller. Du solltest uns bei der Jagd mal wieder begleiten.“
    Vincent und Vorador wurden frühzeitig zur Sicherheit Lascars ausgewählt worden. Sie ließen ihrem Herren seine Privatsphäre, aber dennoch waren sie stets in seiner unmittelbaren Nähe. Durch sie floss das Blut des Fürsten und waren sich bewusst wann er in Gefahr war. Sie waren ausgezeichnete Krieger. Von der Schwertkunst bis hin über asiatische Kampftechniken war ihnen alles von den besten Lehrern, die auch Lascar ausbildeten, beigebracht worden. Sie genossen sein Vertrauen und das zeichnete sie mehr aus als ein Ritterschlag. Lascar hatte nicht viele Vertraute, daher waren die beiden Vampire mehr wie Brüder als Beschützer für ihn. In dieser Sache hatte das Orakel eine gute Auswahl getroffen.
    Vincent wurde nicht wie Vorador als Vampir geboren, sondern von Nicolaj, dem Hohepriester erschaffen. Anfang des 16. Jahrhunderts tauchte er vor dem alten Kloster in dem Lascar geboren wurde auf. Geschwächt von den aufkommenden Pocken und von seiner Sippe verstoßen flüchtete er tagelang durch die Wälder Bradas. Aber er wollte Leben, sein Wille war stärker als der nahende Tod und das imponierte Nicolaj. So verwandelte er ihn in der Nacht als er den Kampf um sein Leben fast verlor. Nach und nach ging es ihm immer besser und aus dem Schwächling wurde ein großer muskelbepackter Mann. Die langen dunklen Locken trug er stets zu einem Zopf und seine Augen hatten die Farbe von warmem Bernstein. Er achtete darauf neben dem Fürsten immer gut gekleidet zu sein. Die erste Zeit nach seiner Wandlung war er wild wie ein Stier, doch mit der Zeit als er verstand was in ihm vorging, lernte er sich seines Standes zu benehmen. Nicolaj brachte ihm dafür alles Wissenswerte bei. Er war der bedachtest der drei Vampire, wog erst alle Gefahren ab bevor er in die Schlacht zog. Auch beim töten seiner Opfer wählte er immer die schnellste Vorgehensweise denn er wollte nicht den gleichen Todeskampf, wie er ihn selbst erlebt hatte. Lascar hatte dagegen immer noch die Hoffnung dass sein Bruder diese Eigenschaften irgendwann ablegte.
    „Du liegst mit deiner Vermutung aber nicht ganz falsch. Ich hätte hier bleiben können. Die Internate und Schulen haben nichts weiter zu bieten als ein paar alte Nonnen. Ich glaube wir sollten bald weiterziehen. London wird mir keine Frau schenken, jedenfalls keine die ich will. Vielleicht sollten wir zurück nach Spanien gehen… die kleinen Senioritas muss man zwar erst zähmen aber ich bekomm sie schon dahin wo ich sie hinhaben will, ein wenig Spaß sollte für mich ja auch dabei sein.“
    Lascar griff sich beherzt zwischen seine Beine.
    „Und was sagt das Orakel dazu? War sie nicht der Meinung dass deine Zukünftige aus England kommt? Bisher hatte sie sich noch nie geirrt aber einer meiner Quellen sagte mir, dass in den nächsten Tagen am Hofe ein Fest gegeben wird. Die Königin erwartet zu ihrem Geburtstag neue Hofdamen. Könnte doch nicht schaden, sich da ein wenig umzuschauen. Es ist doch bekannt dass sich George gerne mal an den Frauen bedient. Ihm wird ein guter Geschmack nachgesagt und seine Frau ist auch nicht von schlechten Eltern.“
    Vincent hob den Stock auf und polierte den silbernen Löwenkopfknauf.
    „Du hast Recht mein Bruder, und für was brauchen wir eine Einladung Wir tauchen einfach auf, nehmen uns was wir brauchen und verschwinden wieder… wo bleibt denn das verdammte Essen?“
    Kurz darauf hörte man die barsche Stimme Voradors und die Tür wurde mit einem harten Fußtritt aufgestoßen und kam knapp vor der Marmorwand zum Stehen. Ein äußerst attraktiver Mann von einer Statur eines Grizzly betrat den Salon. Seine kurzen dunklen Haare standen wirr in alle Himmelrichtungen ab und sein markantes Gesicht wies frische blutige Kratzspuren auf. Seine Augen brannten rot vor Blutdurst und seine weißen extrem

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